Jahres-Rück und -Ausblick 2023/ 2024 : Wie sich Bosch in Österreich entwickelt(e)

Bosch forscht in Österreich sehr stark und viel

Bosch forscht und entwickelt in Österreich sehr stark und viel (wie hier z. B. im EMV Labor in Wien). Der Personalaufbau erfolgte 2023 überwiegend im F- & E-Bereich.

- © Bosch/ Marius Hoefinger Fotografie

Das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen Bosch, das heuer sein 125-jähriges Jubiläum in Österreich feiern kann, resümierte im Mai 2024 über die Geschäftsentwicklung des Vorjahres im Land. Im Geschäftsjahr 2023 konnte Bosch am österreichischen Markt rund 1,4 Mrd. Euro Umsatz erwirtschaften und erreichte nahezu das Vorjahresniveau. Um das einordnen zu können: Der Gesamtumsatz der weltweit tätigen Bosch-Gruppe lag 2023 bei 91,6 Mrd. Euro (+3,8 % gegenüber dem Jahr zuvor).

Entwicklung 2023 nach Unternehmensbereichen

Nach einem insgesamt hervorragenden Start ins Jahr 2023 hatten wir es im zweiten Halbjahr 2023 in Teilen unserer Geschäftsfelder mit der Marktschwäche zu tun“, so Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich.
Die Zahl der Beschäftigten bei Bosch in Österreich beträgt im Berichtsjahr 3.276 (rund 5 % mehr als im Vorjahr). „Der Personalaufbau erfolgte erneut überwiegend im Bereich Forschung und Entwicklung“, erklärte der Bosch-Manager: „Österreich hat sich innerhalb der Bosch-Gruppe weiter als bedeutender Engineering-Standort etabliert.“
Die Umsatzentwicklung von Bosch in Österreich war im Vorjahr sektoral unterschiedlich. Der Unternehmensbereich Mobility verzeichnete laut Bosch eine respektable Umsatzsteigerung. Im Unternehmensbereich Industrial Technology erzielte Bosch 2023 in Österreich ein mäßiges Umsatzplus. Im Unternehmensbereich Consumer Goods traf sowohl das Geschäft mit Elektrowerkzeugen von Power Tools als auch das Hausgerätegeschäft von BSH die starke Zurückhaltung der österreichischen Konsumenten. Insgesamt lag der Umsatz hier deutlich unter Vorjahr. Die Verbraucher waren auch wegen der konjunkturellen Unsicherheiten zurückhaltend und durch die Inflation belastet. Hinzu kam/ kommt die schwache Entwicklung der Bauwirtschaft.
Der Unternehmensbereich Energy and Building Technology steigerte seinen Umsatz kräftig. Mit den Marken Bosch und Buderus konnten vor allem im Bereich der Wärmepumpen und Gasbrennwert-Geräte Marktanteile gewonnen werden. Eine erneut erfreuliche Entwicklung gab es auch bei Industriekesseln für Warmwasser und Dampf im Leistungsbereich bis 38 MW. Viele der Kessel werden im Bosch-Werk in Bischofshofen hergestellt.

Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich.
Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. - © Bosch/APA-Fotoservice/Martin Lusser

2024 bleibt weiterhin angespannt

Für das laufende Jahr sind die Aussichten von Bosch in Österreich auch vor dem aktuellen konjunkturellen Hintergrund weiter verhalten. „Das aktuelle Geschäftsjahr wird mindestens so herausfordernd wie 2023. Mit konjunkturellem Rückenwind ist nicht zu rechnen“, sagte Weinwurm. Demnach geht das Unternehmen für 2024 von einer stagnierenden weltweiten Fahrzeugproduktion, einem weiterhin schwachen Maschinenbaumarkt und einer rückläufigen Bauwirtschaft aus. Im ersten Quartal dieses Jahres lag der Umsatz der Bosch-Gruppe auf dem österreichischen Markt deutlich unter dem Vorjahresniveau. Für das Gesamtjahr machte das Unternehmen angesichts der vielen Unsicherheiten keine Prognose.

Innovationen vorantreiben - sehr hohe Forschungsquote

Bosch hat in Österreich auch 2023 wichtige Zukunftsprojekte fortgeführt. Rund 190 Mio. Euro flossen im Berichtsjahr bei Bosch in Österreich in Forschung und Entwicklung.
Mit einer Forschungsquote von rund 14 Prozent spielt Bosch in der absoluten Top-Liga von F&E in Österreich“, betonte Weinwurm. Darüber hinaus hat das Unternehmen im Jahr 2023 in Österreich Investitionen von 22 Mio. Euro getätigt. Investiert wurde beispielsweise in die Infrastruktur am Halleiner Fertigungsstandort und in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur am Linzer Engineering-Center. „Und wir investieren weiterhin offensiv in Zukunftstechnologien, in Technologien, die fürs Leben wichtig sind“, erklärte der Bosch-Manager.

Wasserstoff-Aktivitäten in Österreich

In Österreich treibt Bosch mehrere Wasserstoff-Projekte für den weltweiten Einsatz voran. Von Elektrolyse-Stacks, dem zentralen Element bei der Wasserstoff-Herstellung, über Software- und Hardware-Lösungen für Brennstoffzellen-Antriebe im PKW bis hin zu wasserstofftauglichen Industriekesseln und hydraulischen Verdichterantrieben für Wasserstoff-Tankstellen sowie einer neuen Generation von Großmotoren-Einspritzsystemen für alternative Kraftstoffe, reichen die Aktivitäten hierzulande.
Bei der gesamten Bosch-Gruppe geht man im Wachstumsfeld Wasserstoff von einer interessanten geschäftlichen Erwartung aus: 2030 könne der Umsatz mit Wasserstoff-Technik voraussichtlich fünf Milliarden Euro erreichen.