Grüner Wasserstoff : Dekarbonisierung und Österreichische Wasserstoffstrategie

Abstract transparent hydrogen H2 molecules on blue background, clean energy or chemistry concept, 3D illustration
© Bild: Shawn Hempel - stock.adobe.com

Damit künftig grüner Wasserstoff neben dem Hauptaugenmerk auf den Industriesektor auch für mögliche bau-/gebäudetechnische Anwendungen respektive in der Wärmeversorgung an Gewicht zunehmen könnte, wird der Ausbau der H2-Infrastruktur in Österreich essenziell. Hier lässt sich vom heutigen Standpunkt aus sagen, die u.a. dafür im letzten Jahr vorgestellte(02.06.22) österreichische Wasserstoffstrategie soll zwar hauptsichtlich eine Dekarbonisierung der Industrie forcieren und streift damit scheinbar nur marginal Fachthemen der HLK-Branche, wird für solche jedoch nicht ganz unwesentlich. Deshalb soll auf den ersten Wasserstoff-Gipfel in Tirol, am Donnerstag (23.2.) hingewiesen werden - dort möchte nämlich mit einer Ressourcenbündelung von BMK und BMAW an einer möglichen Umsetzung der Österreichischen Wasserstoffstrategie gefeilt werden.

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„H2Austria“

Die Österreichische Energieagentur betreibt „H2Austria“ im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) seit Juni 2022. Ziel dieser nationalen Plattform ist es, die Umsetzung der „Wasserstoffstrategie für Österreich“ sicherzustellen und einen regelmäßigen Austausch zwischen den relevanten Stakeholdern zu gewährleisten.

„Hydrogen Austria“

Hydrogen Austria“ wiederum fokussiert auf die Clusterarbeit auf Unternehmensebene und bündelt österreichweit die technologischen und wirtschaftlichen Kompetenzen von Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Plattformen rund um die Wasserstofftechnologie. Der Cluster wurde im April 2022 vom damaligen Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und dem Land Tirol ins Leben gerufen und in der Standortagentur Tirol angesiedelt. Heute ist das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) zuständig.

Von Grauem- zu Grünem Wasserstoff

Man wolle 80 Prozent des Verbrauchs von fossil erzeugtem Wasserstoff (dem fällt auch der Fachbegriff "grauer Wasserstoff" zu) in der Industrie durch klimaneutralen Wasserstoff ersetzen und bis 2030 ein Gigawatt Elektrolysekapazität in Österreich aufbauen, skizziert Kocher die Absichten. Wasserstoff spiele eine zentrale Rolle bei der Erreichung der Klimaneutralität 2040, betonte auch Gewessler.

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Kollaboration mit Standortagentur Tirol findet Anklang

Kocher lobt in diesem Zusammenhang die bisherige Arbeit im Clusternetzwerk der Standortagentur Tirol. „Hydrogen Austria“ als gemeinsamer Wasserstoff-Cluster des Bundesministeriums für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) und des Landes Tirol habe seit seinem Bestehen als Schrittmacher der österreichischen Wasserstoff-Aktivitäten wertvolle Impulse gesetzt. Ein zentraler Faktor in der Energiewende ist aus Sicht vieler Expert:innen grüner Wasserstoff. Leuchtturmprojekte großer österreichischer Unternehmen weisen den Weg: So errichtet die OMV gemeinsam mit der Kommunalkredit Austria AG einen Zehn-Megawatt-Elektrolyseur auf dem Gelände der Raffinerie Schwechat. Die Anlage soll rund 1.500 Tonnen grünen Wasserstoff produzieren und bereits 2023 in Betrieb gehen.

Gewessler: Ankündigung eines nationalen Schulterschlusses

Nun gelte es, an einem Strang zu ziehen und Ressourcen und Förderungen zu bündeln, wie es auch die nationale Wasserstoffstrategie des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) und des BMAW vorsieht. Dies sagte Gewessler im Vorfeld des ersten nationalen Wasserstoff-Clustertreffens in Tirol. Denn Wasserstoff sei dort unverzichtbar, wo es keine Alternativen gebe, um Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Das betreffe insbesondere die Industrie.

Tirol ist sich des Potenzials von Wasserstoff bewusst

In Tirol sei man sich des Potenzials von Wasserstoff bewusst, innerhalb eines Jahres habe das neue Clusternetzwerk mit Sitz in Tirol bereits 60 der wichtigsten Player der österreichischen Wasserstoffwirtschaft vereint, betont auch Tirols Landeshauptmann Anton Mattle.
Landeshauptmann Anton Mattle, der das Hydrogen Austria-Forum am 23. Februar in Igls bei Innsbruck eröffnen wird, meinte im Vorfeld:

Es freut mich daher umso mehr, dass dieses Expertentreffen in Tirol stattfindet, um gemeinsam Wege aufzuzeigen, wie die Dekarbonisierung der Wirtschaft mittels Wasserstoffs gelingen kann.
Anton Mattle

Wieso ist der nationale Cluster in Tirol angesiedelt?

Dass dieser nationale Cluster in Tirol angesiedelt wurde, spreche für die gute Arbeit der Standortagentur, freut sich der zuständige Tiroler Wirtschaftslandesrat Mario Gerber:
Tirol wurde bewusst als Standort für den nationalen ‚Hydrogen Austria‘-Cluster ausgewählt, da die Standortagentur Tirol durch langjährige Erfahrung in der Vernetzung von Unternehmen den perfekten Nährboden für die Clusterarbeit auf Unternehmensebene bietet.

Startschuss für entschlossenes, gemeinsames Handeln zum Ausbau der Wasserstofftechnologie in Österreich

Die Intention hinter der „Hydrogen Austria"-Jahresveranstaltung heute Donnerstag (23.2.) erläutert Clustermanagerin Magdalena Lindl von der Standortagentur Tirol:
Wir können der Klimakrise nur gemeinsam mit entschlossenem Handeln begegnen. Der Cluster ‚Hydrogen Austria‘ versammelt Vertreter:innen der österreichischen Wasserstoffwirtschaft und international renommierte Experten auf dem Gebiet. Die erste Jahresversammlung hier in Tirol ist nicht nur ein kräftiges Lebenszeichen, sondern setzt auch den Startschuss für ein entschlossenes, gemeinsames Handeln beim Ausbau der Wasserstofftechnologie in Österreich.“

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