Klimaschutz-Ausbildung in Österreich : Hot Spot für qualifizierte Fachkräfte in NÖ

Eroeffnung des 1. europaeischen Klimaschutz-Ausbildungszentrums, mit Susanne Rosenkranz, , Franz Goed, Bundesminister Martin Kocher, NÖ Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Markus Wieser, Christian Farthofer, Sandra Kern, Martin Swoboda.

Eröffneten das europaweit erste Klimaschutz-Ausbildungszentrum (v. l.): LR Susanne Rosenkranz, Franz Göd/ Bgm. Sigmundsherberg, Bundesminister Martin Kocher, NÖ Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, AK NÖ-Präs. Markus Wieser, bfi-Vorstandsvorsitzender Christian Farthofer, AMS NÖ-Chefin Sandra Kern, Martin Swoboda/ Leiter des BBZ Waldviertel.

- © photonews.at/Georges Schneider

In etwas mehr als einem Jahr Bauzeit wurde das 1. europäische Klimaschutz-Ausbildungszentrum in Sigmundsherberg/ Bezirk Horn im Waldviertel in Niederösterreich (Ende 2023) fertiggestellt - am 12. April 2024 erfolgte die feierliche Eröffnung mit vielen Vertretern (m/w/d) aus Wirtschaft, Sozialpartnerschaft und Politik.

Fachkräfte für Green Jobs

Das neue Klimaschutz-Ausbildungszentrum wurde vom Arbeitsmarktservice Niederösterreich (AMS NÖ), das die Errichtungskosten in der Höhe von 6,4 Mio. Euro getragen hat, und dem Berufsförderungsinstitut (bfi) NÖ initiiert. Hier werden Ausbildungsmöglichkeiten für Jobsuchende sowie für Kooperationspartner aus der Wirtschaft angeboten. Am Standort Sigmundsherberg bildet das bfi Niederösterreich im Beruflichen Bildungszentrum Waldviertel schon lange Facharbeiter aus. Im nun renovierten und ausgebauten Gebäude sollen im neuen Klimaschutz-Ausbildungszentrum vor allem top-qualifizierte Fachkräfte fit gemacht werden, die in den Wachstumssektoren Technik und Energiewende dringend benötigt werden.

Vor allem sind in der Wirtschaft Elektro-, Kälteanlagen-, Metall-, Installations- und Gebäudetechniker (m/w/d) gefragt wie gesucht und können in Sigmundsherberg mit Lehrabschluss ausgebildet werden. Zusätzliche Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich erneuerbaren Energien sollen das Angebot ergänzen.

Den Hintergrund für die neue „Ausbildungsschmiede“ erklärt AMS NÖ-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern bei der Eröffnung: „Die Nachfrage nach Arbeitskräften in klimarelevanten Berufen ist österreichweit in den letzten fünf Jahren um 38 Prozent und in NÖ sogar um 68 Prozent gestiegen und wird nicht abreißen. Es ergeben sich also für Jobsuchende, junge Menschen und vor allem für Frauen vielfältige Chancen für einen beruflichen Neu-Anfang. In Kooperation mit dem bfi NÖ haben wir mit dem Klimaschutz-Ausbildungszentrum einen Hot Spot für zukunftsweisende Qualifizierung für beide Seiten, Jobsuchende wie Betriebe, geschaffen.“

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Klimaschutz-Kompetenzzentrum

Österreichweit sind beim AMS rund 12.300 klimarelevante offene Stellen gemeldet - das Klimaschutz-Ausbildungszentrum wird einen wichtigen Beitrag leisten, um den Bedarf an gut ausgebildeten Fachkräften besser decken zu können“, erklärte Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher u. a. bei der Eröffnung.

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Europas erstes Ausbildungszentrum für Klimaschutz trägt entscheidend dazu bei, die dringend von der Wirtschaft benötigten Fachkräfte optimal auszubilden. Hier werden nicht nur zusätzliche Expertinnen und Experten für Elektromobilität, Energieeffizienz und erneuerbare Energien ausgebildet, sondern es dient auch als zentraler Anlaufpunkt für Interessierte, die sich für die Themen Klimaschutz und erneuerbare Energien interessieren“. Laut Mikl-Leitner werden hier jährlich rund 400 bis 600 Menschen qualifizierte Ausbildungen erhalten.

Markus Wieser, Präsident der AK NÖ und ÖGB NÖ-Vorsitzender: „Wir haben mit dem 1. Klimaschutz-Ausbildungszentrum in Europa einen Meilenstein in der Frage der Versorgungssicherheit realisiert. Am Standort Sigmundsherberg werden moderne Maßstäbe in der Qualifizierung in den Bereichen Alternativenergie, Ökologie oder Energieeffizienz umgesetzt. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer profitieren von qualitativen und anerkannten Ausbildungen, ganz im Sinne von hochwertigen Arbeitsplätzen und guten Einkommen. Mit dem zusätzlichen Klima-Infopoint und der Zusammenarbeit mit Energieversorgern, Fachverbänden und der Wissenschaft haben wir ein Kompetenzzentrum für alle Fragen zum Thema Klimaschutz geschaffen.“

Christian Farthofer, Vorstandsvorsitzender des bfi NÖ: „Seit fast 50 Jahren bilden wir hier am Standort Sigmundsherberg als bfi Niederösterreich Facharbeiter aus und weiter. Wie damals sind wir auch heute Vorreiter und zeigen, dass wir rasch, flexibel und innovativ auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes reagieren. Eine lange und sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem AMS Niederösterreich findet mit diesem Projekt einen weiteren Höhepunkt. Aus der Notwendigkeit einer großen Adaptierungsmaßnahme wurde dies ein Vorzeigeprojekt für die Berufsqualifizierung der Zukunft. Die Investition hat auch für das Waldviertel und die Region eine ganz besondere Bedeutung.“

>>> Wie wichtig den Österreicherinnen und Österreichern Ausbildungsmöglichkeiten in Richtung Green Jobs sind, lesen Sie hier.