Wo es laut ALDIS/BLIDS häufig einschlägt : Die Blitz-Hotspots in Österreich

Beim Einschlagspunkt eines Blitzes kann ein Strom von mehreren 100.000 A auftreten; im hell aufleuchtenden Blitzkanal können Temperaturen von rund 30.000° K entstehen!
- © HLK/ E. HerrmannEin Blitzeinschlag kann unangenehme Folgen und eine breite Palette von Schäden verursachen - vom Brand, über ein kaputtes Dach bis hin zur Zerstörung von Elektrogeräten reicht die Palette. Auch ein Blitz, der in der Nähe eines Gebäudes einschlägt, kann durch Überspannung irreparable Schäden an der Elektronik (z. B. Heizung, PC, Fernseher) verursachen. Schützen kann man sich u. a. durch Blitzableiter (draußen am Gebäude) sowie durch Blitzstrom- und Überspannungs-Ableiter (im Elektroverteiler-Schrank). Die ÖVE/ÖNORM EN 62305 liefert ein Gesamtkonzept zum Blitzschutz.
Aber wie oft und wo schlagen Blitze in Österreich ein?
Blitz-Hotspot: Bezirk Voitsberg und Steiermark
Der aktuelle Blitz-Atlas 2024 von ALDIS/ BLIDS liefert interessante Antworten zum Blitz-Geschehen in Österreich (und anderen Ländern: CH, D, F, NL).Insgesamt registrierte der Blitz-Informationsdienst ALDIS/ BLIDS im Jahr 2024 über 100.000 Erdblitze in Österreich, das waren um 35 % mehr als im Jahr davor.
Mit 2,52 Blitzeinschlägen pro Quadratkilometer und Jahr liegt der Bezirk Voitsberg an erster Stelle bei der Blitzdichte, gefolgt von Bruck-Mürzzuschlag (2,26) und Krems an der Donau (Stadt) (2,11).
Die geringste Blitzdichte ermittelte der Blitz-Informationsdienst in den Bezirken Steyr (Stadt) mit 0,26 Blitzereignissen pro Quadratkilometer und Jahr sowie in Perg (0,33) und Feldkirch (0,42).
Die meisten Erdblitze – also Wolke-Erde-Blitzschläge – registrierte ALDIS/ BLIDS im Jahr 2024 im Bundesland Steiermark – mit fast 27.000 Einschlägen waren das 27 % aller gemessenen Ereignisse in Österreich. Auf den weiteren Plätzen folgen 2024 die Bundesländer Niederösterreich (21.713), Tirol (12.243), Oberösterreich (11.179), Kärnten (11.140), Salzburg (9.013), Burgenland (6.197), Vorarlberg (1.499) und Wien (455).

Exakte Blitzdaten für ganz Europa
Auf Basis der Aufzeichnungen von rund 170 Messstationen in Europa versorgen ALDIS (Austrian Lightning Detection and Information System) und BLIDS (BLitz Informations DienSt) ihre Kunden mit aktuellen Blitzdaten. Dass diese Daten exakt und zuverlässig sind, zeigen Untersuchungen von Forschern (m/w/d) der TU Graz während der letzten 10 Jahre: Die Messungen haben für das Blitzortungssystem eine Ortungseffizienz von über 95 % bei einer Ortungsgenauigkeit von unter 100 Metern ergeben.
ALDIS ist ein Gemeinschaftsprojekt des OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik und der APG Austrian Power Grid AG zur Blitz-Ortung und -Dokumentation im zentraleuropäischen Raum. ALDIS liefert exakte Blitzdaten an Wetterdienste, Energieversorgungsunternehmen, Versicherungen und Sachverständige und ist darüber hinaus weltweit anerkannte Blitzforschungsstelle.
Nach der Übernahme von BLIDS durch ALDIS verfügt ALDIS/ BLIDS nunmehr über Sensoren in den Ländern Deutschland, Niederlande, Frankreich, Schweiz, England, Irland, Tschechien, Slowakei und Ungarn.
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