Windkraftausbau : Österreich ist nicht mehr unter den Top 10 Windkraftausbau-Ländern in Europa

Der Windkraftausbau in Europa stockt, beklagt die heimische IG Windkraft. Österreich fiel 2019 weiter zurück und war nicht einmal mehr in den Top 10. Bei der installierten Leistung liegt Österreich nun auf dem 14. Platz, beim Ausbau auf Rang 11. Heuer dürften hierzulande netto nur mehr neun Windräder errichtet werden, so die Interessenvertretung.
13.200 Megawatt Windkraftleistung wurde 2019 in der EU neu errichtet, davon 11.700 Megawatt an Land. "Damit konnte gerade einmal die Höhe des Windkraftausbaus an Land aus dem Jahr 2012 erreicht werden", rechnete die IG Windkraft am Montag in einer Aussendung vor. Die gesamte Windkraftleistung in der Union beträgt nunmehr 192.231 Megawatt, davon entfallen 89 Prozent auf Windräder am Land. In Österreich kamen 2019 rund 152 Megawatt dazu, die installierte Leistung beläuft sich auf 3.159 Megawatt.
Fünf Länder installierten drei Viertel der Leistung
2019 konzentrierte sich der Ausbau von Windkraft erneut auf wenige Länder. Drei Viertel der neu hinzugekommenen Leistung wurden in lediglich fünf Ländern installiert. Die meisten Windräder wurden in Großbritannien aufgestellt, gefolgt von Spanien, Deutschland, Schweden und Frankreich. Bei der installierten Leistung hatte Ende 2019 Deutschland mit mehr als 61.000 Megawatt die Nase vorn, obwohl der Ausbau von 2017 auf 2019 um 80 Prozent eingebrochen ist. Es folgten mit großem Abstand Spanien mit knapp 26.000 Megawatt, Großbritannien mit rund 23.500 Megawatt und Frankreich mit fast 17.000 Megawatt.
"Europa installiert einfach nicht genug Windparks, um die EU-Ziele zu erreichen", so WindEurope-Geschäftsführer Giles Dickson. "Klimaneutralität und der New Green Deal benötigt jährlich einen doppelt so hohen Windkraftausbau wie heuer." 2019 betrug der Windkraftanteil am Stromverbrauch in der EU 15 Prozent, in Österreich waren es 13 Prozent. Einzelne Länder leben weit mehr vom Wind: Dänemark etwa hat einen Windstromanteil von 48 Prozent, Irland 33 Prozent und Portugal 27 Prozent. (APA/Red)