Kernfragen zur Lüftungs-/ Klimatechnik : Was sagen die Parteien dazu?
ZULuft Austria ist die österreichische Interessensvertretung führender Unternehmen im Bereich Lüftungs- und Klimatechnik und leistet mit einem Gesamtvolumen von rund 600 Mio. Euro und rund 2.000 Mitarbeitenden einen wesentlichen Beitrag in Hinblick auf hygienische Lüftungstechnik, Energieeffizienz und Gesundheitsvorsorge zur Erhaltung und der Verbesserung des Gebäudebestands in Österreich. ZULuft Austria möchte gesunde Raumluft als gesetzliche Grundlage verankert sehen. Im Vorfeld der österreichischen Nationalratswahlen am 29. September 2024 hat ZULuft Austria den Parlamentsparteien (ÖVP, SPÖ, FPÖ, GRÜNE, NEOS) sieben Kernfragen zur Lüftungs- und Klimatechnik, aber auch zur Wirtschaft bzw. Fachkräftemangel sowie Ausbildung gestellt.
Innenraumluft in Bildungseinrichtungen?
Frage 1 von ZULuft Austria: Unterstützt Ihre Partei die Forderung nach Grenzwerten für eine unhygienisch bedenkliche Innenraumluft in Bildungseinrichtungen? (Anm.: ZULuft Austria startete mit der „Initiative Raumluft“ eine Petition für „Gesunde Luft in Klassenzimmern“).
ÖVP: Die ÖVP setzt sich für die Gesundheit und das Wohlbefinden in Bildungseinrichtungen ein. Saubere und gesunde Innenraumluft ist besonders in Schulen und Kindergärten wichtig, da sie das Lernumfeld und die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen direkt beeinflusst. Die Frage nach Grenzwerten für eine hygienisch unbedenkliche Innenraumluft wird sorgfältig geprüft. Dabei ist es wichtig, wissenschaftlich fundierte Standards zu entwickeln, die auf nachgewiesenen gesundheitlichen Risiken basieren. Eine solche Regelung müsste praktikabel umsetzbar sein und im Einklang mit den Möglichkeiten der Bildungseinrichtungen stehen. Die ÖVP unterstützt generell Maßnahmen, die die Gesundheit von Kindern fördern, und wird sich für eine Lösung einsetzen, die sowohl die Luftqualität verbessert als auch die realen Gegebenheiten in den Schulen berücksichtigt.
SPÖ: Der im Jahr 2020 vom BMK eingesetzte Arbeitskreis „Innenraumluft" spricht sich in seinem Positionspapier für eine dringend notwendige Verbesserung der Luftqualität und entsprechende Investitionen in den Bildungseinrichtungen aus. Infektiöse Atemaerosole, aber auch durch Feinstaub und Pollen verschmutzte Luft, kann so wirksam entfernt werden. Das alleinige Festlegen von Grenzwerten, ohne Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen, erscheint uns jedoch nicht ausreichend.
FPÖ: JA!
GRÜNE: Auch wenn es uns leider nicht mehr möglich ist, die übermittelten Fragen zu beantworten, möchten wir Ihnen versichern, dass gute Raumluft in Gebäuden und vor allem in Bildungseinrichtungen aus unserer Sicht natürlich essenziell ist. Nicht nur für den Lernerfolg, sondern auch für die Entwicklung und das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen.
NEOS: Ja, und wir haben deshalb auch in der Pandemie verstärkt eine Nachrüstung mit Luftfiltern oder mechanischen Be- und Entlüftunganlagen in Schulen gefordert.
Schullüftungs-Förderprogramme für Neubau und Sanierung?
Frage von ZULuft Austria: Weniger als 10 % der Schulgebäude und Klassenzimmer sind mit mechanischen Lüftungssystemen ausgestattet. Unterstützen Sie Schullüftungs-Förderprogramme für Neubau und Sanierung wie vom BMBWF erst kürzlich für Bundesschulen angekündigt?
ÖVP: Die ÖVP unterstützt Schullüftungs-Förderprogramme für Neubauten und Sanierungen, wie sie vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) angekündigt wurden. Eine gute Luftqualität in Schulen ist entscheidend für die Gesundheit und das Wohlbefinden von Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer. Mechanische Lüftungssysteme sind dabei ein wichtiger Schritt, um dauerhaft für frische Luft in Klassenzimmern zu sorgen. Investitionen in solche Systeme sind insbesondere für Neubauten relevant. Daher befürwortet die ÖVP Programme, die es Schulen ermöglichen, moderne Lüftungslösungen zu integrieren, um langfristig ein gesundes Lernumfeld zu schaffen. Dies trägt nicht nur zur Gesundheitsförderung bei, sondern kann auch die Energieeffizienz von Schulgebäuden verbessern.
SPÖ: Ja, Schullüftungs-Förderprogramme stellen eine wesentliche Unterstützung dar. Die Frischluftzufuhr in Bildungseinrichtungen und ihren dicht belegten Räumlichkeiten ist seit einigen Jahren ein breit diskutiertes Thema. Abgesehen von der Übertragung von Krankheiten ist bewiesen, dass sich Kinder bei schlechter Raumluft wesentlich schwerer konzentrieren können und schneller müde werden. Das sind keine idealen Voraussetzungen, um gesundes Spielen, Lernen und Arbeiten zu ermöglichen. Nur die Bundesschulen zu bedenken erscheint uns allerdings zu wenig. Die SPÖ fordert daher insgesamt ein Maßnahmenpaket zur Verbesserung der Raumluft in Österreichs Bildungseinrichtungen, welches durch Bundesmittel finanziert wird und jedenfalls auch das Nachrüsten ebensolcher Räumlichkeiten mit raumlufttechnischen Anlagen enthält.
FPÖ: Die FPÖ war die erste Partei, die bereits im Jahr 2020, im Zuge der Corona-Pandemie, den Einsatz von mechanischen Lüftungssystemen in Schulen gefordert hat. Wir betrachten solche Systeme generell als sinnvoll, nicht nur zur Bekämpfung von Pandemien, sondern auch zur Verbesserung der Luftqualität und des Raumklimas in Schulen.
GRÜNE: Siehe Antwort auf 1. Frage.
NEOS: Ja, denn mit mechanischen Lüftungssystemen können mehrere Vorteile auf einmal erzielt werden: Gesundheitliche Vorteile, bessere Konzentration, Kühlungsfunktion im Sommer und Energiespareffekte in der Heizsaison.
EU-Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie?
Frage von ZULuft Austria: Wie steht Ihre Partei zu den im Rahmen der EU-Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie (EPBD) notwendigen Maßnahmen zur Überwachung der Raumklimaqualität bei Nicht-Wohngebäuden?
ÖVP: Die ÖVP steht den im Rahmen der EU-Gebäudeenergieeffizienz-Richtlinie (EPBD) geforderten Maßnahmen zur Überwachung der Raumklimaqualität positiv gegenüber. Eine regelmäßige Überprüfung der Luftqualität in Nicht-Wohngebäuden, insbesondere in öffentlichen Gebäuden, kann dazu beitragen, gesundheitliche Risiken zu minimieren und das Wohlbefinden der Menschen zu fördern. Diese Maßnahmen sollten jedoch praktikabel und wirtschaftlich umsetzbar sein. Die Überwachung sollte technologisch unterstützt und in ein umfassendes Gebäudemanagement integriert werden.
SPÖ: Durch die Gebäudeenergieeffizienzrichtlinie schaffen wir es langfristig, die Energieeffizienz von Gebäuden in Europa zu verbessern und Energiekosten zu senken. Somit leisten wir nicht nur einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen die Klimakrise, sondern entlasten auch die Geldbeutel der Bürger:innen. Gleichzeitig soll nicht nur die Energieeffizienz in Gebäuden verbessert und Kosten gesenkt werden, sondern auch eine hohe Qualität für das Wohnen und Arbeiten in Gebäuden sichergestellt werden. Dazu gehört auch eine angemessene Raumqualität, die regelmäßig überprüft werden muss. Das beinhaltete Checks von Raumluftqualität, Wärmekomfort, Beleuchtung und Akustik, die sich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden auf die Menschen, die sich in den Gebäuden aufhalten, auswirken. Das ist auch ein wichtiger Beitrag zum Schutz von Arbeitenden an ihrem Arbeitsplatz.
FPÖ: Raumklimaqualität ist wichtig, den EU-Gebäudeenergieeffizienzrichtlinien stehen wir dahingehend kritisch gegenüber, als erwiesen ist, dass kostenintensive Maßnahmen oft lediglich unter Laborbedingungen zu den erwarteten Einsparungen führen. Leistbares Wohnen muss durch tatsächliche Energieeffizienz befördert, nicht durch rein rechnerische Effizienz konterkariert werden.
GRÜNE: Siehe Antwort auf 1. Frage.
NEOS: Wichtig wird hier eine sinnvolle Umsetzung - in vielen Industriebereichen beispielsweise wird dies aber ohnehin schon gemacht und stellt einen wichtigen Beitrag zur betrieblichen Gesundheitsvorsorge dar.
Mindeststandards für neue öffentliche Gebäude?
Frage von ZULuft Austria: Wie beabsichtigen Sie, den Mindeststandard für neue öffentliche Gebäude festzulegen? Welche Maßnahmen sollten Ihrer Ansicht nach ergriffen werden, um die Vorbildfunktion der öffentlichen Hand in der Gebäudeenergieeffizienz zu stärken?
ÖVP: Die ÖVP unterstützt die Festlegung hoher Mindeststandards für die Energieeffizienz bei neuen öffentlichen Gebäuden. Solche Standards sollten auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit, Ressourcenschonung und Energieeffizienz basieren, wobei die öffentlichen Gebäude eine Vorbildfunktion übernehmen sollten. Maßnahmen wie der Einsatz erneuerbarer Energien, energieeffiziente Baumaterialien und fortschrittliche Gebäudetechnologien wie intelligente Lüftungssysteme und nachhaltige Heiz- und Kühlsysteme sind zentrale Komponenten. Öffentliche Gebäude sollten als Vorreiter im Bereich der Energieeffizienz fungieren. Die ÖVP setzt sich dafür ein, dass Neubauten und Sanierungen öffentlicher Gebäude strengere Energieeffizienzanforderungen erfüllen. Dies könnte durch gezielte Förderprogramme, Investitionen in innovative Technologien sowie durch den Einsatz von Zertifizierungen und Labels wie dem „klimaaktiv“-Standard unterstützt werden. Zudem sollte eine systematische Überwachung und Evaluierung der Energieeffizienz öffentlicher Gebäude erfolgen.
SPÖ: Das Wahlprogramm der SPÖ sieht ein Sonderprogramm für die Sanierung unserer 60.000 öffentlichen Gebäudevor, von denen viele nicht klimafit sind (www.spoe.at/wahlprogramm2024).
FPÖ: Den Weg immer neuer, zusätzlicher Standards wollen wir Freiheitliche grundsätzlich nicht beschreiten – insbesondere in Anbetracht eines ausufernden Normenwesens. Im Gegenteil: Es muss hier zu einer Entschlackung kommen. Eine Stärkung der Vorbildfunktion der öffentlichen Hand im Bereich der Gebäudeenergieeffizienz per se ist unseres Erachtens nicht erforderlich, wiewohl teilweise Leuchtturmprojekte begrüßenswert sein werden.
GRÜNE: Siehe Antwort auf 1. Frage.
NEOS: In Übereinstimmung mit den zugrundeliegenden europarechtlichen Bestimmungen. Wir haben für die EU-Gebäudeeffizienz-Richtlinie gestimmt und unterstützen das Ziel, neue öffentliche Gebäude ab 2028 als Nullemissionsgebäude zu errichten.
Sanierung des Gebäudebestands?
Frage von ZULuft Austria: Welche Pläne und Maßnahmen zur Sanierung der Gebäudebestands in Österreich verfolgt Ihre Partei?
ÖVP: Die ÖVP befürwortet umfangreiche Sanierungsprogramme für den Gebäudebestand, um die Energieeffizienz in Österreich zu erhöhen. Ziel ist es, bestehende Gebäude energetisch zu modernisieren und den CO2-Ausstoß zu verringern. Dabei sollen Förderprogramme für thermische Sanierungen ausgeweitet, energieeffiziente Technologien gefördert und bürokratische Hürden für Sanierungsprojekte abgebaut werden. Ein Fokus liegt auf der finanziellen Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen bei der Umsetzung von Sanierungsmaßnahmen.
SPÖ: Um die Lebensqualität in den Gemeinden zu heben und klimapolitische Ziele zu erreichen, müssen wir einen Schwerpunkt auf die Sanierung von bestehendem Wohnraum vor dem Neubau setzen. Kommunen und gemeinnützigen Bauträgern sollen Immobilienkäufe und Sanierungen in Ortskernen von Gemeinden erleichtert werden. Damit wird leistbarer Wohnraum ohne zusätzlichen Bodenverbrauch und Zersiedelung geschaffen.
FPÖ: Es sind steuerliche Anreize wie eine wesentlich beschleunigte AfA zu setzen. Zudem sollen Richtwertgebäude, die ohne Förderungsmittel saniert werden, zeitlich befristet angemessen vermietet werden können. Zudem wollen wir durch eine Zweckbindung der Wohnbauförderungsmittel und die Wiedereinführung der Wohnbauinvestitionsbank entsprechende Fördergelder zur Verfügung stellen.
GRÜNE: Siehe Antwort auf 1. Frage.
NEOS: Wir stehen hinter dem Ziel, den Gebäudebestand in Österreich im Einklang mit unseren Klimazielen zu dekarbonisieren. Dafür braucht es steuerliche Anreize, transparente und effiziente Förderprogramme und einen rechtlichen Rahmen für Investitions- und Planungssicherheit durch Anpassungen im Mietrecht sowie Vereinbarungen zwischen Mieter:innen und Vermieter:innen. Unser Ziel muss es sein, die Investitionskosten für die thermische Sanierung mit den eingesparten Energiekosten gegenzufinanzieren.
Wirtschaft / Fachkräftemangel?
Frage von ZULuft Austria: Der Fachkräftemangel in der Gebäudetechnik hemmt das Wachstum der Branche. Welche Ziele verfolgen Sie im Bereich der HTLs, Fachhochschulen und Universitäten, um diesem Mangel entgegenzuwirken?
ÖVP: Der Fachkräftemangel in der Gebäudetechnik ist ein zentrales Anliegen der ÖVP. Um diesem entgegenzuwirken, setzt sich die ÖVP für eine Stärkung der technischen Ausbildung in Österreich ein, insbesondere in den Bereichen der HTLs, Fachhochschulen und Universitäten. Maßnahmen wie eine verbesserte praxisnahe Ausbildung, gezielte Anreize für junge Menschen, technische Berufe zu ergreifen, sowie eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Bildungsinstitutionen und Unternehmen stehen im Fokus. Auch soll die duale Ausbildung gefördert und ausgebaut werden.
SPÖ: In punkto Fachkräftemangel haben wir in unserem Wahlprogramm ein umfassendes Konzept vorgestellt. Recht auf Weiterbildung: Qualifizierungsgeld für alle. Die bestehenden Systeme zur beruflichen Weiterbildung wie Fachkräftestipendium, Bildungskarenz, Bildungsteilzeit und Studienabschluss-Stipendium sollen zu einem neuen „Qualifizierungsgeld“ umgestaltet werden – als zweite Ausbildungschance für alle.
Jeder Person über 25 Jahre, die beruflichen Neuorientierungs- oder grundlegenden Weiterbildungsbedarf hat, soll eine Weiterbildung existenziell ermöglicht werden. Das Qualifizierungsgeld ist mit einem Rechtsanspruch ausgestattet.
Auch gegenüber dem Arbeitgeber:innen sollen Beschäftigte, die das Qualifizierungsgeld nutzen wollen, eine Freistellung für die Ausbildung analog zur Elternteilzeit durchsetzen können.
Innerhalb einer Rahmenfrist von 15 Jahren können insgesamt 36 Monate Aus- und Weiterbildung absolviert werden, wenn in Summe mindestens fünf Jahre sozialversicherungspflichtige Beschäftigung als Dienstnehmer:in, Selbständige oder als Beschäftigte im öffentlichen Dienst im Inland vorliegen. Dies ist während eines Arbeitslebens maximal zweimal möglich.
Besonderes Augenmerk wird auf Fort- und Weiterbildungsangebote für Frauen gelegt. Konkret für die technischen Zukunftsbrachen bedeutet das Folgendes:
Die durch die Klimakrise notwendigen Umstellungen von Industrie und Produktion werden gewaltige Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort haben. Damit die grüne Transformation zu einer Stärkung des Industriestandorts Österreich führt, müssen die Ausbildungs- und Weiterbildungsangebote für grüne Jobs massiv ausgebaut werden und dabei hohe Sozial und Qualitätsstandards erfüllen. Für besonders betroffene Industrieregionen sollen langfristige Entwicklungskonzepte und Förderungen entwickelt werden. Positive Leuchtturmprojekte sind etwa der „Klima-Winner“ der Stadt Wien oder das Klimaschutz-Ausbildungszentrum des AMS Niederösterreich in Sigmundsherberg.
FPÖ: Wir sind der Meinung, dass das gesamte Bildungssystem neu ausgerichtet werden muss. Statt einer reinen Absitzpflicht der Schuljahre brauchen wir eine klare Definition von Bildungszielen, die auch an den Anforderungen der Wirtschaft ausgerichtet sind. Unternehmen auch aus Ihrer Branche spielen dabei eine entscheidende Rolle, um die notwendigen Qualifikationen frühzeitig zu definieren.
Ein wichtiger Ansatzpunkt ist zudem die Förderung von Talenten bereits in der Volksschule. Mit gezielten Talente-Checks sollen frühzeitig Stärken und Interessen der Schüler erkannt werden, um so den qualifizierten Zufluss zu den HTLs und Fachhochschulen sicherzustellen. Sobald dies gewährleistet ist, können auch die Ausbildungsplätze an diesen Bildungseinrichtungen entsprechend ausgebaut werden.
GRÜNE: Siehe Antwort auf 1. Frage.
NEOS: Die Gebäudetechnik ist auf allen Qualifikationsebenen (Lehre, HTL, FH, Uni) ein für die Energiewende wesentlicher Fachbereich. Wir unterstützen daher alle Bestrebungen, die Lehrstellen, Schulplätze und Studienplätze in diesem Fachgebiet bedarfsgerecht aufzustocken. Außerdem soll im Zuge der Berufsorientierung in den Mittelschulen und AHS-Unterstufen mehr Aufmerksamkeit auf „Green Jobs“ wie die Gebäudetechnik gerichtet werden.
IAQ-Labels für Innenraumluftqualität?
Frage von ZULuft Austria: Planen Sie die Einführung eines IAQ-Labels (Indoor Air Quality) für Innenraumluftqualität, welche Aspekte wie Luftfeuchtigkeit, Gerüche, chemische Belastungen und Partikel bewertet? Wie schätzen Sie die Wirkung eines solchen Labels ein?
ÖVP: Die Einführung eines IAQ-Labels für die Bewertung der Innenraumluftqualität ist eine interessante Option. Ein solches Label könnte zur Sensibilisierung für die Bedeutung gesunder Raumluft beitragen und als Qualitätsmerkmal für Gebäude dienen. Aspekte wie Luftfeuchtigkeit, Gerüche, chemische Belastungen und Partikel könnten damit transparent bewertet werden. Ein IAQ-Label könnte langfristig dazu führen, dass Bauherren und Gebäudeverantwortliche mehr Wert auf Innenraumluftqualität legen, was wiederum die Gesundheit und das Wohlbefinden der Menschen fördert.
SPÖ: Die SPÖ setzt sich für eine Verbesserung der Luftqualität in Räumen durch diverse Maßnahmen, auch entsprechende Normen, Standards und Labels, ein. Die Einführung des angeführten IAQ-Labels ist auf technische Aspekte und soziale und finanzielle Wirkung hin zu prüfen.
FPÖ: keine Aussage übermittelt.
GRÜNE: Siehe Antwort auf 1. Frage.
NEOS: Gerade bei Qualitätslabels gibt es oft einen Wildwuchs verschiedenster Anbieter. Auf EU-Ebene wurden jetzt erste Schritte für ein gemeinsames Label gesetzt, hier wird es deshalb wichtig sein, einheitliche Möglichkeiten zu schaffen und eine breite Umsetzung, ohne einen derartigen Wildwuchs zu ermöglichen.