Marktstatistik BMK/ Bundesländer-Ranking : Oberösterreich Spitzenreiter bei Solarenergie zum Heizen

Solarenergie zum Heizen und für Warmwasser - Flachkollektoranlage in Oberösterreich

Vorbild Oberösterreich: Hier wurden 2023 die meisten Solarwärme-Kollektoren verkauft und installiert.

- © Austria Solar/ Gasokol

Solarwärme deckt derzeit weniger als zwei Prozent des Energiebedarfs für Warmwasser und Raumwärme in Österreich. Dabei ist das Energiepotenzial enorm und viel größer - in nur 14 Stunden strahlt die Sonne so viel Energie auf Österreich, wie ganzjährig für Wärme in Haushalten und Betrieben gebraucht wird. Das kurzfristige Solarpotenzial bis 2030 liegt beim doppelten der derzeit installierten Wärmeleistung aller Kollektoren.
Zur Erreichung der EU-Ziele beim Ausbau der Erneuerbaren ist eine Verdoppelung von erneuerbarer Energie in der Wärmeversorgung Österreichs bis 2030 erforderlich. Dafür wird es auch Solarwärme brauchen. Einige Bundeländer haben hier Aufholbedarf.

Bundesländer-Ranking bei Solarwärme

Die kürzlich veröffentlichte Marktstatistik des österreichischen Klimaministeriums zeigt für das Jahr 2023 einen eindeutigen Spitzenreiter im Solarwärme-Zubau. Mit einer Kollektorfläche von 17.191 m² wurden in Oberösterreich 20 % mehr Solaranlagen installiert als im Jahr davor, der Anteil am Gesamtzubau in Österreich lag bei 38 %.
Nur Salzburg verzeichnete ebenfalls eine Steigerung um 11 %, in allen anderen Bundesländern war die Marktentwicklung 2023 rückläufig.
Hier das Ranking 2023 verglaster Kollektoren in Österreich (gesamt: 45.210 m²) nach Bundesländern (Quelle: AEE Intec 2024):
Oberösterreich (38 %)
Steiermark (23 %)
Tirol (14 %)

Kärnten (7 %)
Vorarlberg (6 %)
Niederösterreich (5 %)
Salzburg (5 %)
Burgenland (1 %)
Wien (1 %)

Solarwärme-Potenziale in den Bundesländern heben

Die Marktstatistik zeigt, dass nur Oberösterreich und Salzburg vermehrt auf Solarenergie zum Heizen setzen. Auch die Verdoppelung der Förderung in der Steiermark hat zu einer Steigerung der Förderanträge geführt - die umgesetzten Anlagen werden allerdings zeitversetzt erst in der nächsten Statistik aufscheinen.
Das Ziel ist ein Quadratmeter Solarfläche pro Einwohner in allen Bundesländern“, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer des Branchenverbandes Austria Solar. Damit könnte Solarwärme die Hälfte des EU-Ziels beim Zubau erneuerbarer Wärme decken.
Das Land Vorarlberg hat 83 % dieses Ziels bereits erreicht, Tirol liegt bei 75 %, Oberösterreich bei 73 %. Die Nachzügler sind Wien, Niederösterreich und das Burgenland. Dabei holen Solarheizungen pro Quadratmeter dreimal so viel Energie vom Dach wie Photovoltaik - aus derselben Fläche lässt sich die dreifache Energiemenge gewinnen.
Die Bundesländer sollten dringend konkrete Maßnahmen für die solare Wärmeversorgung setzen, um die Energieversorgung langfristig unabhängig und preisstabil zu machen“, so Hackstock.

Sie möchten wichtige News aus der Branche nicht verpassen? Dann abonnieren Sie unseren kostenlosen, wöchentlichen HLK-Newsletter! Hier geht’s zur Anmeldung!