NEUE ART NATURNAHEN BAUENS : Startschuss für das erste EinBaumHaus der Welt

Das EinBaumHaus besteht aus rein biologischen möglichst unbearbeiteten Materialien und nachwachsenden Rohstoffen. Dadurch bleibt es selbst ein Stück Natur. Der Prototyp des EinBaumHauses kann am 12. 19. und 26. Jänner 2016 (jeweils um 11 Uhr) in der Flughafenstraße 8 in Klagenfurt besichtigt werden. Hoteliers und Private sollten sich das nicht entgehen lassen.
© EinBaumHaus

Vier Jahre lang hat das ambitionierte Team um den Kärntner Architekten und Baukünstler DI (FH) Wolfgang Lackner auf eigene Kosten an einem Traum gearbeitet, der nun endlich Realität wird: das „EinBaumHaus“. Der erste Prototyp mit 75 m² wird in einer Halle gebaut und am 12., 19. und 26. Jänner 2016 (jeweils um 11 Uhr) in der Flughafenstraße 8 in Klagenfurt der Öffentlichkeit vorgestellt.

Vorbild für dieses Haus der besonderen Art könnte tatsächlich ein kleines Dorf in Gallien gewesen sein. Auch wer den Film „Der Herr der Ringe“ sah, fühlt sich beim Anblick des EinBaumHauses ins „Auenland“ der Hobbits versetzt. Von den Millionen Film-Fans würden sicher gerne viele in einem EinBaumHaus übernachten wollen.

Wer errichtet EinBaumHaus-Feriendorf?

Als eines von sechs Projekten gewann das EinBaumHaus die Ausschreibung „Leuchtturmprojekte im Tourismus 2015“ der Österreichischen Hotel- und Tourismusbank (ÖHT) bzw. des BMWFW. Mit bis zu 200.000 Euro Investitionsförderung kann der Hotelier, der das erste EinBaumHaus-Feriendorf baut, rechnen. Darüber hinaus bestätigt das wirtschaftliche Gutachten einer Münchner Hotelvermarktungs-Agentur die besondere Eignung des Konzepts zum Wohnen auf Zeit.

Naturnahes Wohn- und Ferienhaus

Das EinBaumHaus ist als Wohn- und Ferienhaus konzipiert und besteht fast ausschließlich aus rein biologischen Materialien – es bleibt so quasi selbst ein Stück Natur. Es wird versucht, so weit es geht, ohne Beton, Zement, Kunststoffe und energieintensiv hergestellte Baustoffe auszukommen. Dabei greift das Team auf alte Techniken und neueste, zu 100 % biologische und nachhaltig angebaute Baustoffe zurück. Die Wärmedämmung besteht aus Glasschaumschotter im Boden, Stroh in den Wänden und Schafwolle im Dach. Brandschutz wird durch Lehm- oder Kalk-Putz erreicht. In Summe kann damit Passivhaus-Standard erreicht werden.

Eine weitere Besonderheit ist das zweischalige Hebelstabwerk, eine Jahrtausende alte und fast vergessene Konstruktion, mit dem es erstmals möglich ist, den Innenraum aus statisch tragendem, naturbelassenem (nach Mondphasen geschlagenem) Eichen- und Weidenholz zu bauen. Das weit ausladende Hauptdach sorgt für Schutz vor Witterung und kann durch seine Balance enorme Schneelasten tragen.

Die Mindestlebensdauer eines EinBaumHauses beziffert Wolfgang Lackner mit 100 Jahren und meint: „Bauschutt wird in Zukunft mit hoher Wahrscheinlichkeit als Sondermüll deklariert werden. Die horrenden Kosten bürden sie Ihren Nachfahren auf. Unser Haus dagegen kompostiert vor Ort zu wertvollem Humus”, sagt Lackner. „Wir starten eine Gegenbewegung zum modernen Bauwahn mit all seinen Normen. Und wir fühlen, dass das EinBaumHaus zum Sinnbild einer Revolution gegen die ausgeprägte Gleichmacherei in der vorherrschenden Architektur wird.“

Auch die Baukosten für das EinBaumHaus wird viele überraschen – einen Hinweis auf den Quadratmeter-Preis erhält man auf der Crowd-Funding Plattform, mit der das EinBaumHaus umgesetzt werden soll.

Crowd-Funding

Seit 15. Dezember 2015 kann man unter www.startnext.com/einbaumhausimbau die Umsetzung dieses Low Impact-Hauses fördern und so die bisher vom Team fast ausschließlich aus Eigenmitteln finanzierte Forschung in puncto umweltfreundliches Wohnen tatkräftig unterstützen. Bis Ende Februar 2016 sollen über die Seite erneut 30.000 Euro aufgestellt werden, so Lackners Plan. „Das ist genau die Summe, die notwendig ist, um den ersten Prototypen fertigstellen zu können.” Danach wird über die Vergabe an einen der Bewerber aus Deutschland, Österreich, und der Schweiz entschieden. Als Dankeschöns für die Unterstützer warten Übernachtungen, Workshops, Modelle sowie Beratung bei Planung, Einreichung und Bau des eigenen EinBaumHauses auf die Crowd. Wem das zu umständlich ist, der kann auch direkt Kontakt aufnehmen und sein Wissen und seine Fähigkeiten beim Bau anwenden.

Die Idee dahinter und dessen Erfinder

Der Kunstname EinBaumHaus war schon oft Gegenstand von Spekulationen. Sein Ursprung liegt in der Mitte des offenen Grundrisses: dort steht direkt unter einem großen Glasfenster ein naturbelassener Baumstamm, in dessen Hauptäste eine Lounge gebaut ist, die den Raum bestimmt, und gleich einem abstrahierten Vogelnest jeden Besucher sofort in seinen Bann zieht.

Das EinBaumHaus bezieht sich auf den Traum jedes Menschen – sich selbst ein Refugium zu schaffen. Die Formensprache folgt demnach der Idee eines handwerklich begabten Aussteigers, der sich im Wald sein eigenes Haus baut.

Wolfgang Lackner und sein Team stehen hinter der Idee vom EinBaumHaus. Der Mann, der dem Stammbaum der Architekturgeschichte wohl einen vitalen Ast hinzuzufügen wird, entstammt einer Hoteliersfamilie vom Wörthersee. Nach der Hotelfachschule studierte er in Wien und München Architektur mit Schwerpunkt Baukonstruktion, Statik und Geometrie. Sein Team und er sind nun angetreten, das Bauen neu zu denken. Und wo neu gedacht wird, fliegen nicht nur Späne – dort finden sich auch frische Köpfe wie der Förder-Coach David Dietrich, die Designerin Diana Willenig und die Prokuristin Doris Studirach, die alle seit nunmehr fast drei Jahren unbezahlt an der Umsetzung arbeiten. Aber diese Zeiten sollten schon bald der Vergangenheit angehören, die ersten Gäste vielleicht schon bald im EinBaumHaus Ferien machen können und die Arbeit angesichts der tollen Idee bald Früchte tragen. „Nichts ist stärker als die Idee, deren Zeit gekommen ist“ (Viktor Hugo). Idee und Zeit passen. Viel Erfolg!

Das EinBaumHaus spiegelt die Wünsche vieler Menschen nach möglichst

naturnahem Wohnen wider. Bild: EinBaumHaus