CO2-Preise : Köstinger will CO2-Mindestpreis auf europäischer Ebene

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© BMNT/Paul Gruber

„Es ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um einen europaweit einheitlichen Mindestpreis für CO2 einzuführen“, verkündete Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger kürzlich bei einer gemeinsamen Pressekonferenz im Rahmen des „R20 – Austrian World Summit“ in Wien.

Österreich sei, was die ökologische Erzeugung von Strom betrifft, international ein Vorbildland, erklärt die Nachhaltigkeitsministerin. Aufgrund der günstigen Bedingungen werden schon jetzt 70 Prozent aus erneuerbaren Energieträgern erzeugt, bis 2030 sollen 100 Prozent erreicht werden. „Klimaschutz hört aber nicht bei unseren Grenzen auf. Wir müssen hier auch europaweit und international agieren. Nationale Alleingänge sind da keine dauerhafte Lösung, wir brauchen hier eine gemeinsame europäische Vorgangsweise“, so Köstinger.

Auch Bundespräsident Alexander van der Bellen und Bundeskanzler Sebastian Kurz unterstützen diesen Vorstoß und haben in ihren Redebeiträgen beim „R20 - Austrian World Summit“ auf die Notwendigkeit eines gemeinsamen, europäischen CO2-Mindestpreises hingewiesen.

Chancengleichheit für erneuerbare Energieträger

Für jede Tonne CO2, die Industrie und Unternehmen emittieren, müssen Kraftwerksbetreiber ein Zertifikat erwerben. Ist der Ausstoß höher als geplant, müssen sie Zertifikate zukaufen. Vermeiden sie Emissionen, können sie Geld sparen. Derzeit sind die Preise aber zu niedrig, um effektiv genug Emissionen zu verhindern und einen Lenkungseffekt zu erzielen. „Nur mit einem einheitlichen Preis für CO2-Zertifikaten werden Unternehmen Anreize haben, in klimafreundliche Technologien, Energiesysteme und Infrastruktur zu investieren“, ist sich Köstinger sicher.

Höhe des Preises noch unklar

Auf einen genauen Mindestpreis will sich die Bundesministerin jedoch noch nicht festlegen. Die Höhe des Preises für ein CO2-Zertifikat müsse so gewählt werden, dass eine Lenkungswirkung, also ein Brennstoffwechsel in der Stromerzeugung weg von der CO2 intensiven Kohle, hin zu erneuerbaren Energieträgern, erreicht wird, heißt es. Zuletzt lag der Preis für eine Tonne CO2 bei rund zehn Euro. Der französische Präsident Emmanuel Macron fordert schon seit seinem Amtsantritt eine Erhöhung des CO2-Mindestpreises auf 30 Euro pro Tonne. In Großbritannien ist man da schon einen Schritt weiter: Hier kostet der Ausstoß einer Tonne CO2 rund 25 Euro.

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