Klimakältetag 2017 : „Vernetzte Planung ist das Erfolgskriterium bei der Zertifizierung“

HLK: Worauf ist bei der Zertifizierung von Gebäuden zu achten?

Johannes Fechner: Zuerst geht es um die Auswahl des geeigneten Systems: klimaaktiv, ÖGNB, ÖGNB, BREEAM, LEED sowie die EU sind in Österreich vertreten. Die Systeme unterscheiden sich auf Grund ihrer Herkunft in den Anforderungen, der Gewichtung der Kriterien und nicht zuletzt in ihren Kosten deutlich.

HLK: Gibt es hier einen speziellen Ablauf und einen Kriterienkatalog?

Fechner: Ja, die Abläufe sind jeweils klar geregelt, wobei Konsulenten meist eine wesentliche Rolle spielen. "Klimaaktiv" hingegen sieht eine Eigendeklaration vor, alle Kriterienkataloge und Tools sind frei verfügbar.

Wie macht man alles richtig?

Die beste Voraussetzung ist, möglichst frühzeitig die Informationen über die Gebäudestandards einzuholen und die Entscheidungen rechtzeitig zu treffen.

Gibt es einen besonders wichtigen Tipp von Ihnen?

Integrale, vernetzte Planung! Das Zusammenspiel des architektonischen Entwurfs mit den speziellen Anforderungen der jeweiligen Kriterien der Zertifizierungssysteme ist von Beginn an das Erfolgskriterium.

Welche Rolle spielt die Klimatechnik dabei?

Eine ganz wesentliche. Hier geht es um Energieeinsatz und Komfortkriterien. Gerade die Klimatechnik ist ein Beispiel für die Wichtigkeit der frühzeitigen Abstimmung von Entwurf, Bau- und Haustechnik.

HLK: Was wird die Zukunft im Bereich Nachhaltigkeit bringen?

Die gesamtheitliche Optimierung ist unumgänglich, der Lebenszyklus wird an Bedeutung gewinnen. Öl und Gas sind durch Erneuerbare zu ersetzen, damit werden „netzdienliche“ Gebäude, die Energie nicht nur erzeugen sondern auch speichern, interessant.

Johannes Fechner, Geschäftsführender Gesellschafter 17&4 Organisationsberatung GmbH, referiert beim Klimakältetage von HLK am 28. September in der Eventpyramide Vösendorf über erfolgreiche Gebäudezertifizierung. Einige Tickets für die Konferenz sind online noch verfügbar.