Solarstromspeicher : So finden Sie den richtigen Solarstromspeicher

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Erneuerbare Energien sind gefragt: Alleine 2017 wurden in Deutschland mehr als 30.000 neue Solarstromspeicher installiert. Mittlerweile sind in Deutschland mehr als 110.000 Solarstromspeicher installiert. Das Marktvolumen der Solarstromspeicher in Deutschland hat sich damit in den letzten drei Jahren verdreifacht. "Wir gehen davon aus, dass der Markt für Solarstromspeicher auch dieses Jahr im zweistelligen Bereich wachsen wird", sagt Carsten Körnig, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Solarwirtschaft BSW-Solar.

Solarstromspeicher werden günstiger

Das liegt vor allem auch an den sinkenden Kosten. Die Kosten für Solarstromspeicher haben sich in den vergangenen vier Jahren halbiert. Inzwischen wird jede zweite neue Solarstromanlage im Eigenheimbereich mit einem Speicher kombiniert. Körnig erwartet, dass die Nachfrage weiter steigen wird: "Um den preiswerten Solarstrom für möglichst viele Anwendungen nutzen zu können, werden immer mehr Verbraucher und Gewerbebetriebe Solaranlagen, Speicher und Ladestation für Elektromobile miteinander verknüpfen. Die Technologien ergänzen und beflügeln einander ideal."

Stromautarkie dank Energiespeicher

Solarstromspeicher sorgen dafür, dass der aus Sonnenenergie erzeugte Strom im eigenen Haushalt genutzt werden kann und nur zu einem kleinen Teil ins öffentliche Netz eingespeist wird. Mit Zeitschaltuhren und Energiemanager ist zwar auch ohne Speicher ein hoher Grad an Unabhängigkeit vom Energieversorger von bis zu 40 Prozent möglich, dennoch lässt sich die Energie nur mit einem Energiespeicher bestmöglich nutzen. Denn Energie wird im privaten Haushalt meist dann benötigt, wenn die Sonne am wenigsten davon liefert. Zur Mittagszeit sind die Bewohner meist unterwegs und können den erzeugten Strom nicht nutzen. Ein Energiespeicher sorgt dafür, dass der Strom auch abends verwendet werden kann. So lassen sich Autarkiegrade von bis zu 80 Prozent erreichen. Außerdem bieten einige Solarstromspeicher wichtige Funktionen wie die Notstromversorgung oder die unterbrechungsfreie Stromversorgung.

Stromspeicher zu Beginn einplanen

Im besten Fall wird der Energiespeicher bereits bei der Installation der Photovoltaikanlage integriert. Das hat den Vorteil, dass sämtliche Komponenten von Anfang an aufeinander abgestimmt werden können und direkt große Teile des selbst erzeugten Solarstroms im eigenen Haus genutzt werden können. Häufig sind die Investitionskosten geringer, wenn Solaranlage und Stromspeicher gemeinsam gekauft werden und nicht erst später nachgerüstet wird. Mittlerweile wird jede zweite Photovoltaikanlage gleich mit einem Speicher installiert.

Aber auch die Ergänzung durch einen Energiespeicher lohnt sich mittlerweile. In Deutschland sind mehr als 1,7 Millionen Photovoltaikanlagen installiert, darunter rund eine Million kleine Photovoltaikanlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern. Früher waren Solaranlagen noch teuer und daher auch die gesetzlich für 20 Jahre gesicherte Einspeisevergütung entsprechend hoch, sodass ältere Anlagen den Solarstrom vollständig ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Mittlerweile liefern Photovoltaikanlagen so günstigen Solarstrom, dass der Eigenverbrauch viel wirtschaftlicher als die Einspeisung ist. Spätestens nach dem Auslaufen der Einspeisevergütung ist der eigene Solarstromspeicher interessant. Für kleine Photovoltaikanlagen bis 10 Kilowattpeak, die ab 2009 in Betrieb gegangen sind, lohnt sich ebenfalls eine Speicherbatterie, weil bei diesen Solaranlagen für den selbst genutzten Strom ein Bonus gezahlt wird oder der Einspeisetarif deutlich unter dem aktuellen Strompreis liegt, empfiehlt der BSW.

Alleine oder im Netzwerk?

Einige Speicherhersteller bieten an Teil einer Solarstromgemeinschaft zu werden. Der eigene Stromspeicher wird dafür an das Netzwerk angeschlossen, sodass der überschüssige Solarstrom des Solarstromspeichers anderen Mitgliedern zur Verfügung gestellt werden kann. Gleichzeitig kann der Nutzer bei Bedarf elektrische Energie anderer Gemeinschaftsmitglieder beziehen. Das bedeutet hundert Prozent Solarstrom und maximale Unabhängigkeit vom klassischen Energieversorger.

Richtige Kapazität berechnen

Die Speicherkapazität wird anhand des Stromverbrauchs und der Leistung der Photovoltaikanlage berechnet. Gebräuchlich ist aktuell ein Verhältnis von 1:1 – bei einer Photovoltaikanlage mit einer Nennleistung von sechs Kilowatt sollte die Batterie also eine Kapazität von rund sechs Kilowattstunden haben. Wer mehr Unabhängigkeit vom Energieversorger haben möchte, setzt auf eher große Photovoltaikanlagen in Kombination mit einem mittelgroßen Speicher, der auch im Frühjahr und Herbst die Versorgung in der Nacht sicherstellen kann.

Im Eigenheimbereich werden vornehmlich Batteriespeicher mit Lithium-Technologie installiert. Wie das Umweltbundesamt bestätigt, sind Lithium-Batterien bei ordnungsgemäßem Umgang sicher. Da Lithiumzellen über eine hohe Energiedichte verfügen, ist es trotzdem ratsam, bei der Batteriewahl auf das Einhalten von Sicherheitsstandards zu achten.

Viele Batteriebesitzer möchten auch noch dann über Strom verfügen, wenn die Nachbarn wegen eines Blackouts im Dunkeln sitzen. Dafür reicht in der Regel eine Notstromfunktion aus, die kurz nach dem Stromausfall aktiv wird. Eine unterbrechungsfreie Stromversorgung wird benötigt, wenn zum Beispiel Computerserver permanent betrieben werden müssen. Da es bei den Notstromsystemen aber sehr viele technische Unterschiede gibt, sollte sich der Kunde im Vorfeld hierzu vom Installateur genau informieren lassen.

Kosten eines Solarstromspeichers

In den vergangenen Jahren gab es einen regelrechten Preisrutsch bei Batteriespeichern. Von 2014 bis 2018 haben sich die Preise halbiert. Komplette kleine Energiespeichersysteme inklusive Installation und Mehrwertsteuer gibt es derzeit bereits ab rund 5.000 Euro.