Erster österreichischer Heizreport : Heizungs-Umstieg geplant? Wie viel Förderung gibt es?

informierten über den 1. Österreichischen Heizreport (v. l.): Christian Rakos, Stefan Ortner, Dieter Scharitzer.

Präsentierten und informierten über den 1. österreichischen Heizreport (v. l.): Christian Rakos (GF von proPellets Austria), Stefan Ortner (GF von ÖkoFEN), Dieter Scharitzer (GF von TQS).

- © HLK/ E. Herrmann

Um den Status Quo und die Bedürfnisse der österreichischen Bevölkerung in Bezug auf das Thema Heizen in Österreich zu erheben, hat der Branchenverband proPellets Austria das Umfrageinstitut TQS Research & Consulting KG mit der Erstellung des ersten österreichischen Heizreports beauftragt. 500 Österreicher (m/w/d) wurden im Februar 2024 um ihre Meinung gebeten (rund 85 % davon sind Eigenheimbesitzer). Die Ergebnisse der Befragung sind interessant und aufschlussreich.

Die Österreicher:innen sind bereit für die Energiewende beim Heizen. Die hohe Wechselbereitschaft und Beliebtheit von Pelletsheizungen zeigen dies“, sagt Dr. Dieter Scharitzer, Geschäftsführer von TQS.

In Österreich besteht eine hohe Bereitschaft, Öl- und Gasheizungen zu tauschen. Mehr als die Hälfte der Eigenheimbesitzer:innen denken konkret über einen Umstieg auf eine neue Heizung nach. Einer von fünf Wechselwilligen will in den nächsten zwei Jahren die Heizung tauschen”, konkretisiert proPellets Austria-Geschäftsführer Dr. Christian Rakos. „Sieben von zehn beabsichtigen, das in den nächsten fünf Jahren zu tun.”

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Welches ist das Hauptmotiv für das Ansuchen einer Förderung der Heizung?

Der Heizreport zeigt, dass Österreicher (m/w/d) beim Heizungstausch vor allem auf wirtschaftliche Aspekte Wert legen. 96 % der Wechselwilligen nennen Kosteneinsparungen als Hauptmotiv für den Tausch. Konkret sind 66 % mit den (Brennstoff-/Strom-/Wärme-) Kosten des bestehenden Heizsystems unzufrieden.

Zwei von fünf geben an, im Jahr mehr als 2.000 Euro für das Heizen auszugeben.
Für jede zweite Person ist auch der Beitrag zum Klimaschutz ein wichtiges Wechselmotiv. Die Brennstoffversorgung und die Sorge vor der Nichtverfügbarkeit der fossilen Brennstoffe sind für jede dritte wechselwillige Person ein wichtiges Argument.

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Informationslücken zu Förderungen von Heizungen – neuer Rechner hilft

Obwohl seit dem 01. Jänner 2024 in Österreich eine 75-Prozent-Förderung für den Umstieg von Öl- und Gasheizungen auf klimafreundliche Alternativen wie Pelletsheizungen angeboten wird, weiß jeder dritte Befragte (m/w/d) noch nichts von dieser Möglichkeit. Dies zeigt einen hohen Bedarf an Information und Aufklärung in der Bevölkerung. „50 Prozent der Befragten wünschen sich explizit mehr Informationen zu Förderungen, um die für sie beste Option zu finden. Das ist für uns als Branchenvertreter ein klarer Handlungsauftrag. Österreich braucht dringend mehr transparente Informationen zum Heizungstausch,” so Rakos.

Der Branchenverband proPellets Austria reagiert auf diese Lücken beim Informationsbedarf und startet die Kampagne „Ja! Jetzt Pellets“. Über Social-Media-Kanäle, Radio-Spots und auf der eigenen Webseite weist man auf die finanzielle Unterstützung des Staates/Bundeslandes und den neuen Förderrechner hin.

Für Interessierte bietet proPellets Austria Infos zu Bundes- und Landesförderungen und einen Heizungstausch-Förderrechner – je nach Bundesland kann man hier nachsehen, wie hoch die Förderung von Bund (und Land) ausfällt, wenn man auf eine Pelletsanlage umrüsten möchte.

Schneller Heizungstausch erwünscht

Für drei von fünf der Befragten ist eine Pelletsheizung eine attraktive ökologische Alternative und damit die beliebteste Heizform für Wechselwillige. Eine schnelle Installation ist für neun von zehn Befragten ausschlaggebend für einen Heizungstausch. Um einen „Klopapier-Effekt“ wie in der Corona-Zeit zu vermeiden, rät Stefan Ortner, Geschäftsführer von Pelletskessel-Hersteller ÖkoFEN, zum besonnenen Vorgehen: „Beim Heizungstausch sollte man zügig, aber vor allem mit Plan vorgehen, um in den Genuss der hohen Förderungen zu kommen“.

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Man sollte einen Termin beim Installateur (m/w/d) vereinbaren, sich über seine Wünsche (und jetzigen Energiekosten) im Klaren sein, und alles in Ruhe besprechen. Ist die Planung abgeschlossen und ein Installationstermin gefunden, geht es recht flott. Der Tausch einer Ölheizung gegen eine neue Pelletsheizung kann in rund 48 Stunden abgeschlossen sein. Das hängt natürlich von den individuellen Gegebenheiten des Gebäudes, den (Installations-)Wünschen der Besitzer, der Montage-Team-Verfügbarkeit ab und kann auch variieren.

Das Schöne an Pelletsheizungen ist, dass die Wertschöpfung im Land bleibt“, meint Stefan Ortner. Denn nicht nur das Gros der weltweit hergestellten Pelletsheizungen kommt von österreichischen Herstellern, sondern auch der Brennstoff wird hierzulande produziert.
Die neuen Heizungstausch-Förderungen zeigen Wirkung bei denen, die von den Förderungen bereits gehört haben. Vier von fünf können sich vorstellen, diese Förderungen für den Heizungstausch in Anspruch zu nehmen. Mit unserer Kampagne wollen wir die Menschen informieren und unterstützen, damit die Energiewende beim Heizen ein Erfolg wird“, so Rakos abschließend.