Photovoltaik : Agri-PV-Anlagen für Oberösterreich

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Agri-Photovoltaik

- © Bild: jeson - stock.adobe.com

Der Ausbau erneuerbarer Energie-Infrastruktur braucht gerade jetzt angemessene Geschwindigkeit und eine Größenordnung, um den sich rasch ändernden Rahmenbedingungen in der Energiekrise gerecht zu werden. Gottfried Kneifel, Geschäftsführer der Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) stellt fest:

Hier besteht Handlungsbedarf, wenn wir Energie-Autonomie erreichen und bei der Versorgung mit erneuerbarer Energie am Wirtschafts- und Arbeitsstandort Oberösterreich nicht ins Hintertreffen kommen wollen.
Gottfried Kneifel

Und er meint auch, man verweise auf faktenbasierte Studien, die die bisherigen Aktivitäten des Landes OÖ als noch erweiterungsbedürftig bewerten würden. Dies umso mehr, weil offenkundig sei, dass die Ausbauziele für erneuerbare Energieträger bis 2030 nicht alleine mit PV-Anlagen auf Dachflächen erreicht werden könnten.

Vorschlag konkreter Maßnahmen für eine offensive PV-Strategie

Aus den genannten Gründen schlägt die unabhängige Initiative Wirtschaftsstandort OÖ (IWS) folgende sechs konkrete Maßnahmen für eine offensive PV-Strategie des Landes OÖ vor:

  • Erste Pilotprojekte, damit nach einer restriktiven Phase sofort eine Umsetzungsdynamik entsteht.

  • Anreize setzen zur Entwicklung und Umsetzung eines 200 Felder AGRI-PV-Programms.

  • Beratung der oö. Gemeinden mit dem Ziel, geeignete AGRI-PV-Flächen auszuweisen.

  • Genehmigung sinnvoller Projekte entlang der 30-KV-Leitungen und möglichst in unmittelbarer Nähe einer Trafostation, damit die bestehende Netz-Infrastruktur bestmöglich genutzt werden kann; dennoch kann eine Trafo-Kapazitätserweiterung erforderlich sein.

  • Genehmigungsmöglichkeit für AGRI-PV-Anlagen auf allen Böden. Keine Beschränkungen, weil die Böden weiterhin landwirtschaftlich genutzt werden können.

  • Angemessene Beurteilung im Hinblick auf das Landschaftsbild, um sachlich und objektiv die eingereichten Projekte zu bewerten.

Was bedeutet AGRI-PV und welche Vorteile bietet sie?

Agri-Photovoltaik (Agri-PV) bezeichnet ein Verfahren zur gleichzeitigen Nutzung von Bodenflächen für landwirtschaftliche Zwecke und zur Stromproduktion mit Photovoltaik. Die Flächeneffizienz kann dadurch erhöht werden und übliche Konflikte mit PV-Anlagen bei Flächen zur landwirtschaftlichen Nutzung werden entschärft.
Außerdem bieten Agri-PV-Anlagen für die landwirtschaftliche Bodennutzung Hagel-,Wind-, Hitze- und Frostschutz. Gerade durch die Reduktion der Sonneneinstrahlung kann so auch der Wasserverbrauch minimiert und der Boden in extremen Hitzeperioden vor Austrocknung geschützt werden. Ingesamt können die Erträge erhöht und die regionale Wertschöpfung gesteigert werden.
Obwohl für den Großteil geeignet, gilt es natürlich, je nach spezifisch landwirtschaftlicher Nutzung die Eignung dieses Modells im Einzelfall zu bedenken.

Grundlage für die vorgeschlagenen Maßnahmen

Grundlage für diese vorgeschlagenen Maßnahmen sind die bekannte Studie von FH-Professor Hubert Fechner zum Flächenverbrauch, die Abschätzung zur Flächennutzung von AGRI-PV-Anlagen des oö. Unternehmens EWS (zum Download auf www.iwsooe.at) und die politischen Handlungsempfehlungen aus dem Leitfaden für Agri-Photovoltaik des Fraunhofer ISE – zu finden unter: https://www.ots.at/redirect/is...

Ziel für Oberösterreich

Ziel für Oberösterreich wären 200 Anlagen mit jeweils zehn Hektar Agrarfläche, von denen aber nur 40 Hektar tatsächlich der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen würden, weil zwischen den Stützen resp. unter den PV-Modulen der Boden weiterhin bearbeitet werden kann. Dabei können die Flächen unterhalb der PV-Module als Biodiversitätsflächen genutzt werden. Eine vergleichsweise geringe Fläche, wenn man bedenkt, dass derzeit in ganz Österreich 200.000 Hektar Agrarböden zur Produktion von Biogas und Biotreibstoffen eingesetzt werden.

In Österreich gibt es bereits gute Beispiele, wie einzelne Bundesländer einen offensiven Ausbau der AGRI-PV-Kraftwerksinfrastruktur betreiben.
Gottfried Kneifel

So Kneifel und er meint, Vorreiter seien dabei Niederösterreich und das Burgenland. Oberösterreich solle bei der Errichtung von erneuerbarer Energie-Infrastruktur einen Platz im Spitzenfeld einnehmen und damit seinen Beitrag zur Energie-Autonomie leisten.