Energy Innovation Talk : "Ohne Energiespeicher wird die Energiewende nicht möglich sein"

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Energiespeicher können Produktionsspitzen abfangen und Energie liefern, wenn sie am dringendsten benötigt wird. Die Technologie ist bereits ausgereift und marktfähig, der Preis schreckt viele Kunden bisher aber noch ab. "In Österreich ist es momentan noch schwierig einen Batteriespeicher wirtschaftlich zu betreiben. In den letzten Jahren konnten wir aber eine deutliche Preissenkung beobachten. Lithium Ionen-Speicher sind um rund 40 Prozent billiger geworden", erklärt Kurt Leonhartsberger, Forscher im Bereich erneuerbare Energietechnologien an der FH Technikum Wien, im Energy Innovation Talk. Die erfreuliche Preisentwicklung soll auch in den kommenden Jahren anhalten, meint der Experte: "Die Speicherpreise werden sich in den nächsten drei bis fünf Jahren halbieren."

Gemeinsam zur Energiewende

Dennoch dürfe man sich dabei nicht auf einzelne Technologien versteifen. "Bei der Energiewende geht es nicht darum, einzelne Technologien zu pushen. Es geht um ein gesellschaftliches Gesamtkonzept", erklärt Leonhartsberger im Gespräch. Durch viele kleine Energieproduzenten und -konsumenten kann flexibel auf die Verfügbarkeit von erneuerbarer Energie reagiert und so das Netz entlastet werden. "Dadurch können wir auch den endgültigen Ausstieg aus den fossilen Brennstoffen, die derzeit noch für die notwendige Flexibilität sorgen, aussteigen", meint der Experte.

Während sich im privaten Bereich vor allem Lithium Ionen-Batterien für das Speichern von Energie eignen, kann in öffentlichen Gebäuden oder in der Industrie auch auf Salzwasserspeicher zurückgegriffen werden. Die Technologien sind da, sie müssen nur genutzt werden – und gefördert. "In Deutschland werden die Besitzer von Energiespeichern bereits finanziell unterstützt, wenn sich dadurch ihre Produktionsspitzen senken", erklärt Kurt Leonhartsberger. Ein ähnliches Modell wünscht er sich auch für Österreich. Bisher sieht es hierzulande mit Förderungen für Energiespeicher nämlich sehr mager aus.

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