COP24 : Diese fünf Fakten zur COP24 Klimakonferenz sollten Sie kennen

Ab heute blicken alle gespannt auf Polen: In Katowice beginnt die 24. UN-Klimakonferenz COP24 der 196 Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen UNFCCC. Bei der Konferenz werden die nötigen Maßnahmen zur Einhaltung der Inhalte des Weltklimaabkommens besprochen und gegebenenfalls neu definiert. Im Mittelpunkt stehen die Reduktion des CO2-Ausstoßes und der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. Insgesamt tagen auf der Konferenz sechs Gruppen und über 20.000 Teilnehmende.

Ironisch scheint da der erste Sponsor des Klimagipfels: Jastrzębska Spółka Węglowa, ein polnisches Kohlebergbauunternehmen, das jährlich rund zwölf Millionen Tonnen Kohle produziert. Der polnische Umweltminister Henryk Kowalczyk bestätigte außerdem, dass auch weitere Unternehmen aus dem Kohle-Sektor Sponsoren der Klimagespräche sein werden. Der Energieminister rechtfertigt die Zuschüsse aus der Kohleindustrie damit, dass sich die Unternehmen positiv in die Veranstaltung einbringen und so zu neuen, klimafreundlichen Lösungen führen sollen.

Anfang Oktober veröffentlichte das Intergovernmental Panel on Climate Change IPCC mit seinem Klimabericht einen wahren Weckruf. Der Sonderbericht wurde zur Vorbereitung der COP24 präsentiert und zeigt wie die Erderwärmung noch auf 1,5 Grad eingebremst werden könnte, warnt aber gleichzeitig vor dramatischen Folgen der Klimakrise. Ein rascher Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas ist laut IPCC dringend notwendig. Die jährlichen Subventionen in klimaschädliche fossile Energien - laut internationalem Währungsfonds fünf Billionen Euro - müssen zurückgefahren werden. Das Ausbautempo erneuerbarer Energien muss dafür dramatisch beschleunigt werden.

Anfang September fand in Bangkok das Vorbereitungstreffen der COP24 statt. Zum Abschluss demonstrierten am 8. September weltweit in 94 Ländern mehrere zehntausend Teilnehmende unter dem Motto Rise for Climate. Die Demonstrierenden forderten eine konsequente und ernsthafte Klimaschutzpolitik. Auch in Katowice werden Demonstrationen von Umweltschützern und NGOs erwartet.

Der COP24-Gastgeber Polen präsentierte vor kurzem seine Energiestrategie bis 2040. Darin spiegelt sich die Abhängigkeit Polens von fossilen Energieträgern stark wieder. Nicht nur sollen Stein- und Braunkohle im gleichen Umfang für die Stromerzeugung genutzt werden, auch der Bau von Kernkraftwerken mit bis zu sechs Reaktorblöcken ist in der Energiestrategie enthalten. Derzeit werden noch 80 Prozent des polnischen Stroms aus Kohle erzeugt. Außerdem beinhaltet die Energiestrategie die Erschließung neuer Steinkohlestollen und Braunkohletagebaue. Energieminister Krzysztof Tchórzewski schmückt sich indes mit dem vergleichsweise geringen Ausbau der erneuerbaren Energieerzeuger. Lediglich zusätzlicher Energiebedarf des Landes soll durch Wind- und Solarenergie gedeckt werden. Schon ab 2033 soll jedoch auch Atomstrom den erhöhten Energiebedarf der Polen absichern.

Mit einer neuen Initiative will Bundespräsident Alexander Van der Bellen zum Erfolg der COP24 beitragen. Mit der Initiative ruft Van der Bellen dazu auf, rasch alles zu tun um eine Klimakrise zu vermeiden. Der Appell sei ein klares Bekenntnis zu mutigem Klimaschutz und stehe für wirksame Maßnahmen gegen die drohende Klimakatastrophe. Mittlerweile haben 18 Staats- und Regierungschefs die Initiative unterzeichnet – unter ihnen auch der französische Präsident Emmanuel Macron. Aufgrund des aktuellen Ratsvorsitzes geht Umweltministerin Elisabeth Köstinger mit einer besonderen Verantwortung in die Klimagespräche: Die Umweltministerin koordiniert als Vorsitzende die EU-Position für die Verhandlungen. Van der Bellen, Köstinger und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer trafen sich deshalb diese Woche zu einem Arbeitsgespräch und bereiteten sich gemeinsam auf die Verhandlungen vor.