Heizungstechnik : Öl, Gas oder Kohle: Womit heizt man am günstigsten?

Heizen mit fossilen Brennstoffen gilt als umweltschädlich und teuer. Tatsächlich sind die Heizsysteme in Hinblick auf ihre Umweltverträglichkeit nicht gerade Spitzenreiter, kostenintensiv müssen Öl, Gas und Kohle aber nicht zwingend sein.

Das Heizöl ist nach wie vor ein beliebter Brennstoff. Rund 700.000 Österreicher heizen noch mit Öl. Die Lagerung des Brennstoffs ist platzsparend, die Anschaffungskosten sind sehr gering und außerdem bietet Heizöl eine zuverlässige Versorgungssicherheit. Auch nach jahrzehntelanger Nutzung funktionieren Ölkessel meist noch einwandfrei, wodurch für die Nutzer kein Grund zu einem Umstieg auf ein anderes Heizsystem besteht. Das könnte sich jedoch schnell ändern, denn das Heizen mit Öl belastet nicht nur die Umwelt stark, sondern wird auch immer teurer. Bei gleichbleibendem Bedarf sollen die Erdöl-Ressourcen weltweit bis in spätestens 100 Jahren erschöpft sein. Bis dahin ist mit einem stetigen Anstieg der Ölpreise zu rechnen. Laut dem Online-Portal Börse Online haben die Preise für Heizöl ihren höchsten Stand seit fünf Jahren erreicht. Mehr als 84 Euro kosten 100 Liter Heizöl aktuell.

Dennoch gibt es Wege, um die hohen Ölpreise zu umgehen. Das Vertriebsunternehmen Wärme Austria informiert registrierte Nutzer per Email über kurzfristig günstige Ölpreise. Die Kunden können ihre Ölreserven dann zum günstigen Preis auffüllen lassen und bis zum nächsten Auffüllen billig heizen. Dennoch ist das Heizen mit Öl alles andere als umweltfreundlich. Die CO2-Emissionen eines Öl-Brennwertsystems sind um bis zu 43-fach höher als beim Scheitholz. Das sind bis zu zehn Tonnen pro Jahr.

Auch die Ressource Erdgas ist endlich und soll in rund 200 Jahren ausgeschöpft sein. Erdgas hat aber einen entscheidenden Vorteil: Es ist am günstigsten. Werden die Vollkosten, also Brennstoff-, Investitions- sowie Wartungs- und Instandhaltungskosten, betrachtet, ist das Heizen mit Erdgas-Brennwertsystemen am günstigsten. Das zeigt das Brennstoff-Ranking der Österreichischen Energieagentur AEA. Gründe dafür sind die geringen Investitions- und Instandhaltungskosten sowie ein hoher Systemnutzungsgrad. Die jährlichen Vollkosten liegen im Neubau bei rund 2.900 Euro, im sanierten Gebäude bei rund 3.000 Euro und im unsanierten Gebäude bei über 4.500 Euro. Die Installation von Gasbrennern ist sehr günstig und die Geräte sind zudem kompakt und damit platzsparend.

Preisschwankungen des Erdgases sind aber, wie auch beim Heizöl, nicht auszuschließen. Da das Gas nicht unendlich verfügbar ist, muss mit steigenden Kosten gerechnet werden. Außerdem besteht die Gefahr von Gasaustritt, was ein hohes Risiko für die Bewohner bedeutet. Heizen mit Erdgas ist weder zukunftsorientiert, noch klimafreundlich: Das Treibhauspotenzial liegt zwar leicht unter jenem von Heizöl und Kohle, ragt aber deutlich über das CO2-Äquivalent von erneuerbaren Energieträgern hinaus.

Das Heizen mit Kohle gehört in Österreich zu den altmodischen Heiztechniken. Nur noch rund 0,5 Prozent der Haushalte heizen mit Koks. Kohle wird vor allem für Kaminöfen genutzt und sorgt dort durch das gleichmässige Abbrennen für eine konstante und langanhaltende Wärme. Zudem ist Kohle ein sehr günstiger Brennstoff, der keinen riskanten Preisschwankungen unterliegt. Dafür sind jedoch die Anschaffungskosten eine Kohleheizung deutlich höher als bei gas- oder ölbetriebenen Systemen. Während bei Öl- und Gasheizungen die Wärme per Knopfdruck erzeugt wird, muss die Kohleheizung mühsam gestartet und laufend mit neuem Brennstoff versorgt werden. Für den Komfort der Bewohner ist das nicht gerade förderlich. Und auch in Sachen Umweltverträglichkeit bringt die Kohle als Brennstoff zahlreiche Nachteile mit sich.