Koalitions-Wirrwarr gefährdet Wirtschaft & Klimaschutz : Pelletsbranche schlägt Alarm

Der Förderstopp beim Heizungstausch in Österreich bringt Planungsunsicherheit für die Pelletsbranche, Gewerbe, Endkunden und gefährdet damit Teile der Wirtschaft und die Klimaschutz-Bemühungen.
- © proPellets AustriaDas monatelange Koalitions-Wirrwarr in Österreich gefährdet mittlerweile Teile der Wirtschaft und die Klimaschutz-Bemühungen. Denn seit Jahresbeginn 2025 gibt es wegen des Förderstopps beim Heizungstausch in Österreich keine Neubestellungen von Pelletsheizungen, teilt der Branchenverband proPellets Austria in einer Aussendung mit. Und stützt sich damit u.a. auf einen Rundruf bei Herstellern von Pelletsheizungen und Installateurbetrieben. Vor rund einem Monat trommelten einige Branchenverbände in eine ähnliche Richtung und präsentierten auch Vorschläge, wie man trotz Budgetlochs für Wachstum sorgen könnte.
Die Folge der aktuellen Planungsunsicherheit für Industrie und Gewerbe: Unternehmen halten Investitionen zurück und zögern bei der Aufnahme von Mitarbeitenden. Auch die Installateur-Branche befürchtet wegen des Förderstopps den Verlust von 5.000 Arbeitsplätzen. proPellets Austria fordert daher von der nächsten Bundesregierung eine gesicherte und langfristige Weiterführung für den geförderten Heizungstausch.
Wirtschaftsstandort nicht gefährden
„Die österreichischen Hersteller von nachhaltigen Heizungen sind mit ihren Innovationen weltweit führend“, sagt Doris Stiksl, Geschäftsführerin von proPellets Austria. Sie sichern viele Arbeitsplätze in Österreich und benötigen auch einen funktionierenden Heimmarkt. „Gerade wenn die USA jetzt wieder auf Öl, Gas und Kohle setzen, könnte Österreich mit nachhaltiger Kompetenz punkten. Wer diese Chance kaputtspart, riskiert, dass wir - wie bei PV oder E-Mobilität - innovative Unternehmen und damit tausende Arbeitsplätze verlieren.“
Stiksl fordert einen ideologiefreien Zugang der Politik zur Wärmewende in Österreich: „Raus aus Öl und Erdgas beim Heizen ist ein Gebot der Stunde - für mehr Nachhaltigkeit, für den Wirtschaftsstandort. Dabei muss es egal sein, welche Parteien gerade in der Regierung sind.“
Branchenvertretung fordert Weiterführung der Heizungstauschförderungen
Dass die Förderungen für den Heizungstausch bisher sehr erfolgreich waren, zeigen die Ergebnisse: Mehr als eine Milliarde Euro an regionaler Wertschöpfung, mehr als 60.000 abgesicherte Arbeitsplätze in Industrie und Gewerbe, mehr als 120.000 Tonnen eingespartes CO2 haben die Förderungen bewirkt, rechnet der Verband vor.
In Österreich gibt es nach wie vor mehr als 500.000, zum Teil sehr veraltete, Heizungen. proPellets Austria fordert daher:
- Die gesicherte Fortsetzung für den geförderten Heizungstausch.
- Langfristige Förderungen über eine Legislaturperiode hinaus.
„Wir haben es in Deutschland erlebt“, sagt Doris Stiksl. „Unklarheiten über Förderungen verringern den Heizungstausch nicht bloß - sie fahren ihn sehr schnell auf null. Wenn die Politik jetzt nicht für die richtigen Rahmenbedingungen sorgt, verlieren wir eine High-Tech-Branche, Arbeitsplätze und erleben einen Rückschritt beim Klimaschutz.“
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