FGW : Österreichs Grün-Gas-Potenzial ist mehr als ausreichend

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© HLK/E. Herrmann

In einer aktuellen Presseaussendung von GLOBAL 2000 („GLOBAL 2000 appelliert an Landeshauptleute: Weg zum Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen frei machen“) stützt sich die Lobbying-Organisation einmal mehr auf ein falsches Argument, kontert der Fachverband Gas Wärme (FGW). In der GLOBAL 2000-Aussendung heißt es sinngemäß: Grünes Gas sei ein knappes Gut, das für die Raumwärme nicht ausreichend zur Verfügung stehe.

„Das ist schlicht und einfach falsch“, betont Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme (FGW). Zahlreiche Studien, zum Beispiel der Johannes-Kepler-Universität Linz, der Montanuniversität Leoben oder von Bioenergy 2020+ belegen, dass Österreich über ein Potenzial von rund sechs Milliarden Kubikmeter grünes Gas verfügt: Vier Milliarden Kubikmeter Biomethan und etwa zwei Milliarden Kubikmeter Wasserstoff. Allein das heimische Biomethan-Potenzial von bis zu vier Milliarden Kubikmeter würde ausreichen, um den heutigen jährlichen Verbrauch von Gasheizungen von etwa 1,2 Milliarden Kubikmetern abzudecken.

Die Umstellung der Gasheizungen in Österreich auf heimisches Biomethan ist laut FGW machbar, umweltfreundlich und zukunftsweisend. Laut Mock liegt der zentrale Vorteil der Umstellung des Raumwärmemarktes auf Grün-Gas darin, dass „am Ende die Kunden nichts merken, wenn sie mit grünem Gas ihre Gasheizung betreiben oder Warmwasser aufbereiten.“

Statt Technologieverbote fordert Mock Anreize für den Umstieg auf Grün-Gas.

Grünes Gas: Für Kunden günstiger als Heizungstausch

Rund eine Million Haushalte in Österreich heizen mit Gas. Gasbrennwertgeräte oder Gasthermen funktionieren genauso mit grünem Gas wie mit Erdgas. Teure Investitionen in neue Heizsysteme und auch Umbauten entfallen für Kunden.

Mit den Rohstoffen aus dem Sommer, mit denen Grün-Gas erzeugbar ist, kann die Gaswirtschaft Haushalte warm durch den Winter bringen. Die Vorteile von grünem Gas: Es hat die gleichen Eigenschaften wie Erdgas – es ist aber klimaneutral.

Der zukünftige Gasbedarf der Industrie wird in erster Linie durch Wasserstoff gedeckt werden. Dieser wird sowohl in Österreich hergestellt werden als auch über das international gut ausgebaute Gasnetz importiert werden. Die Gaswirtschaft ist für Energiewende bereit und legte erst kürzlich einen kundenfreundlichen Transformationspfad vor.

Außerdem möchte mehr als die Hälfte der Kunden (m/w/d) in Österreich ihre Gasheizung in Zukunft mit grünem Gas betreiben, wie das Ergebnis einer marketmind-Befragung ergab, die im September 2021 veröffentlicht wurde. Angedachte Verbote von Gasheizungen werden von 72 % der Österreicher (m/w/d) abgelehnt!