Handelsblatt/ Alois Müller : CO2-neutrale Fabrik „Green Factory“ ausgezeichnet
Der Handelsblatt Energy Award wurde von einer hochkarätig besetzten Jury vergeben und im Rahmen einer digitalen Preisverleihung mit Livestream Mitte Februar 2021 aus Düsseldorf mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft übertragen.
Mit der Green Factory zeigt der Energie-Technologiepartner der Industrie auf, wie sich durch regenerative Energien, smarte Vernetzung und Demand Side Management CO2-neutral produzieren lässt. Für Alois Müller ist es die dritte große Auszeichnung innerhalb weniger Monate. Das Unternehmen hatte Ende des Vorjahres bereits den Bayerischen Energiepreis 2020 gewonnen, außerdem gilt die „Green Factory“ als Leitprojekt des Kompetenzzentrums Umwelt in Bayern (KUMAS).
Die Alois-Müller-Gruppe ist seit 1973 vom traditionellen Familienbetrieb zum mittelständischen inhabergeführten Unternehmen mit über 600 Mitarbeitern an zwölf Standorten gewachsen. Alois Müller ist Spezialist für Energie- und Gebäudetechnik (Heizung, Lüftung, Sanitär, Kälte, Elektro) sowie den industriellen Anlagenbau.
CO2-Neutralität durch regenerative Energien, smarte Vernetzung
Die Energie für die grüne Fabrik, ein 18.000 Quadratmeter großes und nahezu energieautarkes Produktions- und Bürogebäude, wird von einer Photovoltaikanlage bereitgestellt, mit der das Flachdach fast vollständig belegt ist.
Außerdem arbeitet dort ein Blockheizkraftwerk, das mit Ökogas betrieben wird und eine mit nachwachsenden Rohstoffen betriebene Pelletsheizung.
Unterschiedliche Speichermedien gleichen mögliche Schwankungen in der Erzeugung aus. Überschüssiger Solarstrom wird in einer Batterie gespeichert oder in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Mit dem selbst produzierten Strom betreibt die Alois-Müller-Gruppe zudem eine eigene E-Tankstelle am Standort, die betriebseigenen wie auch auf der benachbarten Autobahn durchreisenden Elektrofahrzeugen zur Verfügung steht. Damit die klimafreundlich erzeugte Energie bestmöglich genutzt wird, ist der gesamte Produktionsprozess auf die Stromerzeugung abgestimmt.
„Zu einem Zeitpunkt, an dem andere Unternehmen gerade erst anfangen, ihre Produktion auf eine CO2-freie Zukunft auszurichten, haben wir bereits vorgesorgt“, so Geschäftsführer
Andreas Müller. „Ideen für einen intelligenten und verantwortungsvollen Umgang mit Energie sind wichtiger denn je. Fridays for Future, Pariser Klimaabkommen oder eine mögliche CO2-Steuer in Deutschland – Nachhaltigkeit bleibt ein Topthema. Umso mehr freut es uns, dass unsere Green Factory durch den Handelsblatt Energy Award nun auch über die Grenzen Bayerns und Baden-Württembergs hinaus für positive Schlagzeilen sorgt.“
Das Konzept der Green Factory, also die Erzeugung von Solarstrom, das angewendete Demand Side Management, die praktizierte Sektorenkopplung und das interne intelligente Stromnetz, das so genannte Smart Grid, ist laut Müller für nahezu alle Unternehmen adaptierbar. Unternehmen, die sich davon selbst überzeugen wollen, können die Green Factory besichtigen. „Wir stellen bei Bedarf auch alle Komponenten mit den erforderlichen Kennzahlen vor“, so Müller weiter.