Günstiger und sicherer heizen : Hybridanlagen zur Warmwasser- und Wärmeversorgung

VÖK-Vorsitzender Mag. Helmut Weinwurm, Installateur-Bundesinnungsmeister Ing. Manfred Denk, NÖ-LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf

VÖK-Vorsitzender Mag. Helmut Weinwurm, Installateur-Bundesinnungsmeister Ing. Manfred Denk, NÖ-LH-Stv. Dr. Stephan Pernkopf (v. l.) und die Präsentationen der Veranstaltung lieferten viele Ansätze für effiziente Energie- und Hybrid-Lösungen.

- © HLK/ E. Herrmann

Die Vereinigung der Österreichischen Kessel- und Heizungsindustrie (VÖK) und die Bundesinnung der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker (Installateure) stellten Mitte Jänner 2023 in St. Pölten (bzw. online) Lösungen zur effizienten, erneuerbaren, sicheren sowie günstigen Wärme- und Warmwasserversorgung vor. Dass dabei Technologieoffenheit in der Praxis wichtig und notwendig ist, zeigte die Veranstaltung einmal mehr auf.

Technologieoffenheit = essenzielle Basis

Mag. Helmut Weinwurm, Vorsitzender der VÖK und CEO der Bosch Gruppe Österreich, betonte in seiner Begrüßung die Bedeutung von Innovation und Technologieoffenheit zur Bekämpfung des Klimawandels - nur so könne die Industrie neue und hocheffiziente Lösungen entwickeln. Die Technologieoffenheit ist die Basis, damit die CO2-Reduktionsziele der Regierungen in Europa überhaupt umgesetzt werden können. Verbote erreichen das Gegenteil.
Den anlässlich der Regierungsklausur im Jänner 2023 beschlossenen Ausbau von Grünem Gas (Biomethan und Wasserstoff) in Österreich begrüßt die Heizungsbranche, da damit auch hocheffiziente Gasbrennwertgeräte (oder auch Brennstoffzellen) künftig klimafreundlich betrieben werden können. Außerdem schafft dies auch Planungssicherheit für Grüngas-Anlagen.

Ausbau der Erneuerbaren in NÖ

Niederösterreichs Landeshauptfrau-Stv. Dr. Stephan Pernkopf sprach sich in seiner Keynote ebenfalls gegen Technologieverbote und für Innovation aus. Da das Energiethema zum Sicherheitsthema geworden ist, seien auch Nachschärfungen notwendig: Zusätzlich zum massiven Ausbau von Wind- und Solarstrom werden in NÖ in naher Zukunft u. a. auch weitere Biomasse-Kraftwerke entstehen – damit bleibt auch die Wertschöpfung im Land. Auch Grünes Gas wird für Niederösterreich von Bedeutung sein. Einerseits in Form von Wasserstoff aus Überschussstrom, andererseits als Biogas aus Reststoffen.
Hier gelte es die Gasinfrastruktur zu erhalten und Grünes Gas allen Verbrauchern zur Verfügung zu stellen - auch Haushalten. Jeder Kubikmeter fossiles Gas der durch Grüngas oder Wasserstoff ersetzt wird, sei gut für die Umwelt - egal wo er zum Einsatz kommt. Dass sich Wiener Neustadt in NÖ als Wasserstoffhauptstadt etabliert, sei an dieser Stelle genauso angemerkt, wie die Tatsache, dass die Fachzeitschrift HLK Medienpartner der DACH-Gesellschaft für Wasserstoff (DACHGWA) ist und regelmäßig über die DACHGWA-Aktivitäten berichtet.

Viele Hybrid-Lösungen wählbar

Installateur-Bundesinnungsmeister Ing. Manfred Denk führte persönlich durch die Präsentationen namhafter Marken-Hersteller, die verschieden Hybridlösungen sowie realisierte Projekte präsentierten. Unter einer Hybridlösung ist zu verstehen, dass meist zwei (oder mehr) unterschiedliche Heizungs-Typen bzw. Energielieferanten kombiniert werden – damit kann man doppelt sicher heizen bzw. Warmwasser erzeugen und als Nutzer je nach Preis/ Vorliebe/ Energieangebot/ Komfortwunsch agieren. Die Sanitär-, Heizungs-, Lüftungstechniker (Installateure) sind die professionellen Ansprechpartner für die Wünsche der Nutzer und Umsetzer der Energiewende.
Die Hersteller Bosch/Buderus, bösch, Fröling, Hargassner, Hoval, KWB, Vaillant, Viessmann und Windhager präsentieren eine große Vielfalt an Hybrid-Systemlösungen (hier in der Reihenfolge der Präsentation):

Fröling: Mit dem SP Dual Kombikessel für Stückholz und Pellets des Herstellers können Nutzer sehr günstig und/oder sehr komfortabel heizen.

Viessmann: Der Hersteller bietet nicht nur Hybrid-Lösungen (Brennwertgeräte mit Wärmepumpe), sondern hat auch Brennstoffzellen im Programm; und man engagiert sich auch bei Wasserstoff-Brennwertgeräten.

KWB: Der steirische Hersteller bietet seinen Kunden einen Mix aus Pelletsheizung mit Photovoltaik (& Speicher) und intelligentem Managementsystem an.

Vaillant: Erdwärmepumpen in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage sind nur eine Hybrid-Variante, die der Hersteller bietet.

Windhager: Ein Holzvergaserkessel in Kombination mit einer Luft-/Wasser-Wärmepumpe und einem Pufferspeicher stellt eine von mehreren Hybrid-Varianten dar, die der Salzburger Hersteller bietet.

Hoval: Der Hersteller wies bei der Präsentation (am Beispiel einer Schule) darauf hin, dass auch Lüftungsanlagen in Gebäuden wichtig sind und einen wesentlichen Beitrag zum Energiesparen leisten kann.

Hargassner: Die Hybridvariante des OÖ Heizungsherstellers aus Biomassekessel (Stückgut/ Hackgut/ Pellets) + Solarthermie-Anlage sorgt für geringere Kosten und längere Lebensdauer des Kessels.

bösch: Das Vorarlberger Unternehmen realisiert mit Fachpartnern kundenspezifische All-in-one-Lösungen für Wärme-/Kälte-/Lüftungs-/Raumautomations-Anforderungen.

Robert Bosch AG (Bosch): Der Konzern (mit den Heiztechnik-Marken Bosch und Buderus) bietet ein breites Spektrum an Lösungsmöglichkeiten z.B. in Form eines Gesamtenergiesystems, das PV-Anlage, Wärmepumpe, WW-Speicher, Klimageräte und Regelung (je nach Kundenwunsch) umfassen kann.

Video informiert

Ein Video der Veranstaltung von VÖK und Installateur-Bundesinnung mit den Hybridlösungen der genannten Hersteller, den Präsentationen sowie einigen Projekt-Beispielen, ist bei You Tube nachzusehen (2 Std. 08. Minuten). Hier geht’s zum You Tube Video der Veranstaltung:

Ein Video der Veranstaltung zum Thema „Technologieoffenheit in der Praxis“ findet sich auf You Tube.