Abwärme nutzen : So funktioniert energiesparende Abwärmetechnik

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Die Krone Nutzfahrzeug Gruppe hat kürzlich im emsländischen Werlte ihr neues Oberflächenzentrum OFZ mit energiesparender Abwärmetechnik eröffnet. KRONE hat sich dafür entschieden, Korrosionsschutz und Farbe für Nutzfahrzeuge in einem energieeffizienten Prozess aufzutragen. Unterstützung erhielt das Unternehmen dabei von der Deutschen Energie-Agentur dena. Das Projekt zeigt für die Fahrzeugbranche, dass Abwärme aus industriellen Prozessen neu gedacht und als Energiequelle verstanden werden kann.

Die neue Anlage führt zu einer Brennstoffeinsparung von fast 40 Prozent und zu einer Senkung der CO2-Emissionen von 30 Prozent. Insgesamt sinkt damit der jährliche Endenergieverbrauch um 12 Gigawattstunden – so viel wie 600 Vier-Personen-Haushalte im Jahresdurchschnitt verbrauchen. Die Investitionen von rund 35 Millionen Euro wurden durch das KfW-Energieeffizienzprogramm Abwärme mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert und tragen letztlich auch zur Standortsicherung in Werlte bei.

Erschließung von Abwärmepotenzialen wird gefördert

Neben der fachlichen Beurteilung des Abwärmekonzeptes hatte die dena das Unternehmen bei der Klärung der Förderbarkeit und bei der Festlegung der förderfähigen Mehrkosten beraten. Im Ergebnis setzen die realisierten Maßnahmen vor allem bei der Vermeidung der Abwärme an. Aber auch die nicht vermeidbare Abwärme wird zu großen Teilen zurückgewonnen und im Prozess oder im Betrieb wiederverwendet.

Wie hoch die Potenziale sind, zeigen die Berechnungen der dena: Deutschlandweit könnten Unternehmen pro Jahr bis zu 37 Millionen Tonnen CO2 und rund fünf Milliarden Euro Energiekosten einsparen, wenn Abwärme konsequent genutzt würde. 2017 wurden 13 Industrieprojekte zu Leuchttürmen für energieeffiziente Abwärmenutzung erklärt. Alle erschließen ihr Abwärmepotenzial durch einen besonders innovativen oder wirtschaftlichen Technologieeinsatz und dienen anderen Unternehmen dadurch als Vorbild. Gemeinsam haben die ausgewählten Leuchtturmprojekte das Potenzial, jährlich über 100.000 Tonnen CO2 einzusparen.

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