Solar-Startups : Diese Jungunternehmen mischen den Photovoltaik-Markt auf

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Dass eine Photovoltaikanlage nicht zwingend am Dach oder auf Freiflächen installiert werden muss, beweisen innovative Startups mit ihren außergewöhnlichen Ideen. Warum nicht PV-Module am Balkon oder an den Jalousien realisieren? Dabei können die Module sogar flexibel sein und Energie im Schatten produzieren. Diese Jungunternehmen machen es möglich.

EET

Mit einer Solaranlage für den Balkon erregt das Grazer Startup EET seit längerem Aufsehen. SolMate nennt sich die Photovoltaikmatte, die ganz einfach am Balkon angebracht werden kann. Das kleine Kraftwerk kann mittels Plug&Play direkt an die Steckdose angeschlossen werden und speist den Strom dadurch in das Netzwerk zurück – und zwar nur dann, wenn er wirklich gebraucht wird. Für überschüssigen Strom enthält das Balkonkraftwerk einen Speicher von einer Kilowattstunde. „Der Akku ermöglicht dadurch bis zu 100 Stunden Licht oder auch zehn Stunden fernsehen“, erklärt Christoph Grimmer, Geschäftsführer von EET, gegenüber HLK. Durch die Technologie können Mieter bis zu 25 Prozent des Energiebedarfs einer Wohnung decken.

https://youtu.be/ibeXzMpocmM

Seit kurzem ist der SolMate nun auf dem Markt. Die Speichereinheit liegt preislich bei knapp 2.100 Euro, in Verbindung mit einer Solarmatte kommt die Balkon-Solaranlage auf rund 2.800 Euro. Verkauft wird die Anlage einerseits über die EET-Website, die Gründer setzen aber auch auf Kooperationen mit Energieversorgern und Installateuren. Denn für ein Gerät, das immerhin mehrere tausend Euro kostet, erwarten Kunden auch Beratung.

BRC Solar

Im Mai 2018 wurde aus einem ehemaligen Forschungsprojekt der Hochschule Karlsruhe das Startup BRC Solar gegründet. Im Projekt wurde an der Entwicklung einer Optimierungsschaltung für Photovoltaikanlagen gearbeitet – nun ist sie serienreif. Der Leistungsoptimierer soll die Effizienz von Solarmodulen verbessern und so ermöglichen, dass auch bei Schatten ausreichend Solarstrom erzeugt werden kann. Dafür wird das System an teilverschatteten Anlagen angebracht und somit die Effizienz der gesamten Anlage erhöht. Schon sobald ein Zwanzigstel der Oberfläche eines Solarpaneels im Schatten liegt, liefert dieses fast keinen Strom mehr. Das wirkt sich auf die weiteren Module aus, da diese in einer Reihe geschaltet sind.

https://youtu.be/7E4_1HdBaNc

Mit dem Leistungsoptimierer von BRC Solar wird die Produktion der teilverschatteten Anlagen optimiert und der Leistungsabfall minimiert. Momentan ist die Optimierungsschaltung noch nicht am Photovoltaik-Markt, sie soll aber noch im Herbst 2019 für rund 35 Euro erhältlich sein. Die Elektronik kann dann als Add-on nachgerüstet oder in das Modul integriert werden.

Solargaps

Solarenergie trotz Schatten bietet auch das ukrainische Unternehmen Solargaps an. Die Jalousien des Startups spenden nicht nur Schatten für Wohnung oder Büro, sondern erzeugen auch erneuerbare Energie. In die Lamellen der motorisierten Jalousien sind Solarzellen integriert, die eine Stromerzeugung von bis zu 100 Watt pro Quadratmeter Fläche ermöglichen.

https://youtu.be/RYkq6ICc4Z8

Die intelligenten Jalousien sind mit einem Tracking-Mechanismus ausgestattet, der die Solarzellen immer entgegen der Sonne ausrichtet. Die Installation erfolgt einfach über Plug&Play und die Anlage kann bequem per Smartphone gesteuert werden. Außerdem bietet die App einen Einblick in die Stromerzeugung der Photovoltaikanlage. Die Solar-Jalousien sollen künftig auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich sein.

Swimsol

Das Wiener Startup Swimsol hat ein meerestaugliches Solarsystem entwickelt, das Dieselgeneratoren in tropischen Gebieten aus dem Markt drängen soll. Mehr als vier Jahre lang wurde die schwimmende Solaranlage Solar Sea an der TU Wien am Computer simuliert, getestet und überprüft, bevor die Produktion gestartet wurde. Mit einer hohen Resistenz gegenüber UV-Strahlung, Feuchtigkeit und Korrosion ist die Anlage bestens für tropische Lagunen geeignet.

https://youtu.be/AASLsROXB4Y

Solar Sea besteht aus mehreren schwimmenden Plattformen, die in individuell benötigten Größen zusammengefügt werden können. Jede Plattform ist dabei mit einem Solarpanel mit 25 Kilowatt Leistung ausgestattet. Die Paneele sollen um bis zu zehn Prozent mehr Energie erzeugen als vergleichbare Module auf Hausdächern. Das liegt am kühlenden und reflektierenden Effekt des Wassers.

Crystalsol

Eine Photovoltaikanlage zum Ausdrucken bietet das Wiener Photovoltaik-Unternehmen Crystalsol. Gemeinsam mit einem Team an Wissenschaftlern hat das Unternehme flexible Folien entwickelt, mit denen es möglich sein soll, Sonnenlicht einzufangen. Die patentierte Photovoltaik-Folie kann mittelfristig die Produktion von Solarmodulen um rund 0,3 Euro pro Watt ermöglichen. Im Zuge des Forschungsprojektes print.PV konnte ein Großteil der Prozesse bereits auf den Druckmaschinen des Produktionspartners Forster Werbetechnik in Waidhofen an der Ybbs umgesetzt werden.

https://youtu.be/pG0Lda80LmM

Crystalsol setzt bei den PV-Modulen auf ein kristallines Halbleiterpulver aus Zinn, Zink, Selen und Kupfer. In der Minute soll die Herstellung von bis zu 40 Meter Solarfolie möglich sein. Zudem soll diese Drucktechnik auch zu enormen Kosteneinsparungen führen. Die Dünnschicht-Solaranlage soll zukünftig auf Gebäudefassaden und -dächern aufgetragen werden. Durch die hohe Flexibilität können so auch architektonisch aufwendige Gebäude mit Photovoltaik ausgestattet werden.

Enyway

Das deutsche Startup Enyway wirbt mit Solaranlagen-Beteiligungen um nur 39 Euro. Mit dem Produktangebot Change bietet das Startup Nutzern an, beim Bau einer Solaranlage mitzumachen und sich damit Ökostrom zum Einkaufspreis zu sichern. Damit soll auch Menschen ohne Einfamilienhaus die Möglichkeit geboten werden, Teil der Energiewende zu werden und dafür Geld zu kassieren. Kern von EnywayCchange ist die Idee, große Solaranlagen mit Hilfe von vielen Privatpersonen zusammen zu realisieren, die gleichzeitig den erzeugten Solarstrom Zuhause verbrauchen. Dazu werden die Solarmodule mittels innovativer Blockchain-Technologie transparent und fälschungssicher in virtuelle Mini-Pakete aufgeteilt, zum Beispiel in der Größe von Pizzakartons.

Der besondere Clou: Mit Erwerb eines Solaranlagen-Pakets erhält jeder Kunde nicht nur die Solarenergie aus dem eigenen Anteil nach Hause geliefert, sondern zusätzlich das Recht, den gesamten Ökostrom für Zuhause zum Einkaufspreis zu beziehen. Da bei dem Konzept kein klassischer Energieversorger mehr nötig ist, fällt dessen Gewinnmarge einfach weg. Die Stromrechnung wird damit extrem niedrig und transparent.