Initiative Raumluft des Vereins ZULuft : Petition für „Gesunde Luft in Klassenzimmern“ gestartet

Online-Petition der Initiative Raumluft zu gesunder Luft in Klassenräumen

Wer möchte, dass sich die Luftqualität in Klassenzimmern verbessert und gesetzlich verankert werden soll, kann die Online-Petition der Initiative Raumluft unterstützen.

- © initiative-raumluft.at

Der Verein ZULuft - Zukunft Luft Austria ist eine Organisation für gesunde Raumluft in Österreich, die sich vor einem Jahr formierte und auf der Energiesparmesse Wels 2023 vorgestellt wurde. Der Verein zielt darauf ab, positive Veränderungen und ein Bewusstsein für die Qualität der Innenraumluft zu bewirken. Mit der „Initiative Raumluft“, die auf der Energiesparmesse im März 2024 präsentiert wurde, setzt sich der Verein ZULuft nun für eine gesetzliche Grundlage für die Raumluftqualität in Bildungseinrichtungen ein.

Gesunde Innenraumluft nicht in der Praxis verankert

Seit der Corona-Pandemie und den letzten Grippewellen ist die Qualität der Innenraumluft immer wieder ein großes Thema. Das Bewusstsein für eine gesunde Raumluft ist seitdem gestiegen, jedoch nicht in der Praxis entsprechend verankert. Keine geregelte oder mangelnde Lüftung für Innenräume sollten nicht die Regel sein, wenn die Gesundheit und das Wohlbefinden darunter leiden können. Dafür braucht es eine gesetzliche Grundlage“, erklärt ZULuft-Vereinspräsident Wolfgang Hucek. Denn saubere Innenraumluft ist als entscheidender Beitrag zur Gesundheitsvorsorge und -erhaltung anerkannt und soll laut dem Verein gesetzlich zumindest bei den Parametern CO₂, Temperatur und Luftfeuchtigkeit enthalten sein.

Gute Raumluft? Meist „Nicht genügend“

Nicht nur in Bildungseinrichtungen, auch in Betrieben und Bürogebäuden, stellt die oft mangelhafte Qualität der Raumluft ein ernstzunehmendes Thema dar. Der gegenwärtige Bedarf an gesunder Luft in einem typischen Klassenzimmer sollte um das Dreifache erhöht werden, denn schlechte Raumluft beeinträchtigt nicht nur das Leben, sondern erhöht auch die Fehlzeiten und Fehleranfälligkeit der Schüler oder Mitarbeiter (m/w/d). Das einfache Öffnen der Fenster reicht dabei meist nicht aus – abgesehen davon führt es zu Energieverlusten, zu einem Absinken der Luftfeuchtigkeit (im Winter), und kann auch verunreinigte Außenluft hereinlassen.
Im Gegensatz zu offensichtlichen Umweltverschmutzungen - verschmutztes Wasser ist sofort erkennbar - ist die Problematik der schlechten Raumluft weniger offenkundig, daher schwerer wahrzunehmen und daher auch schwerer zu kommunizieren. Dennoch hat beispielsweise die Qualität der Außenluft durch flächendeckende Messungen und gesetzliche Vorschriften an Bedeutung gewonnen. Nun soll der Gesellschaft auch die Wichtigkeit der Innenraumluftqualität bewusst gemacht werden: „Die Konzentration auf die Qualität der Außenluft durch flächendeckende Messungen und gesetzliche Vorgaben hat in den letzten Jahren viel bewirkt. Die Wichtigkeit der Innenraumluftqualität für Gesundheit und Leistungsfähigkeit muss im gesellschaftlichen, sowie politischen Diskurs einen zumindest ebenso hohen Stellenwert bekommen,“ erläutert Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, der dem Verein ZULuft auch als wissenschaftlicher Beirat zur Verfügung steht.

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Recht auf gesunde Raumluft gesetzlich verankern

Mit der Initiative Raumluft startet der Verein ZULuft nun eine Online Petition. Die Forderung: Eine gesetzliche Grundlage für Raumluftqualität (maximal 1.000 ppm CO₂) in Bildungseinrichtungen auf Landesebene. Der Fokus liegt dabei auf Neubau und Sanierungen.
Die Schulluft-Kampagne adressiert mit ihrem Anliegen die Schaffung einer gesunden Lernumgebung! Die Aufrechterhaltung einer hohen Raumluftqualität in Klassenräumen ist aus meiner Sicht eine Grundvoraussetzung um das Wohlbefinden unserer Schüler sowie die Vermittlung von intellektueller und methodischer Wissenskompetenz zu gewährleisten!“ erklärt DI Michael Schöny, BSc BEd, Research Engineer bei AIT Austrian Institute of Technology GmbH.
Die Notwendigkeit für eine gesetzliche Grundlage sieht auch Dr. Hans-Peter Hutter, Oberarzt und stellv. Leiter für Umwelthygiene und Umweltmedizin der MedUni Wien: „Ich unterstütze das Vorhaben, weil es höchste Zeit ist, dass endlich etwas passiert. Der Gesundheitsbenefit eines ausreichenden Luftwechsels für Schüler:innen und Lehrende ist zigfach wissenschaftlich belegt. Es ist im Grunde ein Trauerspiel, dass nach wie vor medizinische Empfehlungen nicht umgesetzt worden sind.“
Durch die Obergrenze von 1.000 ppm CO₂ wird die Gesundheit, Leistung und Nachhaltigkeit im Klassenzimmer gesteigert. Das bestätigt Gez. DI Andreas Greml, Obmann vom Verein Komfortlüftung und Fachpartner der Klimaaktiv Gebäude: „Die Verbesserung der Luftqualität in Schulen ist sowohl aus gesundheitlicher als auch aus energetischer Sicht wichtig. Die Sicherstellung guter Luftqualität mittels einer Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung steigert die Leistungsfähigkeit, reduziert die Ansteckungsgefahr und dient dem Klimaschutz.“

Mag. Robert Grellet, Mag. Wolfgang Hucek, Mag. Florian Bouchal, Mag. Ing. Gernot Pichler vom Verein ZULuft
Vorstände des Vereins ZULuft (Zukunft Luft Austria) präsentierten die „Initiative Raumluft“ mit der Online-Petition zur besseren Luft in Klassenzimmern (v. l.): Mag. Robert Grellet, Mag. Wolfgang Hucek, Mag. Florian Bouchal, Mag. Ing. Gernot Pichler. - © HLK/ E. Herrmann

Petition online unterstützen

Wir wollen mit der Initiative Raumluft die Luftqualität gesetzlich verankern und auf die Probleme von zu hoher CO₂-Konzentration im Klassenzimmer aufmerksam machen. Geben wir unseren Kindern ein Recht auf gesunde Raumluft“, erklärt Wolfgang Hucek das Vorhaben.
Jeder
, der meint, dass sich die Luftqualität in den Klassenzimmern verbessern und gesetzlich verankert werden soll, kann die Initiative Raumluft mit seiner Stimme unterstützen – hier geht es zur Online-Petition.