FRIERT EUCH NICHT : Sonderausstellung im Heizungsmuseum zeigt Kälte-Aspekte

© HLK/Herrmann

Zur Eröffnung der neuen Sonderschau „Friert euch nicht. Eine Reise unter Null“ am 29. September 2017 ließen sich die Verantwortlichen des Museums der Heizkultur (Brennpunkt) etwas Besonderes einfallen: Der Extremschwimmer Josef Köberl stellte in einer mit Eis befüllten Badewanne seine Kälteunempfindlichkeit unter Beweis. Rund 10 Minuten harrte der gebürtige Ausseer aus Wien-Floridsdorfer im 0,2° C kalten Wasser aus, ehe er unter Applaus der zahlreich erschienenen Gäste der Wanne bibbernd wieder entstieg. Zum Thema passte die Aktion bestens, denn die Sonderausstellung dreht sich um die vielen Facetten der Kälte.

Die Ausstellung im Überblick

Kälte, so lehrt die Physik, gibt es eigentlich gar nicht – es handelt sich vielmehr um die Abwesenheit von Wärme. Aber die „negative Wärme“ (Kälte) ist ein wichtiger Teil des Lebens und der Technik. Die „Reise unter Null“ im Heizungsmuseum nimmt ihren Ausgang bei der Körpertemperatur des Menschen. Schrittweise geht es in der Ausstellung in immer tiefere Temperaturen. Man begegnet Eistänzerinnen, für die das Gefrorene ihre Bühne bedeutet, und Abenteurern, die den Weg zu den Polen suchen, und erfährt einiges über Forschende, die sich mit dem Schmelzen der Eisgletscher als Zeichen der Klimaerwärmung befassen.

Eis beflügelt immer auch die Phantasie der Wissenschaftler und Wissenschafter: Noch im 18. Jahrhundert war etwa der Franzose Antoine Laurent de Lavoisier davon überzeugt, dass die Wärme ein eigener Stoff wäre. Eis und Kälte inspirierten um 1900 den österreichischen Ingenieur Hanns Hörbiger zu einer merkwürdigen Theorie, wonach das gesamte Weltall, außer der Erde, überwiegend aus Eis und Metall bestünde.

Für weitumspannende Phantasien sorgt auch die sogenannte Kryotechnik, die sich im Temperaturbereich von unter -150° C bewegt. Mit ihr ist es möglich, tiefgefrorene Embryonen aufzutauen und in die Gebärmutter einzupflanzen.

Nach dem Erreichen des absoluten Nullpunkts von -273° C führt die Ausstellung wieder in wärmere Gefilde und untersucht Hilfsmittel, mit denen künstliche Kälte erzeugt wird, wie Kühlhäuser und Eisschränke. Außerdem wird gezeigt, wie man energieschonend Häuser und ganze Städte in Zukunft kühlen könnte. Zum Abschluss der Reise gibt es eine Visite bei jenen Eisexperten, die ein besonders begehrtes Gefrorenes herstellen: das Speiseeis.

Anhand von Experimenten können die Besucher des Heizungsmuseums die unterschiedlichen Formen von Kälte auch am eigenen Körper erleben.

Prominenz eröffnete

Die Ausstellung wurde von Wiens Wohnbaustadtrat Michael Ludwig, Klaus Zimmel (Leiter der MA 34), Museumsleiter Reinhard Indrak sowie von Gerhard Glinzerer (Präsident des Fördervereins „Brennpunkt – Museum der Heizkultur Wien“; geschäftsführenden Gesellschafter der HERZ Gruppe) feierlich eröffnet.

Zur Eröffnung waren viele weitere Persönlichkeiten gekommen, vor allem natürlich auch seitens der Sponsoren: BDO Austria GmbH, Wirtschaftsprüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft ERGE Beranek GmbH., Fachverband Maschinen & Metallwaren Industrie/Verband Zentralheizungs- und Lüftungsbau, Frauenthal Service, HERZ Armaturen, Hirsch Servo, Kelag, Hans Lohr GesmbH, Reflex Winkelmann, SHT Haustechnik, Synthos, UniCredit Bank Austria trugen maßgeblich zur Realisierung der neuen Sonderausstellung bei.

Besuchsdaten

Das barrierefrei gestaltete Museum befindet sich in 1120 Wien, Malfattigasse 4, und ist leicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln (U4, U6 - Station Längenfeldgasse) zu erreichen.

Die Sonderausstellung „Friert euch nicht“ läuft bis einschließlich 30. Mai 2018 (Öffnungszeiten Oktober bis Mai: Montag bis Mittwoch 9-12 und 13-16 Uhr; Sonntag 10-16 Uhr; Führungen: jeweils 10:30 und 13.30 Uhr. Gruppen ab zehn Personen – nach persönlicher Vereinbarung – auch außerhalb der Öffnungszeiten). Hier gehts zur Museumswebsite.