Umfrage : Österreichs Gaskunden zeigen sich zufrieden

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Österreichweit wurden mehr als 2.200 Interviews durchgeführt. Die Gasnetzbetreiber werden laut der Umfrage als äußerst zuverlässig (Mittelwert 1,29 auf einer Schulnotenskala von 1 bis 5) eingestuft. Auch mit der gebotenen Sicherheit (Mittelwert 1,43) und der Qualität der Serviceleistungen (Mittelwert 1,41) ist man sehr zufrieden. „Im gesamten Bundesgebiet schätzen die Kundinnen und Kunden der Gasnetzbetreiber die hohe technische Kompetenz und Zuverlässigkeit bei durchgeführten Arbeiten, wobei die sichere Versorgung mit Gas wieder an erster Stelle steht“, sagt Michael Haselauer, Geschäftsführer der Netz Oberösterreich GmbH und Präsident der ÖVGW.

Befragte attestieren Zuverlässigkeit, Sicherheit und Kompetenz

Gas steht aus Sicht der Befragten jederzeit störungsfrei zur Verfügung (Mittelwert 1,20). Termine für Zählerablesung und -montage oder Wartungsarbeiten werden laut der Befragten verlässlich eingehalten (Mittelwert 1,34) und das Fachwissen der Mitarbeiter wird geschätzt (Mittelwert 1,36). Auch die technische Kompetenz des Gasnetzbetreibers in Bezug auf die Sicherheit des Gasnetzes wird sehr gut bewertet (Mittelwert 1,34). Die Befragten halten es überwiegend für einfach, ein Gasgebrechen beim 24h-Notdienst oder bei der Gasnotrufnummer 128 zu melden (Mittelwert 1,58). In den seltenen Fällen (laut Auskunft 6 Prozent), in denen Auskunftspersonen schon praktische Erfahrung mit einer solchen Meldung haben, ist die Einstellung noch positiver (Mittelwert 1,31).

Bekanntheitsgrad von Grünem Gas steigt weiter an

Ab 2019 wurden auch Fragen zum Thema erneuerbares beziehungsweise Grünes Gas gestellt. Heuer gaben immerhin 38 Prozent der Befragten an, schon davon gehört zu haben, dass Grünes Gas im Gasnetz vorhanden ist (2020 waren es nur 25 Prozent) und neun Prozent nutzen Grünes Gas bereits im eigenen Haushalt. Als Vorteile von Grünem Gas nennen die Befragten vor allem Umweltfreundlichkeit, Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Positiv werden auch die regionale Herstellung und die damit kürzeren Transportwege, aber auch die reduzierte Abhängigkeit von Importen sowie der positive Einfluss auf die Wirtschaft gesehen. Als Nachteil wird wie im Vorjahr vor allem der höhere Preis genannt, auch bezüglich der Verfügbarkeit von Grünem Gas gibt es vereinzelt Bedenken. Denn trotz der wiederholten Forderung des Fachverbands Gas Wärme (FGW) und der ÖVGW gibt es hier noch keine klaren rechtlichen Rahmenbedingungen und kein Fördersystem für Grünes Gas, entsprechend der Ökostromförderung.

Mehrheit fühlt sich zu wenig über Grünes Gas informiert

Noch immer fühlt sich die Mehrheit der Befragten zu wenig über Grünes Gas informiert. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser Anteil zwar gesunken (von 72 auf 64 Prozent), weitere Aufklärungsarbeit sei aber absolut notwendig. Daher soll die Informationskampagne des FGW und der ÖVGW zum Thema „Grünes Gas“ aktuell sowie im Frühjahr 2022 in breiterer Form fortgesetzt werden.

Wie Grünes Gas die Energiewende vorantreiben soll

Grünes Gas soll bis spätestens 2040 Schritt für Schritt das fossile Erdgas ersetzen und so die Versorgung mit erneuerbarer Energie sicherstellen. Stromüberschüsse von Sonnen- und Windenergie können in Wasserstoff umgewandelt und damit über lange Zeit und in großen Mengen gespeichert werden. Das funktioniert auch für Biomethan, das zum Beispiel aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt werden kann. „Grünes Gas als erneuerbarer und sauberer Energieträger wird für die Energiewende eine unverzichtbare Rolle spielen: nicht nur, weil Grünes Gas sich hervorragend als saisonales Speichermedium eignet, sondern weil es über die bestehende Infrastruktur – also ohne zusätzliche Umweltbeeinträchtigungen – eine zuverlässige Energieversorgung sicherstellt“, betont Haselauer.

Studiendetails

An der Studie nahmen 11 von insgesamt 21 österreichischen Gasnetzbetreibern teil. In alphabetischer Reihenfolge: eww AG, Energie Graz GmbH & Co KG, Energienetze Steiermark GmbH, LINZ GAS Netz GmbH, Netz Burgenland GmbH, Netz Niederösterreich GmbH, Netz Oberösterreich GmbH, Salzburg Netz GmbH, TIGAS-Erdgas Tirol GmbH, Vorarlberger Energienetze GmbH und Wiener Netze GmbH. Durchgeführt wurde die Studie im Auftrag der ÖVGW von marketmind GmbH.

Stichprobengröße: 2.247 Interviews insgesamt, Random-Sample von 200 bis 209 aller Kunden (Haushalt und Gewerbe bis max. 50.000kWh/Jahr) des jeweiligen Verteilnetzbetreibers

Methode: CATI (Computerunterstütze Telefoninterviews); verwendet wurden 5-stufige Skalen, wobei 1 „sehr zufrieden“ und 5 „überhaupt nicht zufrieden“ bedeutet

Durchführungszeitraum: Juli bis Oktober 2021