Dezentrale Lüftungssysteme für Einzelräume : Frische Luft ohne Wärmeverlust und Rohrverlegung

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Es steht außer Frage: Gute Luft im Innenraum ist wichtig. Die meisten Menschen öffnen das Fenster, um für frische Luft zu sorgen. Das ist prinzipiell gut und wichtig, hat aber einen entscheidenden Nachteil: Auch die (teuer erzeugte) Wärmeenergie geht dadurch verloren. Und nicht immer ist das Fenster-Lüften ideal – Hitze, Kälte, Lärm, Staub, Pollen lassen grüßen. Abhilfe schaffen hier Lüftungsanlagen – sie bringen frische Luft ohne Einschränkung ins Innere.

Wer sich aber dazu entschließt, ein zentrales Lüftungssystem zu installieren, muss vor allem bei Altbausanierungen mit aufwendigen und langwierigen Montagearbeiten rechnen, da meist Rohrleitungen und/oder Kanäle verlegt werden müssen. Das braucht Zeit, Geld und Nerven.

Einfach installierbar: Einzelraum-Lüftungsanlagen

Anders verhält es sich mit dezentralen Lüftungslösungen. Diese werden als reine Abluft- oder kombinierte Zu- und Abluftsysteme mit und ohne Wärmerückgewinnung angeboten und sorgen so für den gewünschten Luftwechsel. Größter Vorteil: Sie sind mit relativ wenig Aufwand und Kosten montiert.

„Der größte Vorteil von dezentralen Anlagen ist, dass keine Rohrleitungen verlegt werden müssen“, erklärt Martin von Dall’Armi, Geschäftsführer von Blauberg Ventilatoren. „In den meisten Fällen ist es ausreichend, die Systeme fensternah an einer Außenwand zu montieren. Zusätzlich müssen in der Regel lediglich zwei Lüftungsrohre nach außen eingesetzt werden, die für die Frischluftzufuhr sowie für die Ableitung des Kondensates zuständig sind.“

Das trifft auch auf die Freshbox 100 zu, die Blauberg jüngst auf der bautec in Berlin Ende Februar vorstellte. Bei deren Entwicklung wurde auf eine besonders einfache Montage geachtet wurde. Damit eignet sich die neu entwickelte Einzelraumlüftungsanlage sowohl für die Installation in sanierten Altbauten als auch in neu errichteten Gebäuden. Ihr Einsatz ist dabei in Wohnungen und Gewerbebauten möglich.

Hoher Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 96 %

In den Freshbox-Geräten kommen nicht nur hocheffiziente, elektrisch kommutierte (EC)-Motoren zum Einsatz; zusätzlich wurde ein Gegenstromwärmetauscher verbaut, durch den ein Wärmerückgewinnungsgrad von bis zu 96 % erzielt wird. Dieser Wärmeübertrager hat sowohl im Sommer als auch im Winter große Vorteile: „Herrschen im Sommer draußen hohe Temperaturen, sollte eher verhindert werden, dass die warme Luft auch in die Wohnung gelangt. Deshalb wird die Wärme der Zuluft auf die Abluft übertragen, sodass nur kühle Luft in die Räume eintreten kann. So können Kosten für eine Klimaanlage niedrig gehalten werden“, erläutert von Dall’Armi.

In der kalten Jahreszeit funktioniert das System dagegen umgekehrt: Dann wärmt sich die kalte und frische Zuluft mithilfe der warmen Abluft auf. Die warme Zuluft wird anschließend in das Gebäude geführt und sorgt auf diese Weise dafür, dass kaum Heizwärme und damit Energie verloren gehen. Das Kondensat, das sich dabei bildet, wird in einer Auffangwanne gesammelt und über das Abluftrohr nach draußen geleitet. Da die beiden Radialventilatoren, die für die Weiterleitung der Zu- und Abluft zuständig sind, vollkommen getrennt voneinander arbeiten, werden Verschmutzungen, Gerüche und Keime nicht übertragen.

Einzelraumlüftungsanlage in vielen Varianten erhältlich

Die Anlage kann an jedes beliebige Klima angepasst werden. Herrschen besonders kühle Temperaturen, schützt die Freshbox E-100 den Wärmetauscher mit einer elektrischen Vorheizung vor Frost. Des Weiteren ist die Freshbox E1-100 mit einer elektrischen Nachheizung ausgestattet – damit kann die Temperatur der Zuluft bequem erhöht werden. Für den Betrieb bei sehr trockenem Raumklima eignet sich besonders gut die Freshbox 100 ERV mit einem Enthalpie-Gegenstromwärmetauscher, der für einen Feuchteausgleich zwischen Ab- und Zuluft sorgt. Das ist vor allem im Winter wichtig, wo die Außenluft sehr trocken ist. Im Innenraum sollten aber 40 bis 60 % relativer Feuchte herrschen, damit es angenehm bleibt.

Standardmäßig verfügen alle Modelle über einen F8-Panelfilter, der die Zuluft reinigt. Bei empfindlichen Bewohnern und Allergikern kann anstelle des F8-Filters auch ein H13-Filter verbaut werden. Die Abluft wird serienmäßig über einen G4-Panelfilter gesäubert.

Das Gehäuse der Freshbox besteht aus polymerbeschichtetem Stahl mit einer Acrylabdeckung; die Außenhaube ist in einer glänzenden Edelstahlvariante oder weiß lackiert erhältlich. Falls die Filter gereinigt oder die Anlage gewartet werden muss, kann die Abdeckung einfach abgenommen werden. Für die Wärmeisolierung und Schalldämmung sorgt eine 10 mm dicke synthetische Schaumkautschuk-Schicht. Dadurch kann die Lüftungsanlage sehr leise betrieben werden: Der Schalldruckpegel erreicht bei 3 m Abstand vom Gerät einen Wert von maximal 39 dB. Zusätzlich ist es möglich, die Einzelraumlüftungsanlage mit einem CO2-Sensor oder einem Feuchtesensor auszustatten. Gesteuert wird die Freshbox über ein Bedienfeld; zudem wird eine Fernbedienung mitgeliefert. So kann eine Lüftungsanlage bequem einen Raum mit einer Größe von bis zu 60 m2 mit frischer Luft versorgen. Wenn nötig, können auch mehrere Anlagen in einem einzigen Raum installiert werden.