Pariser Klimaabkommen : Warum erneuerbare Energie bis 2050 den dreifachen Anteil der Stromproduktion ausmachen muss

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Rund 2.200 Gigawatt Stromkapazität aus erneuerbarer Energie gibt es derzeit Weltweit. Von 2016 auf 2017 wurden die Kapazitäten um neun Prozent angehoben. Über die Hälfte des Zuwachses der Erneuerbaren geschieht durch die Errichtung von Photovoltaikanlagen. Und trotzdem geht der Ausbau viel zu langsam voran. Sechsmal so schnell müsste der Ausbau der erneuerbaren Energie vorangetrieben werden, damit die Ziele des Pariser Klimaabkommens eingehalten werden können. Zu diesem Ergebnis kommt der Report Global Energy Transformation: A Roadmap to 2050 der International Renewable Energy Agency IRENA.

CO2 Emissionen stark senken

Der Entwurf zeigt, wie mit einem zügigen Ausbau der Erneuerbaren und der Investition in mehr Energieeffizienz bis 2050 nahezu 90 Prozent der erforderlichen energiebedingten CO2-Emissionssenkungen erreicht werden können. Die Realität sieht jedoch ganz anders aus: Mit den aktuellen Energiestrategien der Mitgliedsstaaten wird das CO2-Budget in weniger als 20 Jahren erschöpft sein.

Wird der anthropogene CO2-Ausstoß nicht schnellstmöglich reduziert, wird der kritische Punkt des Kohlenstoffbudgets bereits 2037 erreicht werden und die globale Erwärmung auf bis zu drei Grad Celsius ansteigen. Bis 2050 würden insgesamt 1.230 Gigatonnen CO2 ausgestoßen werden. Mit dem Szenario der Roadmap der IRENA würden bis 2050 lediglich 760 Gigatonnen CO2 ausgestoßen werden und die globale Erwärmung würde sich unter zwei Grad Celsius halten. Laut IRENA ist es sowohl technisch, als auch ökonomisch realistisch, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. Das globale Energiesystem, welches bisher zum größten Teil auf fossilen Brennstoffen aufgebaut ist, muss sich dafür jedoch drastisch verändern.

Erneuerbare Energie muss schnell wachsen

Erneuerbare Energie müsste ihren globalen Anteil bis 2050 von aktuell 18 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs auf rund zwei Drittel erhöhen. Das bedeutet gleichzeitig, dass der Anteil erneuerbarer Energieträger bis 2050 von 25 Prozent auf 85 Prozent angehoben werden müsste. Zusätzlich müsste der Energieverbrauch weltweit signifikant reduziert werden: Die Energieintensität der Weltwirtschaft muss um etwa zwei Drittel zurückgehen und den Energiebedarf im Jahr 2050 auf etwas unter das Niveau von 2015 senken. Intelligentes Energiemanagement sowie erhöhte Energieeffizienz sollen das, trotz starkem Bevölkerungswachstum, möglich machen.

https://youtu.be/gyfD20PuFo0

Befürworter der Kohle- und Erdölindustrie argumentieren häufig mit den verloren gehenden Arbeitsplätzen in den eigenen Sektoren, wenn Strom nur noch aus erneuerbaren Quellen gewonnen werden soll. Dem widerspricht die zwischenstaatliche Organisation IRENA. Elf Millionen neue Jobs sollen mit dem Ausbau der Erneuerbaren errichtet werden. Mit einem steten Abbau der Arbeitsplätze in der fossilen Energieerzeugung müsse die Errichtung neuer Arbeitsplätze innerhalb der erneuerbaren Energie einhergehen, so der Report. Bis 2050 könnten alleine in den Erneuerbaren 19 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Hinzu kommen Arbeitsplätze im Bereich der Energieeffizienz und der Netzverbesserung. Momentan arbeiten rund 40,5 Millionen Personen im Sektor Energie. Bis 2050 soll diese Zahl auf 76,5 Millionen ansteigen.

Aktuell beraten sich im polnischen Katowice die 196 Mitgliedsstaaten der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen UNFCCC zu notwendigen Maßnahmen im Bereich der erneuerbaren Energie. Im Zentrum der Klimakonferenz COP24 stehen außerdem die Reduktion des CO2-Ausstoßes und der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern. Bis 14. Dezember wollen die Staaten Probleme diskutieren und neue Lösungen definieren. Die Roadmap von IRENA kann dafür zielweisend fungieren.

https://youtu.be/KBNP6bKXWeY