Während Chatbots und Smart Meter schon einigermaßen etabliert sind, bietet die Künstliche Intelligenz in der Energiewirtschaft noch weitaus größeres Zukunftspotenzial. „In der Energiewirtschaft stehen ja schon sehr lange viele Daten zur Verfügung. Mit Smart Metern wird eine Vielzahl dieser Daten bereits genutzt, es gibt aber noch viele weitere Anwendungsfälle für KI. Aufgrund der Daten kann man zum Beispiel erkennen, wann der Kunde den Energieversorger wechselt. Dadurch können frühzeitig Maßnahmen ergriffen werden, um den Kunden länger am Unternehmen zu halten“, erklärt Michael Sponring, Bereichsleiter Energie, Nützlichkeit und Ressourcen beim Beratungsunternehmen PwC Österreich.
Ein weiterer Anwendungsfall der KI im Energiesektor liegt in der Predictive Maintenance, zu Deutsch „vorausschauende Wartung“. „Durch Mustererkennungen kann so frühzeitig bestimmt werden, wann eine Energieanlage gewartet oder ein Einzelteil ausgetauscht werden muss. In Polen steht das bereits an der Tagesordnung. Dort werden Hochspannungsleitungen mittels Drohnen abfotografiert. Durch eine Mustererkennung sieht der Energieversorger dann, an welchen Stellen die Leitung stark abgenutzt oder gar kaputt ist“, so Sponring. Außerdem kann so erkannt werden, wo die Vegetation zu nahe an der Leitung liegt und deshalb Schäden entstehen könnten.