Fernwärme : 20 Millionen Euro für Tiefengeothermie-Projekte

Gruppenfoto Präsentation

Michael Strebl (Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung), Alfred Stern (OMV-Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor), Peter Weinelt (Generaldirektor Wiener Stadtwerke) und Berislav Gaso (OMV Executive Vice President Energy).

- © deeep/Max Kropitz

OMV und Wien Energie bündeln ihre Kräfte für die Wärmewende: Im Joint Venture „deeep“ arbeiten die beiden Unternehmen eng zusammen, um die Tiefengeothermie im Großraum Wien nutzbar zu machen.
Sie wollen Tiefengeothermie-Anlagen mit einer Leistung von bis zu 200 Megawatt entwickeln und damit klimaneutrale Fernwärme für umgerechnet bis zu 200.000 Wiener Haushalte erzeugen. Dazu planen die Partner, im Rahmen von Bohrprogrammen bis zu sieben Tiefengeothermieanlagen in Wien zu realisieren.

„Die Gründung von deeep gemeinsam mit unserem langjährigen Partner Wien Energie ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer klimaneutralen Energieversorgung. Mit innovativen Technologien liefern wir Lösungen, um dem Klimawandel zu begegnen. Die OMV bringt dabei ihre langjährige Erfahrung und Kompetenz in der Exploration und Produktion ein. Hinzu kommt unser einzigartiges Wissen über die Geologie des Wiener Beckens. Hier, in der Wiege der OMV, starten wir unser nachhaltiges Fernwärmeprojekt für Wien. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit Wien Energie“, sagt Alfred Stern, Vorstandsvorsitzender der OMV Aktiengesellschaft.

Faktoren für Nutzung von Geothermie

Um Tiefengeothermie erfolgreich nutzen zu können, braucht es mehrere Faktoren: ein Heißwasservorkommen unter der Erde, ein ausgereiftes Verteilungsnetz über der Erde und die entsprechenden Kund*innen. All diese Voraussetzungen sind in Wien gegeben. Wien Energie betreibt eines der größten Fernwärmenetze Europas mit rund 440.000 Privat- und 7.800 Gewerbekund*innen. Gemeinsam mit weiteren Partner*innen haben OMV und Wien Energie im Rahmen des Forschungsprojekts „GeoTief Wien“ zudem bereits das geothermische Potenzial im östlichen Wiener Becken erkundet und nachgewiesen.

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„Die Wärmewende ist eine der größten Herausforderungen im Kampf gegen die Klimakrise. Diese Aufgabe kann niemand alleine bewältigen, es braucht neue Wege der Zusammenarbeit. Das Joint Venture von Wien Energie und OMV ist einzigartig und europaweit ein Vorzeigebeispiel, wie die Wärmewende in einer Millionenstadt gelingen kann. Mit dem Joint Venture bringen wir auch den langfristigen Ausbau der Tiefengeothermie in Wien auf den Boden“, erklärt Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.

Finale Geothermie-Forschungsarbeiten in Wien-Donaustadt // Mit dem praktischen Forschungstest in Essling ist das Geothermie-Forschungsprojekt GeoTief Wien in seiner vorerst letzten Phase. Seit Oktober werden am ehemaligen Erkundungsbohrplatz von Wien Energie Untersuchungen durchgeführt, die weitere Informationen zu den Gesteinseigenschaften im Aderklaaer Konglomerat liefern sollen.

Bohrprogramm beschleunigt Ausbau der Tiefengeothermie

Das Joint Venture „deeep“ ist für OMV und Wien Energie die Basis für den umfassenden Ausbau der Tiefengeothermie in Wien: In gemeinsamen Bohrprogrammen wollen die Partner bis zu sieben Tiefengeothermieanlagen in Donaustadt und Simmering realisieren. Die zeitliche Umsetzung und die Leistung der Anlagen hängen von den Erkenntnissen aus der Pilotanlage in Aspern ab.

Bei einem Bohrprogramm werden mehrere Bohrungen und Anlagenstandorte parallel geplant und umgesetzt. Dies hat den Vorteil, dass bei der Umsetzung der Anlagen die Ressourcen für Bohrungen und Bauarbeiten noch effizienter eingesetzt und Synergien genutzt werden können. Im Rahmen des Joint Ventures beginnen Wien Energie und OMV bereits jetzt mit der Planung des ersten Bohrprogramms. Sobald die Bohrungen für die erste Anlage in Aspern abgeschlossen sind, kann auf Basis dieser Erfahrungen die Planung abgeschlossen und umgesetzt werden. Die gemeinsamen Investitionen in die Planung dieser Tiefengeothermieprojekte belaufen sich auf rund 20 Millionen Euro.

1. gemeinsames Tiefengeothermie-Projekt in Aspern

Die von Wien Energie angekündigte erste Tiefengeothermieanlage in Aspern wird das erste gemeinsame Großprojekt der Joint Venture Partner sein. Die Anlage soll künftig bis zu 20 Megawatt klimaneutrale Fernwärme erzeugen - in Kombination mit Wärmepumpen von Wien Energie. Ziel ist es, damit bis zu 20.000 Wiener Haushalte mit Fernwärme zu versorgen.

Derzeit laufen die Genehmigungsverfahren, Ende 2024 soll mit den Bohrungen begonnen werden. Die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2027 geplant. Die Einbringung des Projekts in das Joint Venture bringt wertvolle Erkenntnisse und Daten für Folgeprojekte, mit denen Wien Energie und OMV den weiteren Ausbau der Geothermie in Wien schneller und effizienter umsetzen können.