Zukunftsprojekte werden vorangetrieben : Jahresbilanz von Bosch in Österreich

Im Bild v.l.n.r.: Helmut Weinwurm (Bosch Oesterreich-Chef); Agnes Mazzei (Leiterin Unternehmenskommunikation Bosch Oesterreich); Peter Kalt (Engineering-Abteilungsleiter Bosch Oesterreich); Peter Schröckelsberger (Personalleiter Bosch Oesterreich)

Informierten über die Bosch-Gruppe in Österreich (v. l.): Helmut Weinwurm (Bosch Österreich-Chef); Agnes Mazzei (Leiterin Unternehmenskommunikation Bosch Österreich); Peter Kalt (Engineering-Abteilungsleiter Bosch Österreich); Peter Schröckelsberger (Personalleiter Bosch Österreich).

- © Robert Bosch AG/APA-Fotoservice/Juhasz

Ende Mai 2025 legte die Robert Bosch AG in Österreich (Bosch) bei einer Presskonferenz Bilanz zum Vorjahr. Mit 1,25 Milliarden Euro erzielte das Technologie- und Dienstleistungsunternehmen 2024 um 9,4 % weniger Umsatz auf dem österreichischen Markt als im Jahr davor. „Der weltweit rückläufige Automobilmarkt sowie erhebliche Marktschwächen in manchen Branchen haben sich auch auf Bosch in Österreich ausgewirkt“, so Helmut Weinwurm, Vorstandsvorsitzender der Robert Bosch AG und Repräsentant der Bosch-Gruppe in Österreich. Bosch beschäftigt im Berichtszeitraum in Österreich 3.366 Mitarbeitende.
Die Entwicklung der einzelnen Bosch Bereiche gibt auch bis zu einem gewissen Grad Aufschluss darüber, wie es in einigen Wirtschaftssegmenten in Österreich lief.

Umsatzentwicklung 2024 nach Unternehmensbereichen

Der Unternehmensbereich Mobility von Bosch in Österreich ist im Geschäftsjahr 2024 aufgrund der rückläufigen Fahrzeugproduktion hinter dem Vorjahr geblieben. Eine Ausnahme bildet das Aftermarket-Geschäft (Ersatzteile, Diagnose- und Werkstatttechnik) mit einem Umsatzplus. 
Auch Einspritzsysteme für Großmotoren aus dem Halleiner Bosch-Werk fanden 2024 vor allem aufgrund der steigenden Nachfrage nach Stromaggregaten für Datenzentren sehr starken Absatz
Im Unternehmensbereich Industrial Technology verzeichnete Bosch 2024 in Österreich einen erheblichen Umsatzrückgang. Der allgemeine rückläufige Trend im Maschinenbau zog sich durch das gesamte Geschäftsjahr 2024.
Im Unternehmensbereich Consumer Goods erreichte Bosch in Österreich ein Umsatzplus 
Auch der Unternehmensbereich Energy and Building Technology konnte 2024 seinen Umsatz beträchtlich steigern. Mit den Marken Bosch und Buderus konnte der Bereich Home Comfort (Wärmepumpen, Hybridlösungen, Brennwerttechnik, Klimatisierungssysteme,…) seine Marktposition in Österreich gut behaupten und laut Unternehmen erneut Marktanteile gewinnen
Das Geschäft mit Industriekesseln, die im Bosch-Werk in Bischofshofen gefertigt werden, entwickelte sich nach einem leichten Nachfragerückgang zur Jahresmitte vor allem im vierten Quartal ebenfalls positiv.

Grafiken mit Fakten und Zahlen zu Bosch in Österreich (und der Bosch-Gruppe weltweit)
Fakten und Zahlen zur Bosch-Gruppe in Österreich (und der Bosch-Gruppe weltweit). - © Robert Bosch AG

Und 2025?

Für das laufende Geschäftsjahr 2025 stellt sich Bosch in Österreich auf ein anspruchsvolles Umfeld mit hohen Unsicherheiten ein – auch was die Folgen zusätzlicher Zölle und möglicher Infrastrukturpakete betrifft. „Zu Jahresbeginn zeichnete sich eine leichte Verbesserungstendenz der Konjunktur in Österreich ab. Seit März werden die wirtschaftlichen Aussichten durch gestiegene Verunsicherung gedämpft. Mit konjunkturellem Rückenwind ist wohl erst 2026 zu rechnen“, sagte Weinwurm. Für das Gesamtjahr 2025 machte das Unternehmen in Österreich angesichts der vielen Unsicherheiten keine Prognose.
Bei der weltweit agierenden Bosch-Gruppe will man weiter an Kosten und Strukturen arbeiten und sich auf gewinnbringende Geschäftsfelder konzentrieren. Der Konzern will Wachstum vor allem über Innovationen, die Erschließung dieser zusätzlichen Märkte, durch Unternehmenszukäufe sowie über Partnerschaften erreichen. Zu Wachstumsimpulsen soll u.a. auch die Zusammenarbeit mit Start-ups führen. Die Bosch-Gruppe kündigte dazu auch einen neuen Fonds für Wagniskapital an: 250 Millionen Euro stellt Bosch Ventures bereit. Im Bereich der Energie- und Gebäudetechnik erwartet Bosch mit der geplanten Übernahme des HVAC-Geschäfts von Johnson Controls und Hitachi (HLK berichtet hier darüber) deutliches Wachstum. Der Vollzug der Übernahme soll im Verlauf des Jahres 2025 erfolgen.

Zukunftstechnologien in Wachstumsfeldern mitgestalten

Österreich hat sich innerhalb der Bosch-Gruppe als wichtiger F&E-Standort etabliert“, betont Weinwurm. Rund 200 Mio. Euro oder rund 16 % vom Umsatz flossen im Berichtsjahr bei Bosch in Österreich in Forschung und Entwicklung. Mit Investitionen in Höhe von 32 Mio. Euro hat das Unternehmen im Jahr 2024 in Österreich um 44 % mehr ausgegeben als im Jahr davor. Investiert wurde beispielsweise in die Methanol-Infrastruktur am Halleiner Fertigungsstandort und in den Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur am Linzer Engineering-Center. „Wir treiben in Österreich erfolgreich Innovationen voran und gestalten Zukunftstechnologien in Wachstumsfeldern wie Wasserstoff und Elektrifizierung mit“, erklärt Bosch-Manager Helmut Weinwurm.
So werden bei Bosch in Österreich vielfältige Wasserstoff-Lösungen für den weltweiten Einsatz entwickelt – von Elektrolyse-Stacks, dem zentralen Element bei der Wasserstoff-Herstellung, bis zu einer neuen Generation von Großmotoren-Einspritzsystemen für alternative Kraftstoffe wie Methanol. Darüber hinaus setzt das Unternehmen in Österreich verschiedene Engineering-Projekte im Bereich der Mobilitätstechnik um.

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