Erneuerbare : Kärnten ist Spitzenreiter in der Nutzung erneuerbarer Energien

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Kärnten setzt seit vielen Jahren die meisten erneuerbaren Energien unter allen Bundesländern in Österreich ein, hat der Biomasse-Verband errechnet. Im Jahr 2016 erreichte der Anteil Erneuerbarer am Bruttoinlandsverbrauch mehr als 51 Prozent, 2014 waren es sogar schon einmal 58 Prozent. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Energie liegt in Kärnten über dem Bundesschnitt, aufgrund des hohen Anteils erneuerbarer Energiequellen verursachen die KärntnerInnen pro Kopf mit 8,3 Tonnen CO2 dennoch weniger Treibhausgasemissionen als ein Durchschnittsösterreicher (9,1 Tonnen).

Bioenergie klar vor der Wasserkraft

Bioenergie ist mit einem Anteil von 62 Prozent am stärksten vertreten. Dies liegt auch am Ressourcenreichtum Kärntens, das in Österreich mit 61 Prozent den zweithöchsten Waldanteil aufweist. Die jährlich je nach Wassermenge schwankende Wasserkraft ist mit 35 Prozent zweitwichtigste erneuerbare Energiequelle Kärntens. Ohne Bioenergie läge der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttoinlandsverbrauch statt bei 51 Prozent nur bei 20 Prozent. Biomasse deckt in Kärnten 32 Prozent des Energieverbrauchs, mehr als in jedem anderen Bundesland. Hackgut und Sägenebenprodukte stellen mit 44 Prozent die größte Biomassefraktion – ein Verdienst der starken Kärntner Forstwirtschaft und Sägeindustrie. Ablauge der Papierindustrie ist der zweitwichtigste biogene Brennstoff (22 Prozent), dahinter folgt Brennholz mit 16 Prozent.

Kärntner Raumwärme fast zur Hälfte mit Holz erzeugt

Der Anteil an Holzbrennstoffen für die Beheizung von Wohnräumen in Kärnten liegt bei 49 Prozent. Bis 2008 lieferte noch Heizöl die größte Wärmemenge in die Haushalte. Seit 2003/04 ist der Heizölverbrauch in Kärnten um 34 Prozent zurückgegangen, die Anzahl der mit Öl heizenden Haushalte ist um 24.000 auf 61.500 Stück gesunken. Ebenfalls 61.500 beträgt zurzeit die Anzahl der Holzheizer in Kärnten. Übertroffen werden diese Zahlen von der Fernwärme, an die fast 70.000 Haushalte angeschlossen sind. Von der Energiemenge her deckt die Fernwärme bisher 14 Prozent des Raumwärmeverbrauchs. Fernwärme wird in Kärnten zu 67 Prozent aus Biomasse erzeugt, dafür sorgen etwa 175 Biomasseheizwerke sowie elf KWK-Anlagen. Seit der Inbetriebnahme des modernen Biomasseheizkraftwerkes Klagenfurt Ost im März 2017, das 27.000 Klagenfurter Fernwärmeanschlüsse bedient, deckt Biomasse über 90 Prozent des Fernwärmebedarfes der Landeshauptstadt.

100 Prozent erneuerbarer Strom dank Wasserkraft

Kärnten verfügt über 540 Wasserkraftanlagen, die im Jahr 2016 85 Prozent der Stromproduktion des Bundeslandes bereitstellten. Somit verhilft vor allem die Wasserkraft Kärnten zu einem Anteil von 100 Prozent Ökostrom. Genau wie Salzburg, das Burgenland und Tirol kann Kärnten den Eigenstrombedarf komplett aus erneuerbaren Energien decken. Die Biomasse steuert immerhin zwölf Prozent zur Stromproduktion bei. Die Photovoltaik verzeichnet einen stetigen Ausbau, trägt aber erst 1,4 Prozent zur Stromerzeugung bei. Die Windkraft spielt in Kärnten ein mit nur zwei Windkraftwerken am Plöckenpass keine nennenswerte Rolle.

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