Richtig Kühlen im Sommer : Tipps für kühle Räume und die optimale Klimaanlage

Wie man die Hitze draußen lassen kann und für kühlere Räume sorgt, dafür gibt es einige Tipps und Ratschläge.

1. Wie bekomme ich das Zimmer kühl? Tipps für kühle Räume (ohne Klimaanlage)

Ein gut gedämmtes Gebäude hält auch im Sommer die Hitze lange draußen (wenn Fenster/Türen geschlossen bleiben). Wenn es Draußen richtig heiß ist, helfen folgende Tipps, damit die Temperaturen Drinnen nicht zu sehr ansteigen:

  • Wärmequellen vermeiden: Kochen, Fernseher, Computer – all das gibt viel Wärme ab und heizt damit den Raum auf. Wärmequellen soweit wie möglich vermeiden.
  • Für Beschattung sorgen: Am Tag sollte wenig direktes Sonnenlicht in die Räume scheinen. Am besten für außenliegende Beschattung sorgen. Die effektivste und günstigste Form sind (Laub-)Bäume/Sträucher/Pflanzen. Wenn das nicht möglich ist, helfen außenliegende Fensterläden/Rollos. Auch mit Folien kann man Fenster abdunkeln (im Winter ist das aber ein Nachteil). Ist alles Vorgenannte nicht möglich, können innen angebrachte Jalousien oder Rollos helfen.

  • Fenster/Lüften: Die Fenster sollten am Tag geschlossen bleiben (damit keine heiße Luft eindringen kann). Nur in den kühleren Morgen- und/oder Abend-stunden sollte man die Fenster zum Lüften öffnen.

  • Ventilator nutzen: Ein Ventilator kann für kühle Momente sorgen. Wenn am Morgen/Abend gelüftet wird, hilft der eingeschaltene Ventilator beim Luftaustausch.
    Verstärkt wird der Kühleffekt, wenn man vor dem Ventilator eine Schüssel mit Eis, kühlem Wasser oder feuchte Handtücher platziert. Es gibt auch Ventilatoren mit integrierter Wassersprühmöglichkeit (Vorsicht: Wasser nicht lange im Gerät belassen).

Wenn diese Tipps nicht helfen, damit es Drinnen angenehm kühl bleibt, schafft eine Klimaanlage garantiert für wirksame Abhilfe. Die ist meistens auch im Nachhinein installierbar. Die folgenden Tipps/Infos schaffen Übersicht und helfen bei der Auswahl der geeigneten Klimaanlage.

Energie, Gebäude, Haus, Thermografie, Wärmebild, Energieausweis, Winter, heizen, Abbildung, thermal, Kälte, Wärme, Infrarot, Strahlung, Temperatur, Oberfläche, Energieverschwendung, Wärmeverlust, Heizkosten, Wärmedämmung, isolieren, Wärmeisolierung, Wärmestrahlung, Energieberatung, Kamera, Infrarotkamera, Mietshaus, Miete, Nebenkosten, Sanierung, sanieren, Fassade, Fenster, Energieberater, Wärmeabgabe, Ökologie, Klimawandel, Klimaschutz, Oberflächentemperatur, Diagnose, Architektur, messen, Thermometer, Thermographie, Energiepass, Kosten, Einsparung, Sanierungsbedarf, Mehrfamilienhaus, städtisch
Wärmebildkamera, die den Vergleich zwischen gut und schlecht gedämmter Außenhülle veranschaulicht. - © Bild: Ingo Bartussek - stock.adobe.com

2. Multi-Könner: Klimaanlagen können mehr als nur kühlen

Klimaanlagen sorgen im Sommer für kühle Räume – klar. Aber sie können noch viel mehr!
Klimaanlagen können auch die Luft entfeuchten. Gerade diese Möglichkeit ist im Sommer für die Behaglichkeit von essenzieller Bedeutung und großem Vorteil: Nach einem Sommergewitter herrschen im Innenraum nämlich bald unangenehme „tropische Bedingungen“ mit hoher Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen. Eine Klimaanlage sorgt hier rasch für Abhilfe und angenehmes Wohlfühlklima. Überdies wird einer möglichen Schimmelbildung, wenn es im Rauminneren zu lange zu feucht ist, entgegengewirkt.
Mittlerweile haben fast alle Hersteller Klima-Innengeräte im Programm, die nicht nur kühlen, sondern zugleich auch die Luft wirksam reinigen können, und zwar mitunter sogar von (Corona-)Viren. Diese Luftreinigungsfunktion kann meist auch separat, also unabhängig vom Kühlmodus, betrieben werden.
Handelt es sich um eine Wärmepumpen-Ausführung, kann das Klimagerät Kühlen und auch Heizen, und das relativ umweltfreundlich. Die Wärmepumpe kann das ganze Gebäude ganzjährig beheizen bzw. kühlen oder die Brennstoffkosten der bereits installierten Heizung mitunter beträchtlich reduzieren. Nicht zuletzt: Mit einer gut installierten Klimaanlage (Wärmepumpe) steigt auch der Wert der Immobilie.

3. Welches Klimagerät für Zuhause?

Wie viele Räume sollen gekühlt (geheizt) werden? Soll es nur ein Raum sein, in dem es bei Hitze kühl bleiben soll, oder sind es mehrere Räume? Diese Frage, muss jeder vor der Anschaffung einer Klimaanlage (Wärmepumpe) für sich selbst beantworten, bevor vielleicht ein Profi zu Rate gezogen wird. Die Antwort entscheidet auch darüber, wie umfangreich die Klimaanlage sein wird und welche Kosten anfallen.
Außerdem sollte man vorher wissen, ob man gleich die Chance nutzt, dass der Raum (oder die Räume) nicht nur gekühlt, sondern eventuell auch beheizt werden sollen. Will man das, sollte man das bei der Geräte-Bestellung kundtun, dass man eine Wärmepumpe bzw. ein Klimageräte in Wärmepumpenausführung zum Heizen und Kühlen will.

4. Was kostet eine Klimaanlage?

Die wesentliche Frage bei der Anschaffung einer Klimaanlage ist neben dem Komfort natürlich der Preis. Der richtet sich einerseits nach den eigenen Wünschen (siehe vorangehenden Punkt), andererseits nach den örtlichen Gegebenheiten bzw. dem Installationsaufwand.

  • Die günstigste Art der Klimatisierung stellen mobile Klimageräte dar. Die kann man meist selber in Betrieb nehmen und man muss „keine" anderen Dinge beachten. Mobile Klimageräte haben aber einen gravierenden Nachteil: Sie sind vergleichsweise laut und kühlen in der Regel nicht so effektiv wie fix installierte Geräte. Und man benötigt einen Schlauch, der (über das geöffnete Fenster) ins Freie führt.
    Als kurzfristige Lösung mag diese Variante helfen ‑ langfristig ist es aber sinnvoll, das Geld für ein mobiles Gerät (400 bis 900 Euro) lieber gleich in eine gute Lösung zu investieren („wer billig kauft, kauft teuer und/oder doppelt“).
Generic illustration of mobile air conditioner. 3D illustration.
Mobiles Klimagerät. - © Bild: Destina - stock.adobe.com

Wie gefährlich sind mobile Klimageräte?

Achtung bei gleichzeitiger Inbetriebnahme einer raumluftabhängigen Gastherme resp. eines Gasdurchlaufwasserheizers mit einem mobilen Klimagerät. In diesem Fall kann eine CO-Vergiftung die Folge sein. Warum dies so ist, zeigt das folgende Video der Wiener Rauchfangkehrer:

  • In der „Kosten-Mitte“ befindet sich das Single-Split-Klimagerät. Diese Lösung ist wesentlich komfortabler (weil leiser) und effektiver als die vorher genannte Variante. Diese Lösung muss aber von einem Profi-Handwerker installiert werden.
    Ein Innengerät und ein Außengerät bilden dabei eine Einheit, die für einen kühlen Raum sorgt. Mit rund 2.000 Euro sollte man für die Klimatisierung eines Raumes (ca. 25 m²; inkl. Installation) kalkulieren – das hängt aber von der Gerätewahl und -leistung sowie vom Installationsaufwand ab (kann also günstiger oder teurer ausfallen).
  • Will man mehr als einen Raum kühlen, wird der Profi (Kälte-Klimatechniker, Installateur) ein Multi-Split-Klimagerät empfehlen. Die Kosten richten sich dann nach Anzahl der Innengeräte und dem Installationsaufwand – je mehr Räume, desto höher die Investitionskosten.
Air flow condition cool background. Air conditioner vent heat flat vector icon.
Beim Single-Split-Klimagerät bilden ein Innengerät und ein Außengerät eine Einheit, die für einen kühlen Raum sorgt. - © Bild: kolonko - stock.adobe.com
  • Ein Klimagerät zum Heizen und Kühlen (Wärmepumpe) ist zwar meist eine Spur kostspieliger (aber auch nicht immer), hat aber einen RIESIGEN Vorteil. Dadurch kann die reguläre Heizung lange ausgeschaltet bleiben oder wird komplett überflüssig – man erspart sich in Summe einiges an Energie (Brennstoff) und Kosten.
    Bei der Wahl der Innengeräte gibt es (je nach Hersteller) viele Möglichkeiten und Kostenunterschiede – hier sollte man sich beraten lassen und nachfragen.
wärmepumpe, erdwärme, heizung, heizungsanlage, heizungssystem, umwelt, schaubild, erdsonde, ökologisch, heizkosten, wärmepumpen, heizungsanlagen, heizungssysteme, hitze, kalt, kondensat, kondensieren, kreislauf, rot, temperatur, verdampfen, verdichten, verdichter, verflüssigen, warm, gelb, wärme, bohrung, ökologie, anlage, bauen, eigenheim, energie, sparen, energiesparen, energieversorgung, grün, grüne, haus, hausbau, immobilien, sonde, tiefenwärme, kernenergie, energiequelle, energieindustrie, alternative energie, sonnenenergie, windenergie, funktionsweise
Funktionsprinzip einer Wärmepumpe. Der Raum wird beim Kühlen mit Wärmepumpe - durch die Umkehrung des Wärmepumpenkreislaufes - über das Heizungssystem als Fußboden- bzw. Wand- oder Deckenkühlung gekühlt. - © Bild: arahan - stock.adobe.com

5. Betrieb(skosten) der Klimaanlage

Beim Betrieb der Klimaanlage sollte man beachten, dass die Raumtemperatur nur rund 6° C weniger als die Außentemperatur beträgt. Alles was darüber hinaus geht ist für den menschlichen Kreislauf und die Geldbörse weniger gut.
Klimaanlagen sollten in regelmäßigen Abständen (jährlich) gecheckt werden – man sollte einen entsprechenden Fachbetrieb an der Hand haben (bzw. das beim Kauf bereits bedenken – siehe weiter unten!).
Die Bedienung der Klimaanlagen ist leicht: Neben IR-Fernbedienungen bietet das Gros der Hersteller auch Bedienmöglichkeiten über WIFI und/oder Handy/App an.Bei den Betriebskosten schneiden Split-Klimageräte mit guter Energiekennzahl in der Regel meist günstiger ab, als mobile Klimageräte vom Einzelhandel, denn sie arbeiten effizienter. Auch Multi-Split-Klimageräte (Wärmepumpen) arbeiten sehr effizient, benötigen aber – weil sie ja mehr Räume kühlen können – etwas mehr Strom als Mono-Varianten.
Bei der Auswahl des zukünftigen Klimagerätes sollte man auf die Energieeffizienzklasse achten. Die muss bei den Geräten angegeben werden und orientiert sich an den Klassen, die man von anderen Elektrogeräten her kennt. Die effizientesten Geräte sind A+++.

6. Was bei Klimaanlagen (sonst noch) zu bedenken ist

Wohnung: Wenn Sie Mieter oder Eigentümer einer Wohnung sind, bei der mehrere Parteien leben, bedarf es in der Regel der Zustimmung der Anderen, wenn Sie eine Klimaanlage installieren möchten. Die Frage, um die sich alles dreht, ist: Wo kann/darf das Außengerät installiert werden?
Wohnungsmieter können oft nur auf mobile Klimageräte setzen.
Ein- und Zweifamilienhäuser
: Hier ist die Installation von mobilen, Single- und Multi-Split-Klimaanlagen meist problemlos möglich.
Aufstellung des Außengerätes
: Es ist zu beachten, wo das Außengerät im Freien aufgestellt wird bzw. werden kann (Nachbarn dürfen lärmmäßig nicht beeinträchtigt werden: Die Aufstellung in Richtung Straßenseite ist meist ideal; auch die Kältemittel-Leitungslänge muss der Fachmann beachten).
Strom
: Für die Klimaanlage braucht es natürlich einen (entsprechend abgesicherten) Stromanschluss.
Bohrung
: Für Single- und Multi-Split-Anlagen muss meist eine Bohrung durch die Außenwand hergestellt werden, die der Fachmann in der Regel aber rasch erledigen kann. Man sollte vorher abklären, ob sich im Bohrbereich Leitungen (Strom, Wasser, Antenne,…) befinden!
Installation vom Profi
: Die Installation von Klimaanlagen (Single- und Multi-Split-Anlagen) muss man unbedingt einem Profi überlassen. Kälte-Klimatechniker und manche Installateure sind darauf spezialisiert bzw. dazu befugt, Klimaanlagen zu installieren (und mit Kältemitteln zu arbeiten). Fachfirmen bieten nicht nur eine entsprechende Beratung und die Installation an, sondern geben auch eine Gewährleistung auf die Anlage.
Lärm/Schall:
Bei den Innengeräten sollte man beachten, wie hoch der Innenschallpegel ist. Grundsätzlich gilt: je leiser, desto besser und angenehmer. Und wie erwähnt: Im Vergleich zu Split-Geräten sind mobile Klimageräte vom Bau- oder Elektrogroßmarkt wesentlich lauter ‑ Fernsehen neben dem Gerät kann hier zur Qual werden.
Hygiene: Klimageräte sollen/müssen regelmäßig gewartet bzw. gereinigt und Filter getauscht werden – informieren Sie sich, wie die Reinigung erfolgt. Einige Hersteller bieten bei ihren Geräten zudem spezielle Hygiene(lüfungs)-Funktionen, die nicht nur Allergiker freuen wird.
Service
: Vor dem Kauf einer Klimaanlage sollten Sie auch bedenken, was passiert, wenn etwas nicht funktionieren oder kaputt gehen sollte. Auch aus diesem Grund sollten Sie ein Klimagerät lieber beim Fachmann (Kälte-Klimatechniker, Installateur) kaufen – denn in der Regel bieten diese Betriebe auch einen entsprechenden Service nach dem Kauf an (im Gegensatz zum Erwerb im Internet oder Baumarkt).

7. Wo kauft man Klimaanlagen am besten?

Sie informieren sich im Internet über Klimaanlagen. Gut so. Aber man sollte dort nicht unbedingt kaufen. Man sollte auch bedenken, wer die Anlage installiert.
Wichtig
: Ein Fachbetrieb wird in der Regel KEIN Klimagerät installieren, das auf irgendeinem Internetportal erworben wurde! Denn er müsste dafür ja die Gewährleistung übernehmen – das lehnen Fachbetriebe in der Regel ab, zumal auch andere Kriterien (Ersatzteilversorgung?, Qualität?,…) in Erwägung zu ziehen sind. Im Prinzip ist der Gerätekauf im Internet und der Installationswunsch bei einem Fachpartner mit einem Gast vergleichbar, der in ein Restaurant geht, und dem Küchenchef mitteilt, er solle doch das mitgebrachte Schnitzelfleisch rausbacken.Aus diesen Gründen der eindeutige Rat: Kaufen Sie Split-/Multisplit-Klimaanlagen beim Fachbetrieb! Manche Elektro-Großhändler bieten Klimageräte in Kombination mit der Installationsleistung eines Fachbetriebes an – auch hier ist man auf der sicheren Seite.
Schauraum besuchen!
: Fachbetriebe (Kälte-Klimatechniker bzw. manche Installateure) bieten eine große Auswahl an Klima(Innen)geräten an – meistens haben diese Betriebe (oft in Zusammenarbeit mit den Herstellern) auch Schauräume, wo man die Klimageräte ansehen, anfassen oder sogar im Betrieb erleben kann. Diese Möglichkeit sollte man unbedingt nutzen und sich alles vor dem Kauf erklären lassen!
Natürlich können auch größere Gebäude (Hotels, Gewerbebetriebe, Büros,…) meist auch nachträglich klimatisiert werden, z. B. mit VRF-Anlagen. Aber das ist eine andere Geschichte.