Projektreportage OÖ Landessportschule : Frische Luft für Sportler in Oberösterreich
Sollte den Sportlern zukünftig im „Haus des Sports“ in Linz einmal die Luft wegbleiben, so gewiss nicht, weil die Lüftungstechnik hakt. Im Zuge einer Sanierung der Lüftungsgeräte und Luftleitungen wurde diese nämlich kürzlich in der OÖ Landessportschule/Landes-Sportzentrum Oberösterreich gemäß modernster Standards erneuert. Das Unternehmen Aerovent GmbH konnte im Zuge einer öffentlichen Ausschreibung durch den Auftraggeber Landes-Immobilien GmbH dieses Projekt für sich gewinnen und realisierte binnen kurzer Zeit eine abgestimmte, effiziente Lüftungstechnik, die sich – nebenbei äußerst schön anzusehen – elegant an das Innenleben des Gebäudes schmiegt. Für die HKLS-Planung war hier das Technische Büro Indutherm verantwortlich.
Ein multifunktional genutztes Gebäude
„Auf der Gugl 30“ inmitten von Linz befindet sich das „Haus des Sports“, das Landes-Sportzentrum Oberösterreich. Es dient bereits seit 1959 als Trainingsstätte – ehemals noch unter dem Namen Landessportschule – für die oö. Sportler (w/m/d), Trainer (w/m/d) und Übungsleiter(w/m/d) von Vereinen und Verbänden. Neben zwei großen Kraftsporthallen, Kletterwand, Judohalle et cetera bietet dieses Sportzentrum von Nachwuchs- und Spitzensport optimale Voraussetzungen, um den Leistungs- und Spitzensport in Oberösterreich kompetitiv zu halten.
Im Oktober 2004 konnte man sich über die Verleihung des Labels „Olympiazentrum (OÖ)“ vom Österreichischen Olympischen Commité freuen, wobei vom Land OÖ alleine in den vergangenen fünf Jahren mehr als 15 Millionen Euro u.a. in den Ausbau des Olympiazentrums OÖ investiert wurden.
Das Landes-Sportzentrum ist Standort der Landessportdirektion und des Olympiazentrums. Überdies bietet sie den Partnern, dem Heeresleistungssportzentrum (HLSZ) und der Bundessportakademie (BSPA), entsprechenden Raum für Büro, Training und Ausbildungskurse. Um die Multifunktionalität abzurunden: es trainieren außerdem hunderte Schüler (w/m/d) und Sportler (w/m/d) des "Talentezentrum Oberösterreich" im Landes-Sportzentrum.
Projekt-Eckdaten
Als Ausgangslage des Projekts galt die Erneuerung der in die Jahre gekommenen Bestandsanlage im Sinne aktueller Anforderungen und die Adaptierung des Schall- wie des Brandschutzes. Auch sollte die Leistung der Lüftungsanlagen an den Ausbau des Gebäudekomplexes angepasst respektive dementsprechend skaliert werden.
Die Bestands-Lüftungsanlage, vier Stück Zu- und Abluftanlagen für die Turnsäle und vier Stück Zu- und Abluftanlagen für die Nassräume, wurde im Zuge der Sanierung generalüberholt. Im Detail wurden die bestehenden Ventilatoren durch EC-Ventilatoren getauscht. Auch bei den Heizregistern kamen dementsprechend neue und leistungsstärkere zum Einsatz. Bei den Anlagen der Turnsäle kam es zu einer Nachrüstung je eines Kaltwasser-Kühlregisters. Überdies wurden die Kulissenschalldämpfer und die Taschenfilter ausgetauscht. Dem technischen Standard entsprechend, erfuhren im Zuge der Sanierung auch die Zu- und Abluftverteilungen eine Erneuerung respektive Reinigung. Speziell im Turnsaal, wo sich heute die Judohalle befindet, wurden zusätzlich variable Volumenstromregler verbaut.
Die Sanierung liefert als Ergebnis einen leistungsoptimierten, im Vergleich zur alten Anlage energieeffizienteren Betrieb, wobei auch der Schallschutz erheblich verbessert werden konnte. Durch die elegante Einpassung der Luftleitungen u.a. in das Innenleben der Turnsäle konnte ein modernes Gesamtbild erreicht werden.
Luftleitungssystem/Luftverteilung
Als Luftkanalsystem für den Trainings- und Nassbereich wurden runde verzinkte Spirorohre und eckige Lüftungsleitungen nach Ö-Norm H6015-1 bzw. Ö-Norm H6015-2 verbaut. Sämtliche Sichttleitungen wurden in RAL 9003 beschichtet und passen sich somit perfekt an die bestehende Architektur an
Für die Luftverteilung mit diversen Komponenten sind folgende Details erwähnenswert: Aufgrund der Raumtemperaturregelung in den Turnsälen wird die Zuluft je nach Anforderung gekühlt oder beheizt. Um Zugerscheinungen im Aufenthaltsbereich zu vermeiden, wurden elektrisch verstellbare Weitwurfdüsen an der Wand entlang verbaut. Die vertikale Stellung der Wurfkugel wird stufenlos mit der Zulufttemperatur angepasst. Durch die hohe Wurfweite der Auslässe entsteht eine Luftwalze hin zu den Ablufterfassungselementen, was eine optimale Raumdurchströmung sicherstellt.
Regelungstechnik und bautechnische Anforderungen
Nun bereits in Betrieb gegangen, erfolgt die Regelung der Lüftungsanlagen über eine zentrale Regelung der Firma Siemens. Auf die Nachfrage der HLK bei Kurt Blöchl-Traxler, Geschäftsführer von Aerovent, warum im Sinne von Siemens eine sogenannte geschlossene Regeltechnik zum Einsatz kommt, kam die Antwort, dass diese im Interesse des Auftraggebers der Standard sei, der bereits sanierte Bauteil über eine Solche verfügt habe und diese erweitert worden sei. Über die zur Anwendung kommende Regelungstechnik lässt sich jedenfalls eine Energieeinsparung erreichen, welche die Effizienz der Lüftungsanlage steigert. Die Regelungstechnik schließt eine CO-Bedarf-Regelung mit ein, was auch den technischen Standard der Anlage hebt.
Für die bautechnischen Anforderungen galt es, im Zuge der Projektplanung insbesondere den Brandschutz zu berücksichtigen. Das Brandschutzkonzept arbeitete hierbei die Brandverhütungsstelle für Oö. reg. GenmbH (BVS Linz) aus. Es wurden im Kontext dieses Konzeptes sämtliche Leitungen, die aus bzw. durch einen Brandabschnitt führen, mit Brandschutzklappen ertüchtigt. Konkret verbaute man eckige Brandschutzklappen – mit dem Prüfzeichen Ei 90s ve - ho (i↔o) – der Firma J.Pichler, die mittels Mörtelschott bzw. Weichschott ins Mauerwerk eingebunden wurden. Zur Abnahme kam es durch das Institut für Brandschutztechnik und Sicherheitsforschung GmbH (IBS Linz).
Einen weiteren wichtigen bautechnischen Aspekt bildete die thermische Isolierung der Zuluft - und Abluftleitungen im Dachraum, worin auch die Zentrallüftungsanlagen aufgestellt sind.
Die Außenluft ist bis zu den Lüftungsgeräten mit einer schwitzwasserfesten Isolierung ummantelt und dampfdicht verklebt. Die Isolierung der Fortluft ist mit einer 30mm starken Mineralwolle, die zusätzlich eine Alukaschierung aufweist, ummantelt. Ebenso wurden die Zuluft und Abluftleitungen mit einer 30mm starken Mineralwolle alukaschiert ummantelt.
Schwierigkeiten, Dauer & Finalisierung
Im Zuge des Projektes war der Auftragnehmer Aerovent den Umständen entsprechend vor die Schwierigkeit eingeschränkter Lieferfähigkeit diverser Hersteller gestellt. Nichts aber, was nicht lösbar gewesen sei, wie Blöchl-Traxler heute rückblickend meint. Die Firma Rosenberger war beispielsweise speziell bei den nötigen Kühlregistern den EC-Ventilatoren lieferfähig.
Wie meistens bei Sanierungsprojekten gestaltete sich die Nachrüstung lüftungstechnischer Details im Bestand schwierig, da die entsprechenden Lösungen dafür an einige Rahmenbedingungen gebunden waren. Auf Nachfrage der HLK bei Aerovent gab Hr. Blöchl-Traxler bekannt, dass eine enge Zusammenarbeit und viel an Abstimmung mit dem Bauleiter Herrn Ing. Thomas Göll und der Firma Franz Forster GmbH aus St. Florian, welche die Kälte-Verrohung realisierte, hierfür unabdingbar gewesen sei.
Sanierungsbeginn war Ende Oktober 2021, wobei es Anfang Juli 2022 zur feierlichen Eröffnung kam. Heute darf man sagen: Im Olympiazentrum Oberösterreich gibt es frische Luft und Kühlung für die Nutzer (w/m/d).
Aerovent – der starke Partner für Lüftungsbau
Als registrierter Leitbetrieb und Träger des ServiceSiegel ist die in Linz ansässige Aerovent ein starker Partner in der Haustechnik, in der Industrie und im Gewerbe. Das erfahrene Team rund um Kurt Blöchl-Traxler übernimmt die Planung und Montage von neuen Anlagen, ist im Wartungsfall zur Stelle und berät zu Optimierungsmöglichkeiten an bestehenden Lüftungsmodellen.
www.aerovent.at