Fernwärmeleitung Donau : Neue Wärme-Hauptschlagader Wiens

Inbetriebnahme der Fernwärme Haupttransportleitung Donau

am 20.2.2012 (v. l.):

Ing. Mag. Helmut Miksits (Energievorstand Wiener Stadtwerke),

DI Dr. Susanna Zapreva (Geschäftsführerin Wien Energie),

Vizebürgermeisterin Mag. Renate Brauner,

DI Gerhard Fida (Geschäftsführer Wien Energie Fernwärme),

Ing. Alfred Sebl-Litzlbauer (Vorstandsvorsitzender der Porr Techno Bau und Umwelt AG, ARGE) Bild: Wien Energie/Foto by Hofer Nach zwei Jahren Bauzeit ist am 20.2.2012 im Rahmen eines Festakts in Wien-Leopoldstadt die Fernwärme-Haupttransportleitung (FHL) Donau in Betrieb genommen worden. Die Haupttransportleitung zählt - neben der Modernisierung der thermischen Abfallbehandlungsanlage Spittelau, dem Bau der Geothermieanlage Aspern (über die wir in der Printausgabe HLK 3/2012 berichten) und der Forcierung von Fernkälte - zu den Schlüsselprojekten im 600 Mio. Euro-Ausbauprogramm von Wien Energie Fernwärme. Die Donauleitung ist in einem begehbaren Kollektor verlegt und hat einen Durchmesser von 0,8 Metern, sie führt von der Steinspornleitung im Bereich Lusthaus im Wiener Prater bis zur Reichsbrücke. Ab sofort wird sie - vom Kraftwerkspark Simmering aus - Fernwärme in der gesamten Stadt verteilen. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf 48 Mio. Euro.

Fernwärme für Wien wichtig

Renate Brauner, Vizebürgermeisterin und Wirtschaftsstadträtin Stadt Wien: „Der Ausbau der Fernwärme zählt zu den sinnvollsten und kostengünstigsten Möglichkeiten, um die Klimaschutzziele der Stadt zu erreichen und die Luftqualität in der Stadt zu verbessern. Die Donauleitung nimmt dabei einen wichtigen Stellenwert ein, weil sie ab sofort als neue Hauptschlagader die Wärmeversorgung der Wiener Wohnungen und Betriebe dient. Insgesamt schaffen wir durch unsere kontinuierlichen Investitionen in eine hochwertige Infrastruktur Arbeitsplätze und legen die Basis dafür, dass wir auch in Zukunft weltweit die Metropole mit der höchsten Lebensqualität bleiben“.

Helmut Miksits, Energievorstand Wiener Stadtwerke: „Der ständige Ausbau der Leitungsnetze für eine möglichst verlustfreie Energieübertragung, die laufende Modernisierung unseres Kraftwerksparks sowie die Umstellung auf saubere Energieträger tragen wesentlich zur Luftgüte der Stadt bei. Erst vor kurzem hat uns das eine von der Technischen Universität Wien erstellte Studie bestätigt. Nur noch 0,025 Prozent der Feinstaubbelastung ganz Wiens ist auf unsere Erzeugungsanlagen zurückzuführen“.

36 % Marktanteil in Wien

Wien Energie Fernwärme beliefert aktuell rund 318.000 Wohnungskunden und mehr als 6.200 Großkunden mit Wärme für Heizung und Warmwasser. Damit hält das Unternehmen rund 36 % Anteil am Raumwärmemarkt in der Bundeshauptstadt - ein Wert, der in den nächsten Jahren noch steigen wird (wie wir in der Printversion der HLK 3/2012 berichten).

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2010/11 wurde die für die Wiener Fernwärme erforderliche Energie (mehr als 6,1 Mrd. kWh) zu 26 % aus der Abwärme der Müllverbrennungsanlagen, zu 70 % aus hocheffizienten Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen von Wien Energie und zu 2 % aus dem Wald-Biomassekraftwerk bezogen. 2 % mussten mit Spitzenkesseln und fossilen Primärenergieträgern erzeugt werden. Der breite Mix in der Erzeugung macht Fernwärme zu einer der sichersten und umweltfreundlichsten Energieformen in Wien.

Hohe Versorgungs- & Umwelt-Qualtität

Susanna Zapreva, Geschäftsführerin Wien Energie: „Wir setzen in Zukunft stark auf Energieeffizienz und erneuerbare Energieproduktion. Unser Ziel ist es, sowohl bei der Strom- als auch bei der Wärmeproduktion bis 2030 50 % aus regenerativen Energiequellen zu gewinnen. Auf der einen Seite ist unser Geothermieprojekt im Nordosten Wiens ein wesentlicher Schlüssel, um den erneuerbaren Anteil maßgeblich zu heben. Auf der anderen Seite helfen uns Netzausbauprojekte wie die Fernwärmeleitung Donau, Energie noch rascher und effizienter zu unseren Kundinnen und Kunden zu transportieren“.

Gerhard Fida, Geschäftsführer Wien Energie Fernwärme: „Mit der Fertigstellung der Haupttransportleitung Donau haben wir eines unserer wichtigsten Infrastrukturvorhaben der letzten Jahre realisiert. Die Leitung macht unser Fernwärmenetz noch leistungsfähiger. Sie hilft uns, weiter zu wachsen und die hohe Versorgungsqualität bei den Kunden aufrecht zu erhalten. Ein Vorteil auch für die Umwelt, denn die Erhöhung des Fernwärme-Anteils ist durch den niedrigen Primärenergieeinsatz ein wesentlicher Faktor zur Verringerung des CO2-Ausstoßes in Wien". Insgesamt werden durch Fernwärme in der Bundeshauptstadt so jährlich 1,9 Mio. t CO2-Emissionen vermieden.

In der Printversion der HLK 3/2012 berichten wir (von Seite 42 bis 53) über die jüngsten Marktgeschehnisse und Projekte im Fernwärmebereich. Die Fernwärme Haupttransportleitung Donau

führt von der Steinspornleitung im Bereich

Lusthaus im Wiener Prater bis zur Reichsbrücke

und verläuft in einem begehbaren

Schacht in 25 Metern Tiefe. Bild:Wien Energie/Foto by Hofer