Energienetze der Zukunft : "Das bestehende System ist extrem krisenabhängig und absolut nicht nachhaltig"

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Brigitte Ederer, Vorstandsvorsitzende des Forums Versorgungssicherheit, warnt: das Problem der Versorgungssicherheit würde in der Politik viel zu wenig diskutiert. Man stehe vor einem großen Umbruch, auf den man angemessen reagieren müsse. „Um die Versorgungssicherheit zu stabilisieren, ist es meiner Meinung nach wichtig, den Netztreibern zu erlauben, Strom zu speichern. Dabei geht es nicht um den Handel mit Strom sondern um ein zuverlässiges und stabiles Netz“, erklärte Ederer gestern bei einer Diskussionsveranstaltung des Forums Versorgungssicherheit in Wien ihren Standpunkt. Zudem solle Grünes Gas, das aus überschüssigem Strom gewonnen wird, zunehmend genutzt werden. Damit könne man die Zeit bis zur Entwicklung von gasfreien Alternativen gut überbrücken.

Peter Weinelt, Generaldirektor Stellvertreter der Wiener Stadtwerke, forderte indes, dass man Strom und Gas nicht weiterhin als getrennt ansehen dürfe: „Die Sektorenkopplung ist ein ganz wichtiger Schritt in der Zukunft der österreichischen Energienetze. Außerdem muss juristisch geklärt werden, wer denn überhaupt für die Versorgungssicherheit verantwortlich ist.“

Neues Programm für mehr Netzstabilität

Die TU-Professorin Albana Ilo präsentierte mit "Link" bei der Veranstaltung eine Technologie, mit der die Integration von dezentraler Stromerzeugung und Speichermöglichkeiten in großem Umfang ermöglicht werden soll. Dabei wird ein verlässlicher und nachhaltiger Netzbetrieb garantiert. Zudem ist das System gegen Cyberattacken immun: Ein effizienter Datenaustausch mit höchsten Sicherheitsstandards innerhalb des Netzes sorgt für die nötige Verschlüsselung. In Salzburg wurde das Projekt bereits erfolgreich getestet.

https://youtu.be/r4Sg2ZlNyFk

Generalsekretär des Nachhaltigkeitsministeriums fordert Bitcoin-Stopp

Große Kritik am aktuellen Energiesystem äußerte auch Josef Plank, Generalsekretär des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit: „Das bestehende System ist extrem krisenabhängig und absolut nicht nachhaltig. Wir verwenden Rohstoffe, die nicht erneuerbar sind und noch dazu gewinnen wir diese aus politisch sehr instabilen Regionen.“

Ein weiteres Problem sei der massive Ausbau der Kryptowährung Bitcoin. Die damit verbundenen Transaktionen sind extrem energieaufwändig und müssten laut Plank umgehend gestoppt werden.

Zudem fürchtet auch er, dass die neuen Lösungen der erneuerbaren Energien gleichzeitig zu neuen Problemen wie eben der Netzstabilität, führen. Jedoch ist der Generalsekretär zuversichtlich: „Wenn ein Land wie Österreich das nicht schaffen kann, wer dann?“ Momentan ist aber auch der Ausbaustopp hinderlich.

Die Podiumsdiskussion wurde am Donnerstag vom Forum Versorgungssicherheit in Kooperation mit der Tageszeitung "Der Standard" veranstaltet.

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