PV-Anlagen : Aschekippe wird größter Photovoltaik-Park Österreichs

BILD zu OTS - Foto (honorarfrei v.l.n.r.): Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), B?rgermeister Johannes Schmid (Gemeinde Rosental an der Kainach), Landeshauptmann Hermann Sch?tzenh?fer, Energie- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), B?rgermeister Jochen Bocksruker (Stadtgemeinde B?rnbach)

vlnr: Christian Purrer (Vorstandssprecher Energie Steiermark), Bürgermeister Johannes Schmid (Gemeinde Rosental an der Kainach), Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer, Energie- und Klimaschutzministerin Leonore Gewessler, Martin Graf (Vorstandsdirektor Energie Steiermark), Bürgermeister Jochen Bocksruker (Stadtgemeinde Bärnbach)

- © Bild: Energie Steiermark

Die Energie Steiermark fällt erneut mit einer zukunftsorientierten Lösung im Sinne der Energiewende auf, respektive werden nun weitere Nägel mit Köpfen gemacht. Kollektoren auf einem 21 Hektar großen Areal werden schon in Kürze mehr als 5.700 Haushalte mit grünem Strom versorgen. Das 12 Millionen Euro Projekt, mit Planungsstart 2020, gelangt bereits im Herbst zur Fertigstellung.
Außerdem wurden Landesweit bereits 450 Hektar Flächen für neue PV-Anlagen gesichert und 250 Millionen Euro sollen bis 2030 in Sonnenstrom investiert werden. Der Weg, den das EVU hier geht, ist glasklar: weg von fossilen Energieträgern und hin zu erneuerbarer Energie. Dass nun aber ein ehemaliges Areal für Braunkohlebergbau - Karlschacht II in der Weststeiermark - sozusagen im Sinne grüner Energie umgewidmet wird, ist ein Statement, das gekürt sein möchte. Nicht nur die Energie Steiermark sondern damit die Steiermark selbst sichern sich dadurch den Titel: EVU respektive Bundesland mit größtem Photovoltaik-Park Österreichs. Einmal mehr lässt sich hierdurch die Groß-Offensive der Energie Steiermark in Sachen „Erneuerbare Energie“ betonen.

PV-Anlage auf Aschekippe des Karlschacht II
© Bild: Katarzyna Theissl

Hard Facts

Mehr als 38.000 Kollektoren auf einer Fläche von 28 Fußballfeldern werden mit einer Leistung von 16,1 Megawatt pro Jahr mehr als 18 Millionen Kilowattstunden grünen Strom erzeugen. Das wird für eine Einsparung von über 13 Millionen Kilogramm CO2 jährlich sorgen. Der Sonnenstrom wird den privaten Kunden in der Region direkt über das Umspannwerk in Bärnbach verfügbar gemacht werden. Der Bedarf von mehr als 5.700 Haushalten soll dadurch mindestens über 25 Jahre gedeckt werden.
Vorstandssprecher der Energie Steiermark, Christian Purrer, äußert sich beim offiziellen Baustart zum Großprojekt:

Die überaus konstruktive Zusammenarbeit mit den Gemeinden vor Ort und den Behörden auf Landesebene hat die Umsetzung in nur zwei Jahren ermöglicht. Das ist absolut beispielgebend und würde man sich auch in anderen Projekten wünschen.
Christian Purrer

Dieser ergänzt außerdem, die GKB Bergbau als Grundstücks-Eigentümer und die AnrainerInnen hätten sich partnerschaftlich und positiv eingebracht. Überdies meint Purrer, um einen Ausblick für die nächsten Jahre zu geben, in Summe wolle die Energie Steiermark als grünes EVU in den kommenden Jahren landesweit mit einer Gesamtleistung von rund 300 Megawatt über 100.000 Haushalte mit Strom aus Photovoltaik versorgen. Das Budget für den Ausbau Erneuerbarer Energie-Produktion liege bei über 2 Milliarden Euro.

Zusätzlich zu den bereits bestehenden rund 25.000 privaten PV-Anlagen sollen in den kommenden Jahren noch mindestens 20.000 weitere kommen. Vorstandsdirektor Martin Graf ergänzt:

Dabei liegt der Fokus unserer Sonnenstrom-Offensive auf einer Nutzung der bestehenden Dachflächen – insbesondere auch von Industrie- und Agrar-Betrieben sowie auf der Errichtung von Freiflächenanlagen.
Martin Graf

Dafür mögen die gesicherten Flächen von 450 Hektar und ein Investitionsvolumen von 250 Millionen Euro sorgen, meint dieser auch.

Starke Resonanz in der Politik

Klar, dass solch ein Weg eine starke Resonanz in der Politik erzeugt. So äußern sich diverse Politiker zum Vorhaben:

Die Erschließung alternativer Energiequellen ist wichtiger denn je. Vor dem Hintergrund der vergangenen Monate ist der Photovoltaik-Park das richtige Projekt zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
Hermann Schützenhöfer(Landeshauptmann und Eigentümervertreter)
Der PV-Park Bärnbach-Rosental zeigt vor, wie die Energiewende funktionieren kann. Von der Kohle zur Sonne, das ist ein Sinnbild für die Zeitenwende in der Energieversorgung, vor der wir stehen.
Leonore Gewessler

Die Energie- und Klimaschutzministerin pointiert auch, die Anlage würde einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und für unsere Unabhängigkeit von russischem Gas leisten.

Die Errichtung des Photovoltaik-Parks Bärnbach-Rosental auf einem ehemaligen Bergbaugebiet ist richtungsweisend, geht es doch beim Ausbau der Energiegewinnung aus erneuerbaren Quellen auch darum, vorbelastete Flächen sinnvoll zu nützen.
Elisabeth Grossmann

Um Doppel- und Mehrfachnutzungen voranzutreiben, habe Umweltlandesrätin Ursula Lackner einige Maßnahmen getroffen, wie etwa ein Förderprogramm für innovative PV-Anlagen oder die PV-Verpflichtung auf Neubauten, ergänzt die Bundesrätin Grossmann.

Der Bürgermeister der Stadtgemeinde Bärnbach, Jochen Bocksruker, bekundet ebenfalls seine Begeisterung über den PV-Park, der nun als optimale Nachnutzung des ehemaligen Bergbaugebietes zwischen Bärnbach und Rosental fungiere.

Johannes Schmid, Bürgermeister der Gemeinde Rosental an der Kainach, meint:

Im Herzen des Bezirks Voitsberg wird mit diesem Projekt für uns und unsere Kinder eine umweltfreundliche, nachhaltige Stromversorgung sichergestellt.
Johannes Schmid

Er will überdies dieses zukunftsweisende Vorhaben als Baustein für eine unabhängige Energieversorgung der Steiermark verstanden wissen und meint sogar, die Gemeinde Rosental sei mit diesem Projekt in Kürze energieautark.

Alles in allem also rein positive Resonanzen. Dies mag nicht verwundern, da es sich hier ja definitiv um ein lobenswertes Projekt handelt. Man will aber dennoch relativieren und bezüglich der 450 für die Sonnenstrom-Offensive gesicherten Hektar hoffen, dass der Anteil an zu errichtenden Freiflächenanlagen sich an der Agende des Vorzeigeprojektes „Auf Kohle folgt Sonne" orientiert. Wenn es möglich ist, wollen vorbelastet Flächen sinnvoll genutzt und nicht Unberührte neu belastet werden, wenngleich die Belastung im Sinne der Energiewende stünde.
Vielleicht geben hier die getroffenen Maßnahmen von Ursula Lackner den Anreiz. Man darf diesbezüglich aber kritisch bleiben und meinen: Weitsicht statt kurzsichtigen Lukrierens und Konsistenz im Denken bitte.