„CO2 Einsparungspotenziale im Gebäudebereich" : Wer Effizienzsteigerung durch energetische Sanierung möchte, sollte ganzheitlich denken

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© Bild: Olivier Le Moal - stock.adobe.co

Nur mit intelligenter Gebäudetechnik können alle CO2-Einsparungspotenziale im Gebäudesektor ausgeschöpft werden. Wird ergänzend zur thermischen Sanierung eine gesamtheitlich energetische Sanierung berücksichtigt, sind CO2-Einsparungen von zusätzlich 20 Prozent möglich. Das zeigt eine aktuelle Studie des AIT Austrian Institute of Technology, Center for Energy.

Nicht nur aufgrund der vorgegebenen Klimaziele, auch angesichts der aktuellen Energiepreise und der unsicheren Situation am Energiemarkt gelangt eine Erhöhung der Energieeffizienz immer mehr in den Fokus. Der österreichische Gebäudesektor bietet als einer der energieintensivsten Sektoren noch erhebliche CO2-Einsparungspotenziale. Im Jahr 2020 hat dieser Sektor acht Millionen Tonnen CO2-Äquvivalent verursacht. Über drei Viertel der Bestandsgebäude in Österreich wurden vor 1990 gebaut und gelten laut Statistik Austria zu 60 Prozent aus energetischer Sicht als sanierungsbedürftig. Eine aktuelle Studie zeigt die großen Einsparungspotenziale, wenn bei den Sanierungen auch intelligente Regeltechnik, intelligente Beleuchtung sowie ein verbessertes Haus- und Gebäudemanagement Berücksichtigung finden.

Was versteht man unter gesamtheitlich energetischer Sanierung?

Im Kontext der AIT-Studie - und darauf wollen wir uns beziehen - meint gesamtheitlich energetische Sanierung in erster Linie die Einbeziehung von (ganzheitlicher) Gebäudeautomation. I.e.: Die automatische Steuerung, Regelung, Überwachung und Optimierung der technischen Gebäudeausrüstung, also u.a. intelligente Regeltechnik, intelligente Beleuchtung sowie ein verbessertes Haus- und Gebäudemanagement.

Deutliche Effizienzsteigerung durch gesamtheitlich energetische Sanierung

Durch die Vernetzung von Technologien und Systemen ermöglicht intelligente Gebäudetechnik die optimale Nutzung von Energie. Am größten sind die Einsparungsmöglichkeiten im Bereich Heizung: Kommt hier eine effiziente Reglung in Zusammenwirken mit einer holistischen Gebäudeautomation zum Einsatz, so ergibt das bei einer Sanierungsrate von fünf Prozent ein Einsparungspotenzial von bis zu 85.000 Tonnen CO2. Deutliche Effizienzsteigerungen ergeben sich bei einer gesamtheitlichen energetischen Sanierung auch bei der Trinkwassererwärmung und Beleuchtung. Damit die vollen Einsparungspotentiale ausgeschöpft werden können, braucht es allerdings noch die richtigen politischen Signale.

Fördersystem gehört in Richtung gesamtheitlich energetische Sanierung adaptiert

Aus der Studie ergibt sich eine Reihe von Empfehlungen an die politischen Entscheidungsträger. Derzeit werden bei den Förderungen nur rein thermische Aspekte der Sanierung berücksichtigt, das Fördersystem muss daher in Richtung gesamtheitlich energetischer Sanierungen adaptiert werden. Investitionssicherheit und Anreize für eine höhere Sanierungsrate sind hier ebenso notwendig wie die Verankerung von Kennwerten zur Steigerung der Systemeffizienz in relevanten österreichischen Richtlinien, Verordnungen und Baunormen. Öffentliche Gebäude sollten bevorzugt ganzheitlich energetisch saniert werden und so eine Vorbildfunktion einnehmen und als Referenzprojekte dienen.

Studie: „CO2 Einsparungspotenziale im Gebäudebereich“

Die Studie „CO2 Einsparungspotenziale im Gebäudebereich“ wurde durchgeführt vom AIT Austrian Institute of Technology, Center for Energy. In Auftrag gegeben und finanziert haben die Studie der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik, der FEEI Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, des Bundesgremiums des Elektro- und Einrichtungsfachhandels sowie der Bundesinnung der Elektro-, Gebäude-, Alarm- und Kommunikationstechniker.

Anm. d. Red.: Die gesamte Studie - eine Lang- sowie eine Kurzfassung - finden Sie als Download unter https://www.ove.at/ove-news/de...; Ein Blick mindestens in die Kurzfassung (knapp 3 Seiten) ist zu empfehlen, da die erwähnten Zahlen, etc. dann in ihren entsprechenden Kontext gebettet sind und besser verstanden werden können.

Zum OVE

Der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik ist eine moderne und unabhängige Branchenplattform und gestaltet die Entwicklung der Elektrotechnik und Informationstechnik in Zeiten des digitalen Wandels aktiv mit. Der OVE vernetzt Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft, Energieunternehmen sowie Anwender:innen und fördert mit zahlreichen Weiterbildungsangeboten den Erfolg der Branche. Als elektrotechnische Normenorganisation und mit seinen weiteren Kerngebieten Zertifizierung und Blitzforschung vertritt der Verband die österreichischen Interessen offiziell in internationalen Gremien. Weitere Informationen finden Sie unter: www.ove.at