Aus gegebenem Anlass in Vorarlberg : Wie man sich vor Legionellen schützt

Das Einatmen von Wassertröpfchen bzw. Aerosolen (z. B. unter der Dusche), wenn diese mit Legionellen versetzt sein sollten, kann bei gesundheitlich geschwächten Personen mitunter zur Legionärskrankheit führen. Das kann man aber vermeiden (siehe Tipps).
- © Getty Images/ georgeclerkDie aktuellen Meldungen vom Jänner 2025 aus Vorarlberg, wo fünf Menschen aufgrund von Legionellen im Spital (zum Teil auf der Intensivstation) behandelt werden müssen, zeigen, dass diese stäbchenförmigen Bakterien eine latente Gefahr darstellen. Eine Infektion mit Legionellen kann im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen. Wie man sich davor schützen kann, zeigen die nachfolgenden Tipps von Techem Austria hier auf. Denn mit dem Bereich Wassertechnik bietet das Unternehmen seit Jahren maßgeschneiderte Lösungen für die Wassertechnik, hilft bei der Legionellen-Prävention (in Immobilien) und betreibt u.a. ein eigenes Analyselabor, kann also auf einige Erfahrung bei diesem Thema verweisen.
Gefahr lauert im Wasser-Dampf und in der -Temperatur
Legionellen kommen überall in unseren Gewässern und Leitungssystemen vor. Unter 20° C vermehren sie sich kaum, bei Wassertemperaturen über 55° C sterben sie ab. Ab Temperaturen von 25° C vermehren sich die Keime ungebremst und können beim Menschen schwere Lungenentzündungen auslösen und schlimmstenfalls lebensbedrohlich sein. Entgegen dem weit verbreiteten Irrglauben ist nicht das Trinken von belastetem Wasser das Problem – beim Trinken werden die Legionellen durch die Magensäure abgetötet/ verdaut. Was aber problematisch sein kann, ist das Einatmen von Wassertröpfchen bzw. Aerosolen, wenn diese mit Legionellen versetzt sein sollten – das kann zur gefürchteten Legionärskrankheit führen (einer schweren Form der Lungenentzündung, die manchmal tödlich enden kann).
Während Legionellen für den gesunden Menschen kaum eine Gefahr darstellen, sind Personen mit geschwächtem Immunsystem oder chronischen Erkrankungen besonders gefährdet. Noch dazu steigen die Fallzahlen der Legionärskrankheit: Die Anzahl der Infektionen in Österreich hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht: 2013 waren es noch 100 Fälle, 2023 wurden laut AGES bereits 325 Fälle gemeldet. Schätzungen der AGES zufolge, verlaufen 15 bis 20 % der Erkrankungen tödlich.
Gegen Legionellen kann man sich relativ einfach schützen, wenn man die vorangegangenen Zeilen beherzigt und folgende Tipps umsetzt.
Tipp 1: Wasser laufen lassen und Raum verlassen
Wer in seiner Wohnung über einen längeren Zeitraum abwesend war, sollte Wasserhähne und Duschen unbedingt einige Minuten laufen lassen, um die Leitungen gut durchzuspülen. Das gleiche gilt auch für Hotelzimmer, die möglicherweise längere Zeit nicht benutzt wurden, sowie für Whirlpools oder Luftbefeuchter. Wichtig ist, dabei den Raum zu verlassen oder die Fenster zu öffnen – denn die Ansteckung mit Legionellen erfolgt über die (Wasser-)Aerosole bzw. über die Luft.
Tipp 2: Gesundheit über Energiesparen
In Wohnanlagen, Hotels und öffentlichen Gebäuden sind es zumeist die Hausverwaltungen, die dafür sorgen, dass Warmwasserleitungen richtig eingestellt werden. Doch falsches Sparen ist fehl am Platz, denn der oft lange Zirkulationsweg kühlt das Wasser wieder ab. Zoran Jelen, Experte für Wasserhygiene und Geschäftsführer bei Techem Bereich Wassertechnik: „Wenn im Keller 55 Grad und mehr eingestellt werden, heißt das noch lange nicht, dass das Wasser, das im vierten Stockwerk ankommt, noch dieselbe Temperatur aufweist – und bei weniger als 55 Grad vermehren sich Legionellen rasant.“
Tipp 3: Trinkwasseranlagen einmal jährlich überprüfen
Mit einer guten Zusammenarbeit zwischen Trinkwasseranlagenbetreibern (m/w/d), Fachunternehmen und Bewohnern (m/w/d) kann die Gefahr einer Legionellenverkeimung erheblich reduziert werden. Aus baulicher Sicht sollten nicht genutzte Totleitungen zurückgebaut und Kaltwasserleitungen wärmeisoliert werden. Anlagenbetreibern (m/w/d) empfiehlt Techem, den vorgeschlagenen Termin laut Ö-NORM unbedingt einzuhalten und mindestens einmal jährlich eine hygienische Gesamtbeurteilung der Trinkwasserinstallationen nach Ö-NORM B 1921 und B 1300 in Gebäuden durchführen zu lassen, sowie regelmäßige Spülungen von Speichern und Leitungen vorzunehmen. Zoran Jelen: „Mit den jährlichen Kontrollen sind Hauseigentümer und Hausverwaltungen rechtlich abgesichert, und das „Pickerl für einwandfreies Wasser“ schützt Bewohner bzw. Wohnungsnutzer“.
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