Heizenergie : Ein Zero Emission Home in Deutschland produziert eigenen Strom
Ein ganz normales Haus – aber nur fast. Es verursacht nämlich null Emissionen, ohne dass die Bewohner dabei auf Komfort verzichten muss. Das ist das „Zero Emission Home“ des Westfälischen Heizungsanlagenanbieters Etherma.
Das Referenzprojekt des Unternehmens steht in Baden-Württemberg, wird durch elektrische Infrarotheizungen beheizt und produziert mehr Strom als es verbraucht. Das 221 Quadratmeter und drei Etagen große Haus wird von einer Familie bewohnt, der während der Planung die Nachhaltigkeit und Autarkie in der Energieversorgung wichtig war.
„Mit einem Zero Emission Home können wir aktiv zum Schutz unserer Umwelt beitragen und dabei gleichzeitig unsere eigenen Kosten senken“, sagt der Bauherr. „Ein effizientes und modernes Heizsystem ist dafür der Schlüssel.“ Moderne Gebäude haben einen vergleichsweise geringen Heizwärmebedarf, weshalb klassische Heizlösungen oft überdimensioniert sind.
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Auf Elektroheizungen wurde auch aufgrund der vielseitigen Einsatzart gesetzt. Sie können als Fußbodenheizung verlegt oder auch als Infrarotheizungen an Wand und Decke montiert werden. Die Investitionskosten sind gering, die Lebensdauer lang. Auch die Montage ist einfach.
„Ein aktiver Beitrag“
Während die Infrarotheizung im Zero Emission Home 7,2 Kilowatt Strom produziert, gibt es noch eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 9.9 kWp, ein Batteriespeichersystem mit 12 kW und eine Brauchwasser-Wärmepumpe mit einem Fassungsvermögen von 300 Litern. Zusätzliche Ausstattungsmerkmale sind eine Wohnraumlüftung und ein Energiemanagementsystem.
Im Nutzungsjahr 2019 zeichnete sich schon deutlich ab, dass der Stromverbrauch unter der Erzeugung lag. Die PV-Anlage produzierte hier 11.385 kWh an Strom, der Eigenverbrauch lag bei nur 5.202 kWh. Der Stromverbrauch für das gesamte Haus lag bei 10.903 kWh – davon entfielen 1.243 kWh auf die Brauchwasserpumpe, 3.707 kWh auf den Hausstrom und 5.953 kWh auf die Heizung. Nachdem der Bedarf für den Heizstrom azyklisch ist, wurde im Winter Ökostrom zugekauft. Im Sommer aber konnte Strom ins Netz eingespeist werden. Unterm Strich entstanden so monatliche Gesamtstromkosten von durchschnittlich 88 Euro.