Fernwärme : Wien beheimatet jetzt die stärkste Großwärmepumpe Mitteleuropas

© Wien Energie / Johannes Zinner

Wien Energie nahm nun die größte und leistungsstärkste Großwärmepumpe Mitteleuropas in Betrieb. Die Hochtemperatur-Großwärmepumpe wandelt bislang nicht nutzbare Abwärme der Kraftwerksanlagen in Simmering direkt in Fernwärme um. „Damit Wien auch in Zukunft die lebenswerteste Stadt der Welt bleibt, müssen wir die CO2-Emissionen weiter reduzieren. Ein großer Hebel liegt dabei im Sektor Wärme. Die neue Großwärmepumpe spart jedes Jahr 40.000 Tonnen CO2“, so Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke, bei der offiziellen Inbetriebnahme.

25.000 Haushalte werden versorgt

Rund 15 Millionen Euro hat Wien Energie in die Technologie investiert. Rund 25.000 Haushalte sollen durch die Großwärmepumpe nun mit CO2-freier Fernwärme versorgt werden. Josef Taucher, Energiesprecher der SPÖ Wien: „40 Prozent des Energieverbrauchs bei Haushalten und im Gewerbe fällt auf den Wärmesektor. Wenn wir klimafreundlich Wärme erzeugen wollen, dann müssen wir mit innovativen Lösungen ansetzen. Fernwärme ist heute bereits sehr umweltfreundlich –mit der Großwärmepumpe werden wir uns weiter verbessern.“

Als Wärmequelle wird bei der Großwärmepumpe in Simmering das Kühlwasser der Kraftwerksanlagen genutzt, in die die nicht mehr nutzbare Wärme aus den Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen abgeleitet wird. Zusätzlich kann auch die Umgebungswärme des in unmittelbarer Nähe liegenden Donaukanals als Wärmequelle verwendet werden.

Intelligentes Verteilsystem

Die Großwärmepumpe besteht aus zwei baugleichen Wärmepumpen mit jeweils einem in sich geschlossenen Kältemittelkreislauf. Dieses Kältemittel nimmt die Abwärme über einen Wärmetauscher auf und wird durch einen mit Strom betriebenem Kompressor verdichtet und erwärmt. Schließlich wird das Kältemittel wieder verflüssigt und die dabei entstehende Abwärme an das Fernwärmewasser abgegeben.Ab Temperaturen von 6 Grad Celsius kann mit Hilfe der Wärmepumpe Wärme von 95 Grad Celsius erzeugt werden. Weil auch das für die Wiener Fernwärme-Hauptleitungen noch eine eher geringe Temperatur ist, sorgt ein intelligentes Verteilsystem dafür, dass das Wasser optimal im Fernwärmenetz genutzt werden kann und dort eingesetzt wird, wo die erforderlichen Temperaturen niedriger sind.