Nachhaltige Produktion mit WP bei Takeda : Baustart für innovatives AHEAD-Projekt

Kältezentrale bei Takeda in Wien

Die bereits in Betrieb gegangene Energiezentrale am Takeda-Standort in Wien stellt die Basis für das Projekt AHEAD dar (und läuft ebenfalls mit natürlichen Kältemitteln).

- © Takeda

Takeda ist ein pharmazeutisches Unternehmen mit Hauptsitz in Japan, das in Wien einige Produktionsstandorte betreibt und Arzneimittel herstellt.

Der Pharma-Konzern will bis 2035 Netto-Null-Treibhausgasemissionen an den Takeda Standorten sowie bis 2040 Netto-Null-Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette errreichen. Ein großer Meilenstein auf dem Weg zu Net Zero ist das innovative Projekt AHEAD (Advanced Heat Pump Demonstrator) am Takeda Produktionsstandort in Wien. AHEAD schafft eine umweltfreundliche Lösung für die CO2-freie Dampfversorgung industrieller Prozesse, die in dieser Form einzigartig ist.

Baustart für Vorzeigeprojekt AHEAD bei Takeda

2022 startete Takeda gemeinsam mit dem AIT Austrian Institute of Technology das Forschungsprojekt AHEAD, welches aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen der Forschungsinitiative „NEFI – New Energy for Industry“ als Teil der österreichischen Innovationsoffensive „Vorzeigeregion Energie“ durchgeführt wird.
Im Jänner 2024 wurde die Öffentlichkeit auf dieses Projekt aufmerksam gemacht: Dampf soll/ wird ohne Gas-Einsatz, sondern mit moderner Wärmepumpen-Technologie erzeugt werden – HLK berichtet hier über AHEAD.

Im Juni 2024 startete der Bau von AHEAD und wurde mit dem Einsetzen einer Zeitkapsel auf der Baustelle entsprechend zelebriert.
Harald Erös
, AHEAD-Projektleiter von Takeda, berichtet: „Die Planungsphase des Projekts ist mit dem Einsetzen der Zeitkapsel offiziell abgeschlossen und die Bauphase läuft. Wir sind stolz, mit AHEAD neue Wege für eine nachhaltige Entwicklung in der gesamten Industrie zu eröffnen.

Harald Erös, AHEAD-Projektleiter von Takeda, beim Einsetzen der Zeitkapsel
Harald Erös, AHEAD-Projektleiter von Takeda, beim Einsetzen der Zeitkapsel auf der Baustelle. - © Takeda

Praxisbeispiel für Industrie, die Dampf benötigt

Maria Löflund, Leiterin der Takeda Produktionsstandorte in Wien, erklärt: „Das technologische Vorzeigeprojekt AHEAD soll als Praxisbeispiel für die gesamte pharmazeutische Industrie und auch für viele andere Industriebetriebe und Branchen dienen. Nachhaltigkeit ist eine gemeinsame Aufgabe.

Die dampferzeugende Wärmepumpe von AHEAD stellt eine bahnbrechende Innovation dar, und sie wird ausschließlich mit 100 % natürlichen Kältemitteln betrieben. In Kombination mit einem Dampfverdichter kann sie bisher unerreichte Wärmenutzungstemperaturen von über 200° C erzielen. Die Dampfversorgung bei Takeda benötigt 184° C. Diese technologisch fortschrittliche Lösung zeigt das Potenzial, traditionelle, erdgasabhängige Dampferzeugungsmethoden zu evolutionieren und die Umweltbelastung erheblich zu reduzieren. Mit der Integration einer dampferzeugenden Wärmepumpe in den industriellen Betrieb, wird eine CO2-Reduktion von bis zu 80 % an einem der größten Produktionsstandorte von Takeda in Wien angestrebt. Das ambitionierte Projekt untermauert Österreichs führende Rolle in der Hochtemperatur-Wärmepumpenforschung und soll als Vorbild für die gesamte pharmazeutische Industrie sowie andere Branchen dienen.
Das Projekt wurde bei COP28 präsentiert und hat schon den Net Zero Industries Award gewonnen.

Die bereits in Betrieb gegangene CO2-freie Energiezentrale am Takeda-Standort in Wien stellt die Basis für AHEAD dar und läuft ebenfalls mit 100 % natürlichen Kältemitteln. Voraussichtlich im März 2025 soll AHEAD in Betrieb gehen. Dann startet auch das wissenschaftliche Monitoring des Vorreiterprojekts.

Weitere nachhaltige Lösungen bei Takeda

Bei Takeda findet jeder Schritt für die Herstellung von Arzneimitteln statt. Und jeder Prozessschritt bietet Potenzial für nachhaltige Lösungen. Diese reichen bei Takeda von großen Projekten bis zu kleineren Initiativen. Neben der Stromversorgung durch erneuerbare Energien und einem umfassenden Programm zur Abfallreduktion, wurde bereits vor mehr als zehn Jahren ein Online Monitoring-System (z. B. für Wasser- und Strom-Verbrauch) etabliert. Ein Sustainability Dashboard gibt allen Mitarbeitenden laufend Einblick in die Daten, um nachhaltige Ideen zu entwickeln.

Ein gutes Beispiel für Takedas Engagement für Umweltschutz ist das Ethanoldestillationsprojekt. Dieses steht für effiziente sowie nachhaltige Betriebsabläufe am Produktionsstandort Wien. Der Destillationsprozess im Vakuum ist so konzipiert, dass ohne Gasverbrennung gearbeitet werden kann. Dies wird einen vollständig CO2-freien Betrieb und eine 90-prozentige Wiederverwendung des Ethanols ermöglichen.
Ein weiteres aktuelles Dekarbonisierungsprojekt an einem der Produktionsstandorte in Wien umfasst die Optimierung der Lüftung.