Bundestag in D beschließt Gebäudeenergiegesetz : GEG bringt Planungssicherheit, aber keine Marktbelebung

Markus Staudt ist Hauptgeschäftsführer des Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie

BDH-Hauptgeschäftsführer Markus Staudt zum GEG in Deutschland: „Das Gesetz bietet Orientierung und schafft Klarheit für alle Beteiligten, das steht für uns mit Blick auf die aktuelle Verunsicherung im Markt im Vordergrund“.

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Der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH), der mit seinen Mitgliedern und 87.000 Mitarbeitenden fast 22 Mrd. Euro erwirtschaftet, begrüßt das am 08. September 2023 im Deutschen Bundestag beschlossene Gebäudeenergiegesetz (GEG) sehr - endlich bestehe Planungssicherheit für Handwerk, Industrie und Bürger (m /w/d).
Das Gesetz bietet Orientierung und schafft Klarheit für alle Beteiligten, das steht für uns mit Blick auf die aktuelle Verunsicherung im Markt im Vordergrund“, sagt Markus Staudt, Hauptgeschäftsführer des BDH. „Dennoch erwarten unsere Mitgliedsunternehmen keine Belebung des Heizungsmarktes durch das GEG.“
Zwar steuert der Markt für Heizungen 2023 auf ein Rekordjahr zu –– für 2024 wird aber eine deutliche Eintrübung der Marktaussicht erwartet (Details dazu, sowie Zahlen zur erst kürzlich veröffentlichten Halbjahres-Statistik des BDH finden Sie hier).

Wird Wärmeplanung zum Bremsklotz?

Das GEG ist zwar nun in Deutschland beschlossen, aber jetzt geht es erst richtig los. Das neue Gesetz sieht vor, dass Kommunen ihre Wärmeversorgung (in einem wohl langjährigen Prozess) erfassen und planen müssen, bevor die Vorgaben des GEG greifen. Das könnte noch „lustig“ werden. Wenn tausende Bürger nun z. B. auf einmal von ihrem Bürgermeister wissen möchten, wann und ob denn eine Fernwärmeleitung vor dem Haus kommen könnte und um baldige Antwort bitten.
Grundsätzlich macht es Sinn, dass sich die Kommunen einen Überblick über ihre Wärmeversorgungsoptionen verschaffen. Allerdings darf es bei einem Durchschnittsalter von über 17 Jahren bei den Heizungen nicht dazu führen, dass die dringend notwendige Modernisierungsdynamik abnimmt, weil irgendwann vielleicht ein Anschluss an ein Wärmenetz möglich sein könnte“, so Markus Staudt.
Was auch noch nicht hundertprozentig klar ist, sind die künftigen Förderbedingungen. Diese müss(t)en zuverlässig und ausreichend ausgestattet sein und alle technologischen Lösungen einbeziehen, die das GEG ermöglicht.
Zudem fordert der BDH, dass Effizienztechnologien wie energieeffiziente Heizungs- und Umwälzpumpen, Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung sowie dezentrale Kraftwärmekopplung schnellstmöglich im GEG Berücksichtigung finden.

>>> Eine Kontrastierung des deutschen GEG-Entwurfs mit seinem noch nicht verabschiedeten österreichischen Pendant, dem sogenannten Erneuerbare-Wärme–Gesetz (EWG), finden Sie hier: Ein Rennen um die Wärmewende?