Pumpspeicherkraftwerk : Diese Betonkugel speichert Windenergie

© Fraunhofer IWES

Drei Meter Durchmesser, 20 Tonnen schwer und mitten im Bodensee platziert: In 100 Metern Wassertiefe hat das Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES ein neuartiges Pumpspeicherkraftwerk in Form einer Betonkugel getestet. Das Speichersystem soll zukünftig im Meer installiert werden und die Energie von Offshore-Windanlagen aufnehmen und so lange lagern, bis sie benötigt wird.

Wind- und Wasserkraft erzeugen Energie

Für den Meeres-Speicher wird erst ein Hohlkörper auf dem Meeresboden installiert, der als Speicherbecken dient. Auf der Oberseite des Hohlkörpers befindet sich eine Öffnung, in die eine Pumpturbineneinheit integriert ist. Wird das Ventil geöffnet, strömt Wasser in die Kugel und treibt eine Turbine an, die dadurch Strom produziert. Das entspricht dem Entladen des Speichers. Soll der Speicher geladen werden, wird Wasser mittels Windenergie gegen den Druck der Wassersäule aus der Kugel herausgepumpt. Die Speicherkapazität steigt bei gleichem Volumen linear mit der Wassertiefe an.

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Das Modell im Bodensee im Maßstab 1:10 dient dabei als Testobjekt und soll zeigen, ob die Zwischenspeicherung von Strom in solchen Betonkugeln tatsächlich für Windparks geeignet ist. Ziel des Forschungsprojekts Stensea - Stored Energy in the Sea ist es, 80 bis 200 dieser Kugelspeicher in direkter Nähe zu einem Offshore-Windpark zu errichten. Vier Wochen lang wurde der Betonspeicher im Bodensee getestet und die Ergebnisse sind sehr erfreulich: Das Konzept funktioniert. Damit der Speicher aber auch wirtschaftlich wird, muss die Kugel deutlich größer werden und tiefer im Meer versenkt werden. Erst zwischen 600 und 800 Metern Tiefe ist das Konzept laut Forschern wirtschaftlich anwendbar.

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