Finale THG-Bilanz 2023 des UBA : Rückgang der Treibhausgas-Emissionen in Österreich

Die Treibhausgas-(THG)Emissionen in Österreich sind im Jahr 2023 um 4,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent gesunken. Auch die Sektoren Gebäude und F-Gase trugen wesentlich dazu bei.
- © E. HerrmannDie ersten Prognosen des Umweltbundesamts (UBA) zu den Treibhausgas-(THG)Emissionen in Österreich im Jahr 2023, die 2024 veröffentlicht wurden, haben sich fast punktgenau bestätigt.
Laut der im Jänner 2025 veröffentlichten Treibhausgas-Inventur des UBA für das Jahr 2023 (und der Analyse des Wegener Centers) sind die THG-Emissionen 2023 in Österreich um 6,5 % im Vergleich zu 2022 gesunken. Das entspricht einem Rückgang von rund 4,8 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent. 2023 wurden in Österreich rund 68,6 Mio. Tonnen THG emittiert – erstmals wurde damit ein Wert von unter 70 Mio. Tonnen gemessen.
Der Rückgang ist nur zu einem geringen Teil konjunkturellen Einflüssen (BIP: -1 % im Vgl. zu 2022), anhaltend hohen Preisen für fossile Energie und der milden Witterung im Jahr 2023 (3,1 % weniger Heizgradtage als im Jahr 2022) geschuldet.
Der Großteil des Emissionsrückgangs ist auf Klimaschutzmaßnahmen und den verstärkten Einsatz von erneuerbarer Energie zurückzuführen, teilt das UBA mit.
„Die aktuelle Inventur bestätigt den Trend der letzten Jahre: Die Treibhausgas-Emissionen Österreichs sinken. Um diesen Weg fortzusetzen, ist es notwendig, konsequent weiter Maßnahmen zu setzen. Klimaschutz ist nicht nur ein Muss, um Strafzahlungen zu vermeiden, sondern auch ein Wirtschaftsmotor“, erklärt Günther Lichtblau, Klimaexperte im Umweltbundesamt.
Emissions-Rückgang in fünf von sechs Sektoren
Für die Bereiche Verkehr, Gebäude, Landwirtschaft und F-Gase wie auch für den Sektor Energie und Industrie zeigt die Treibhausgas-Bilanz 2023 eine Reduktion der Emissionen im Vergleich zu 2022. Im Verkehrssektor sind die Emissionen 2023 um 3,9 % gesunken, hauptsächlich durch einen Rückgang des Dieselabsatzes, insbesondere im Güterverkehr. Im Sektor Gebäude gab es einen Rückgang der THG-Emissionen um rund 13,7 %. Dies ist insbesondere auf Umstellungen auf klimafreundliche Heizungssysteme und anhaltend hohe Energiepreise zurückzuführen. Im Sektor Landwirtschaft (-1,3 %) setzt sich der abnehmende Trend der letzten Jahre fort. Das trifft auch auf den Sektor F-Gase zu, wo die THG-Emission 2023 ebenfalls sanken (-4,7 %). Durch die im März 2024 in Kraft getretene, novellierte F-Gase-Verordnung der EU, die weitere Restriktionen bei Kältemitteln für Kälte-, Klima- und Wärmepumpenanlagen vorsieht, könnte sich dieser sinkende Trend aller Voraussicht nach weiter fortsetzen.
Durch den geringeren Erdgasverbrauch im Sektor Energie und Industrie (ohne Emissionshandelsbereich) sind die THG-Emissionen 2023 im Vergleich zu 2022 um 10 % gesunken.
Im Sektor Abfallwirtschaft sind die Emissionen 2023 entgegen dem langjährigen Trend aufgrund höherer Emissionen aus der Abfallverbrennung geringfügig gestiegen (+1 % gegenüber 2022).
Insgesamt ergibt sich für die Emissionen außerhalb des europäischen Emissionshandels (Non-ETS-Bereich) eine Reduktion um 5,5 % bzw. rund 2,6 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent gegenüber dem Vorjahr. Der Zielwert für diesen Bereich (45,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent für das Jahr 2023) wurde damit um ca. eine Mio. Tonnen unterschritten.
Auch im Emissionshandel Rückgang
Für die Energie- und Industrieunternehmen, die dem Emissionshandel zugeordnet sind (ETS-Bereich) und nicht in den nationalen Klimazielen enthalten sind, zeigt die im Jänner 2025 vom UBA veröffentlichte Treibhausgas-Bilanz für 2023 eine deutliche Reduktion um 8,3 % (rund 2,2 Mio. Tonnen CO2-Äquivalent). Das ergibt sich laut UBA vor allem durch die gesunkene Stromerzeugung in Gaskraftwerken und durch Produktionsrückgänge in der Stahl-, Zement-, Papier- und Chemischen Industrie.
Für das Jahr 2024 rechnen die Experten (m/w/d) des Umweltbundesamts in ihrer ersten Abschätzung (von Okt. 2024) mit einem weiteren Rückgang der THG-Emissionen um rund 3,7 %.
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