Solarthermie für die Energiewende : Solare Großanlagen werden nun gefördert
Ein erheblicher Teil des Energiebedarfs in Österreich wird für die Bereitstellung von Wärme benötigt. So gilt im Wärmesektor die Agenda: weg von fossilen Brennstoffen hin zu erneuerbaren Energieträgern. Solarthermie kann hier einen wichtigen Beitrag zu einer künftigen CO2-neutralen Wärmeversorgung von Betrieben, Städten und Gemeinden leisten. Im Programm „Solarthermie – Solare Großanlagen“ werden nun große solarthermische Anlagen mit einem Schwerpunkt auf Megawatt-Anlagen und einer Kollektorfläche ab 5.000 m2 gefördert. Der Klima- und Energiefonds stellt dafür 13,5 Mio. Euro Förderbudget zur Verfügung, dotiert aus den Mitteln des Klimaschutzministeriums (BMK).
Solarthermie: Förderzahlen sprechen für sich
Klimaschutzministerin Leonore Gewessler pointiert den Beitrag von Solarthermie zur Energiewende:
Wir sehen es bei den Förderzahlen: Die Menschen wollen raus aus Öl und Gas und rein in die Erneuerbaren. Das macht unabhängig von globalen Energiemärkten und ist gleichzeitig gut für unser Klima. Solarthermische Großanlagen können Wärmenergie für die Fernwärme und industrielle Prozesse liefern. Damit leistet diese Technologie einen wichtigen Beitrag zur Energiewende.Leonore Gewessler
Und auch Klima- und Energiefonds-Geschäftsführer Bernd Vogl meint:
Bis dato haben wir bereits knapp 350 solare Großanlagen mit einer Kollektorfläche von rund 150.000 m2 in Österreich gefördert. Dadurch konnten mehr als 600.000 Tonnen CO₂-Emissionen eingespart werden. Gerade für Industriebetriebe sowie Wärmenetze liegt in der Nutzung dieser Technologie eine Chance für CO₂-neutrale, innovative Wärmeversorgung ‚Made in Austria‘.Bernd Vogl
Was und warum nun gefördert wird
Der Klima- und Energiefonds fördert die betriebliche Umsetzung innovativer solarthermischer Anlagen mit einer Kollektorfläche ab 100 m2 mit dem Programm „Solarthermie - solare Großanlagen“. Ziel des Programms ist es, die Planung und Umsetzung hocheffizienter solarthermischer Großanlagen zu ermöglichen, Betriebsdaten als Wissensbasis für den optimalen Betrieb zu sammeln und neue Marktsegmente zu erschließen.
Die Förderaktion umfasst die folgenden sechs Themenfelder:
- Solare Prozesswärme
- Solare Einspeisung in netzgebundene Wärmeversorgungen (Mikro-, Nah- und Fernwärmenetze)
- Hohe solare Deckungsgrade (über 20 % des Gesamtwärmebedarfs) in Gewerbe- und Dienstleistungsbetrieben
- Solarthermie in Kombination mit Wärmepumpe inkl. Photovoltaisch-thermische Kollektoren (PVT)
- Neue Technologien und innovative Ansätze
- Solare Großanlagen ab 5.000 m2
Besonders innovative Projekte sowie Anlagen mit mehr als 5.000 m² Bruttokollektorfläche werden für die Teilnahme an der Begleitforschung ausgewählt. Sie werden wissenschaftlich begleitet und erhalten Rückmeldungen zur Optimierung der Anlage.
Darüber hinaus werden Machbarkeitsstudien für Großprojekte gefördert. Die Förderung ist abhängig von der Art der Machbarkeitsstudie, der Anlagengröße und der Art des Wärmespeichers. Antragsberechtigt sind natürliche und juristische Personen sowie Projektkonsortien; die Machbarkeitsstudien müssen spätestens 12 Monate nach Beauftragung abgeschlossen sein.
Der Förderaufruf „Solarthermie - Solare Großanlagen“ läuft bis zum 15.12.2023, 12:00 Uhr. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die vollständigen Antragsunterlagen unter www.umweltfoerderung.at einzureichen. Ein Beratungsgespräch bis spätestens eine Woche vor Einreichfrist ist verpflichtend.
Folgendes Video des Klima- und Energiefonds will das Thema Solarthermie und solare Großanlagen in Österreich ein wenig belichten: