Coronakrise : Wien Energie: Coronakrise schadet Umsätzen

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Die Coronakrise wird auch an der Wien Energie nicht spurlos vorübergehen und eine "ordentliche Delle" bringen, so Geschäftsführer Michael Strebl. Der Stromverbrauch ist in der Spitze um rund ein Fünftel niedriger und auch mit Forderungsausfällen sei zu rechnen. Genaue Abschätzungen seien derzeit noch nicht möglich. Investiert werden heuer 200 Mio. Euro, auch um in der Krise gegenzusteuern und den Klimaschutz zu forcieren.

Vieles werde auch davon abhängen, wie das Hochfahren der Wirtschaft verlaufen werde. Das Geschäftsjahr 2019 sei sehr gut verlaufen, darauf könne man bauen. Im Vorjahr habe die Wien Energie ihr bestes Ergebnis erzielt. Der Vorsteuergewinn stieg um rund 43 Prozent auf 203 Millionen Euro. Die Coronakrise werde auch das Ergebnis beeinträchtigen, so Strebl am Donnerstag in einer virtuellen Pressekonferenz.

Auswirkungen auf Endkunden noch unklar

Beim Stromverbrauch habe man derzeit quasi einen permanenten Wochenendbetrieb. Der Verfall der Strompreise an den Großhandelsmärkten wird nach Einschätzung von Strebl nicht mehr lange dauern. Auswirkungen auf die Strom- und Gaspreise für Haushaltskunden ließen sich derzeit nicht abschätzen. Die Forderungsausfälle seien per Ende März höher gewesen, spannend werde es wohl Ende April/Mai. Sie könnten durchaus in Millionenhöhe steigen. Haushalts- und kleinen Firmenkunden werden Strom, Gas oder Wärme bei Zahlungsverzug laut einer Branchenvereinbarung vorerst bis Ende April nicht abgedreht.

Kurzarbeit gibt es bei der Wien Energie aktuell nicht. Strebl geht von einem weiter konstanten Beschäftigtenstand aus. Der Personalstand von Wien Energie lag im Vorjahr durchschnittlich bei 2.185 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, das ist ein Rückgang um 2,9 Prozent.

Unternehmen investiert weiterhin

Wichtig sei es, die Investitionen aufrechtzuerhalten, betonte Strebl. Zu den Investitionen betonte er, dass diese heuer etwas gegen die Coronakrise bringen würden und langfristig wichtig für den Klimaschutz seien. Für heuer sind rund 200 Mio. Euro geplant. In den nächsten fünf Jahren will die Wien Energie insgesamt 1,1 Milliarden Euro investieren. Davon soll mehr als eine halbe Milliarde in Klimaschutzprojekte fließen, 400 Millionen Euro in die Versorgungssicherheit. 150 Millionen Euro sind bis 2025 für die Bereiche Innovation und Digitalisierung vorgesehen.

Die Wien Energie setzt weiter auf Erneuerbare Energie und will die Solarstromerzeugung massiv ausbauen. Im Vorjahr sei so viel Photovoltaik ausgebaut worden wie in den vergangenen zehn Jahren zusammen. Aktuell sind mehr als 200 Solarkraftwerke in Betrieb, damit können 14.000 Haushalte mit Sonnenstrom versorgt werden.

Heuer sollen mehr als 20 Millionen Euro in den Photovoltaik-Ausbau fließen, 25 Megawatt (MW) zusätzlich installiert werden. Ende 2019 betrug die installierte Photovoltaik-Leistung 33 MW, Ende 2018 waren es 17 MW.

Im Vorjahr wurde die Erzeugung von Solarstrom um 23 Prozent gesteigert. Bei Windkraft gab es einen Zuwachs um 17 Prozent. Die Stromproduktion aus Wasserkraft erhöhte sich um neun Prozent. Im Vorjahr habe die Wien Energie mit mehr als 1.180 Gigawattstunden (GWh) Ökostrom knapp 470.000 Haushalte bzw. die halben Haushalte der Stadt Wien versorgt, so Geschäftsführer Karl Gruber. (apa/red)