Da der Strom mittels Blockchain-Technologie an den nächstmöglichen Abnehmer weitergegeben werden kann, muss die Energie einen sehr kurzen Weg zurücklegen. „Das hat das Potenzial die Netzbelastung deutlich zu reduzieren. Der Strom muss nicht erst abtransportiert werden, sondern kann über einen kurzen Weg durchs Stromnetz an den Nachbarn weitergegeben werden“, so Otter. In sehr sonnenreichen Stunden mit Erzeugungsspitzen wird das Netz weniger belastet, wenn der Strom nicht erst durch das halbe Bundesland transportiert werden muss. Je mehr Abnehmer sich in der Nähe befinden, umso besser ist das fürs Stromnetz.
„Ziel unseres Projekts ist es, den Nutzern einen guten Tarif zu bieten und gleichzeitig den Strom möglichst sinnvoll zu verwenden“, erklärt Otter. Das System lohnt sich vor allem für die Besitzer von Elektroautos. Sie können den günstigen Strom aus besonders sonnigen Stunden nutzen, um das Auto aufzuladen. So sparen die Nutzer Geld fürs Laden und die Erzeuger können ihren Strom direkt weitergeben.
„Nachhaltigkeit und Dezentralisierung sind momentan zwei riesige Themen. Das Energiesystem wird immer dezentraler und Blockchain ist die ideale Technologie, um die Dezentralisierung zu unterstützen“, meint Otter. Das Projekt der Wien Energie läuft noch bis August 2020 weiter. Bis dahin soll eine Lösung für die Umsetzung der Blockchain in der Energiewirtschaft gefunden werden.