Deutsche Branchenzahlen 1. Quartal 2023 : Welche Heizungen bei unseren Nachbarn boomen

Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie, Zahlen Heizungsverkauf 1. Quartal 2023

Marktentwicklung bei Wärmeerzeugern im 1. Quartal 2023 in Deutschland (insgesamt wurden 306.500 Heizungsanlagen verkauft).

- © HLK/ BDH: www.bdh-industrie.de

In Deutschland ist besonders der Boom von Wärmepumpen sehr hoch – im ersten Quartal 2023 gab es (im Vergleich zum Vorjahreszeitraum) ein sattes Plus von 111 % bei den Verkäufen. Das teilte der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) kürzlich mit – hier sind die wesentlichen Heizsystem-Hersteller und Produzenten Deutschlands organisiert (mit ca. 21,9 Mrd. Euro Umsatz und rund 87.000 Beschäftigten).

Plus bei Gas-/Ölheizungen

Auch Gasheizungen legten im ersten Quartal 2023 in Deutschland um +14 % wieder zu, nachdem sie im Vorjahr um 8 % zurückgegangen waren. Trotz der weggefallenen Gaslieferungen aus Russland nach dem Beginn des Ukrainekrieges und der damit verbundenen angespannten Versorgungslage liegt der Anstieg hier bei 14 %.
Bei Ölheizungen konnte der Absatz in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt werden – allerdings haben sie mit 21.500 verkauften Anlagen nur einen Marktanteil von 7 %.
Pelletsheizungen
hingegen verloren an Bedeutung – hier gab es einen Rückgang von 11 %. Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) kritisiert die massive Kürzung der staatlichen Förderung seit August, die dafür verantwortlich gemacht wird.

Biomasse-Potenzial nicht ausgeschöpft

Wir begrüßen den Trend zur Modernisierung der Heiztechnik. Er ist gut fürs Klima, die deutsche Wirtschaft und natürlich auch die Bürgerinnen und Bürger, da moderne, effiziente Heizungen den Energiebedarf reduzieren“, sagte Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer des BDH. „Aber wir sind besorgt wegen des Ungleichgewichts beim Wachstum. Während die Wärmepumpen-Hersteller am Limit arbeiten, gibt es noch großes Potenzial bei der Biomasse, die als klimaneutraler und erneuerbarer Energieträger ebenfalls einen wichtigen Beitrag zur Wärmewende leisten kann“, so Staudt weiter.

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Ausblick: Wachstum trotz Hemmnissen

Bei der künftigen Marktentwicklung der Heizungsbranche bleiben die unsteten Energiepreise mit eher steigender Tendenz ein wichtiger Faktor der Entscheider (m/w/d). Hohe Inflation und steigende Zinsen können zudem zu einer Verringerung der Kaufkraft führen, schätzt nicht nur der BDH. Ein weiteres Hemmnis in Deutschland stellt der Markt-Einbruch beim Neubau von Gebäuden dar. Trotzdem erwartet der BDH beim Absatz von Wärmeerzeugern ein anhaltendes Wachstum von deutlich über 10 %, an dem die Wärmepumpen nach Einschätzung des Branchenverbandes den größten Anteil haben werden.