Trink-Wassertag zeigt Wichtigkeit auf : Wertvolle Ressource Wasser im Fokus

Wolfgang Nöstlinger, Wasserminister Norbert Totschnig, Sandra Akranidis-Knotzer

Liefern interessante Details zur Wasserversorgung (v. l.): ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger, Wasserminister Norbert Totschnig und Sandra Akranidis-Knotzer (Wasserleitungsverband der Triestingtal- und Südbahngemeinden).

- © Max Slovencik

Der 14. Juni 2024 ist nicht nur Start für die Fußball-EM, sondern auch Trink-Wassertag. Dazu meint Österreichs Wasserminister Norbert Totschnig: „Eine verlässliche Trinkwasserversorgung sichert den Wohlstand und die hohe Lebensqualität in unserem Land. Deshalb fördern wir seit Jahrzehnten Investitionen in die regionale Wasserinfrastruktur. In den vergangenen 60 Jahren haben wir damit den Bau von Trinkwasserversorgungsanlagen im Wert von 16 Mrd. Euro ermöglicht und mehr als 80.000 km Trinkwasserleitungen gebaut, das entspricht einer Länge von zwei Mal rund um die Erdkugel. Darüber hinaus stehen seitens des Bundes für die nächsten fünf Jahre 625 Millionen Euro für die Siedlungswasserwirtschaft zur Verfügung. Damit schaffen, sichern und erhalten wir auch rund 9.400 Arbeitsplätze. Dass die Versorgung der Bevölkerung mit erstklassigem Trinkwasser in Österreich bestens abgesichert ist, ist auch der hervorragenden Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wasserversorgung in unseren Gemeinden zu verdanken. Besonders wichtig ist mir die gute und verlässliche Information und Einbindung der Bevölkerung, die Trinkwasser täglich braucht und wertschätzen lernen soll“.

Trinkwasser-Sicherungsplan

Um auf künftige Engpässe in der Verfügbarkeit von Wasser bestmöglich vorbereitet zu sein, wurde vom Wasserminister im vergangen Jahr der Trinkwasser-Sicherungsplan präsentiert und bereits erste Maßnahmen in die Wege geleitet. So wurde der jährliche Zusagerahmen zur Förderung der Siedlungswasserwirtschaft nach dem Umweltförderungsgesetz auf 100 Mio. Euro erhöht und um eine weitere Sondertranche in der Höhe von 100 Mio. Euro bis 2026 ergänzt. Flankiert werden diese Maßnahmen durch einen Forschungs-Call, verbesserte Prognosedaten und einer Bewusstseinsbildung zum sorgsamen Umgang mit der wertvollen Ressource Wasser in der Bevölkerung.

Der Aufwand für die Trinkwasserversorgung

Im täglichen Gespräch mit den Kundinnen und Kunden stellen wir Trinkwasserversorger immer wieder fest, dass die Sensibilität beim Thema Trinkwasser sehr hoch ist“, sagt ÖVGW-Präsident Wolfgang Nöstlinger.
Rund 2.000 Wasserversorger beliefern mehr als 80 % der Bevölkerung in Österreich täglich mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser. Das Leitungsnetz in Österreich beträgt ca. 81.000 Kilometer und wird von hochqualifiziertem Fachpersonal – von ca. 3.000 Wassermeistern (m/w/d) – gewartet und erneuert.
Der Energiebedarf der Trinkwasserversorgung ist (EEE-Studie 2024) sehr gering, lediglich 0,16 % des gesamten österreichischen Strombedarfs wird für die Trinkwasserversorgung eingesetzt. „Dies vor allem, weil ein hoher Grad an Eigenstromerzeugung durch Trinkwasserkraftwerke und Photovoltaikanlagen besteht“, so der Sprecher der Wasserversorger“, ÖVGW-Präsident Nöstlinger.
Die Österreichischen Trinkwasserversorger haben die Ausnahmesituation hinsichtlich Trockenheit und Dürre in den vergangenen Jahren hervorragend bewältigt – die Versorgung mit durchschnittlich 130 Liter qualitativ hochwertigem Trinkwasser pro Person konnte immer aufrechterhalten werden“, sagt ÖVGW-Präsident Nöstlinger.
Eine neue Studie aus 2024 (WAVE) zeigt, dass es keine signifikante Zunahme des täglichen Wasserbedarfes mit 130 Liter Trinkwasser täglich pro Kopf in Haushalten gibt (trotz Trend zum Homeoffice).

Österreichs Trinkwasserversorger: 24 Stunden täglich im Einsatz

Dass Trinkwasser einen hohen Stellenwert in der Bevölkerung hat, kann auch Sandra Akranidis-Knotzer, stellvertretende Direktorin des Wasserleitungsverbandes der Triestingtal- und Südbahngemeinden, bestätigen. „Wir hören oft von Kundinnen und Kunden wie gut doch unser österreichisches Trinkwasser ist. Jedoch ist vielen nicht bewusst, welche umfangreichen Leistungen notwendig sind 24 Stunden, sieben Tage die Woche, der Bevölkerung qualitativ hochwertiges Trinkwasser zur Verfügung stellen zu können".
Die Wassermeisterinnen und Wassermeister kennen ihre Anlage sehr gut. Die Rohrnetze sind vergleichbar mit dem Blutkreislauf eines Körpers. Im Fall des Falles wissen die Wassermeisterinnen und Wassermeister wann, wo und wie sie eingreifen müssen, damit das Trinkwasser läuft. Viele Prozesse in der Trinkwasserversorgung sind bereits digitalisiert, aber es ist wichtig, dass der Mensch die Letztentscheidung trifft. In Krisenfällen ist es sehr wichtig ausreichend Personalkapazitäten mit qualifiziertem Wissen zu haben, um die Anlagen auch per Hand steuern zu können“, erklärt Sandra Akranidis-Knotzer. Und weiter: „Wassermeisterin oder Wassermeister zu sein ist nicht bloß ein Job. Es ist eine hochqualifizierte Tätigkeit mit Sinn und Nachhaltigkeit und zum Wohle der Bevölkerung. Der Erfolg dieser engagierten Arbeit ist das Vertrauen der Bevölkerung. Die Bevölkerung vertraut ihren Wassermeisterinnen und Wassermeistern, dass zu jeder Zeit bestes Trinkwasser aus den Leitungen kommt“.
Wassermeister
(m/w/d) werden in speziellen Kursen seitens der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) geschult. Die ÖVGW ist auch die einzige, unabhängige und freiwillige Interessensvertretung für die österreichischen Trinkwasserversorger.