Mini-Windrad : Die Autobahn als Windpark

Der Platz für Windräder ist begrenzt: Durch Vogelschutzzonen und Mindestabstände zu Wohnregionen bleiben in Bayern nur rund 0,15 Prozent Landesfläche übrig, auf denen Windkraftwerke errichtet werden dürfen. Ähnlich besorgniserregend ist die Situation in Österreich: Konnten 2014 noch 141 Windräder netto errichtet werden, waren es 2018 nur mehr 53. Dies entspricht dem niedrigsten Wert seit dem Beginn des bestehenden Ökostromgesetzes 2012. Die Windkraft bringt noch ein weiteres Problem mit sich: Die Energie wird dort erzeugt, wo sie nur zu geringen Teilen genutzt werden kann. Windräder werden abseits von Wohngebieten und Städten errichtet. Dadurch muss die erzeugte Energie einen weiten Weg zurücklegen, bis sie am Verbrauchsort ankommt.
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Eine Lösung für die Windkraftnutzung in Städten will das niederländische Unternehmen Deveci Tech gefunden haben. Das Startup hat ein kleines Windrad mit vertikaler Achse entwickelt, das sich platzsparend in die Stadtplanung integrieren lässt. Die Leistung von Enlil ist deutlich geringer als jene eines zehn Meter hohen Windrads, dennoch können mit dem Strom des Mini-Windkraftwerks etwa zwei Haushalte mit Energie versorgt werden. Laut Hersteller sollen die kleinen Windräder vor allem auf viel befahrenen Straßen eingesetzt werden. Dort können sie den Abwind von LKWs und Autos nutzen und erneuerbare Energie produzieren.